Horizon Ranch
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 It's a silly time to learn to swim when you start to drown.

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BeitragThema: It's a silly time to learn to swim when you start to drown.   It's a silly time to learn to swim when you start to drown. EmptySo Mai 03, 2015 7:10 pm

It's a silly time to learn to swim when you start to drown.

14.01.2014, Nachmittag, Reitplatz: Finlay Sutherland && Christopher Lee


Die ersten Tage zurück auf der Ranch waren für Christopher alles andere als eintönig gewesen. Natürlich hatten er und Storm sich nach den Ferien zu Hause wieder einleben müssen, doch das war nicht alles. Ein bedeutender Aspekt, der ihn auf Trab hielt, war der Schnee. Er hatte in seinem Leben an zahlreichen Orten gelebt, doch nie in seinem Leben hatte er Schnee gesehen. Zumindest nicht, soweit er sich erinnerte. Es war bloß ein Wetterphänomen, nicht viel anders, als Regen. Rein rational betrachtet gab es nichts Erstaunliches an Schnee, doch dieses weiße Wunder der Natur konnte selbst er einfach nicht objektiv betrachten. Es war schweinekalt, sodass es nahezu ein Schock gewesen war, nach den Feiertagen in Kalifornien hier anzukommen, doch es war ohne viel Gerede atemberaubend. In Film und Fernsehen war Schnee keine Seltenheit und diese Bilder von makellos weiß bedeckten Oberflächen ließen sich teilweise ganz gut bewundern, doch Schnee tatsächlich zu erleben, war eine ganz andere Geschichte. Er hatte bei der ersten Gelegenheit eine Handvoll Schnee vom Boden gehoben und dabei zugesehen, wie er durch seine Körperwärme geschmolzen war, als kaltes Wasser wieder herabgetropft war, wie seine Hand sich rötlich verfärbt hatte, bis einige Fingerspitzen schließlich wieder fast so weiß wie der Schnee selbst geworden waren. Ein komisches Gefühl, wenn man einen Teil von sich nicht spüren konnte. Angenehm war es ja nun nicht, doch es war absolut faszinierend und der Dreizehnjährige wollte kaum glauben, wie ein Wetterereignis ihn für den Moment von allen Sorgen und jeder Befangenheit befreien konnte.

Desert Storm mochte den Schnee hingegen ganz und gar nicht. Sie war hin- und hergerissen zwischen dem natürlichen Bewegungsdrang und der irrationalen Furcht vor dem ungewohnten Untergrund. Christopher hatte den Großteil seiner Zeit in den letzten Tagen mit seiner alten Kameradin verbracht, im Stall sowie in der Reithalle, wenn es ihr nicht zu viel Stress bereitete. Es war ein Dilemma, denn auch ständig nur im Stall zu stehen war purer Stress für die Haflingerstute. Er sprach zurzeit sehr viel mit ihr. Nicht, dass er glaubte, sie würde verstehen, was er sagte – auch, wenn er das nicht ausschloss –, er redete vor allem um des Effektes willen. Außerdem half es ihm persönlich, über gewisse Dinge zu reden, über die er mit anderen nicht reden konnte. Storm urteilte nicht, hielt ihn nicht für einen Sonderling – oder zumindest ließ sie es ihn in keiner Form wissen. Er redete, sie hörte und es ging ihnen beiden ein bisschen besser damit.

Die Ferien waren sowohl sehr schön, als auch sehr nervenaufreibend gewesen. Am meisten hatte ihn das Wiedersehen mit seinen Schwestern Olivia und Cailin, liebevoll abgekürzt zu Liv und Lin, gefreut. Es war auf beiden Seiten die eine oder andere Träne geflossen, doch das hätte seine Zwillingsschwester nie zugegeben. Auch seine Mom wiederzusehen, war toll gewesen. Am Weihnachtsmorgen war selbst Vater zu Hause gewesen und Tante Rachel war zu Besuch gekommen. Ein richtiges Familienfest! Zunächst. Jedes andere Thema, bitte, nur nicht das. Liv hatte einen Artikel veröffentlicht. Das war doch spannend. Lin würde im neuen Jahr am Schauspielprogramm der Schule teilnehmen, ehrlich interessant. Schließlich war das Thema dann doch aufgekommen. In einem kurzen Anflug von Wut hatte er Cailin die Schuld gegeben. Ihr und ihrer blöden Pubertät. Reichte es nicht, dass er selbst seit einigen Wochen täglich daran erinnert wurde, dass er kein normaler Junge war? Das war doch immer schon so gewesen und es war eine ganze Weile kein großes Thema gewesen. Warum konnte das nicht einfach so bleiben? Wozu war dieses Erwachsenwerden denn überhaupt gut?

Immerhin hatte er die ersten Äußerungen seines angeborenen Zustandes vor seiner Familie verbergen können, wie er es auch in den letzten Wochen des vergangenen Schulhalbjahres vor allen im Internat verborgen hatte. Don’t show, don’t tell. So lautete das Motto. Niemand musste es erfahren. Noch nicht, wenn überhaupt. Vater hatte es beunruhigt, dass er in seiner Zeit auf der Ranch nicht großartig gewachsen war. Es sei doch mal Zeit, dass sich was tat. Nein, war es nicht. Das war es nicht. Er musste nicht, wie andere Jungs in seinem Alter sein. Es war doch immer mehr oder weniger in Ordnung gewesen, dass er war, wie er war. Natürlich, Vater hatte Hoffnungen in seinen einzigen Sohn und es störte ihn, dass böse Zungen, die von Christophers Besonderheiten wussten, von seinen Kindern als die zweieinhalb Lee-Schwestern sprachen.

Warum fragte Topher denn nie jemand, was er darüber dachte? Nun, wie dachte er denn darüber? Das fragte er sich nun – das und noch viel mehr –, als er auf dem Zaun des Reitplatzes saß. Er hatte vorhin Storm zurück in den Stall gebracht und wollte nur für den Moment ein wenig Raum für seine Gedanken haben. Hierhin sollte es wohl so schnell niemanden verschlagen, so hoch wie der Schnee hier lag. Es wäre verdammt still gewesen, wären seine Gedanken nicht gewesen und die hörte er noch nicht einmal richtig. Natürlich nicht. Demnach hörte er sehr deutlich, wie hinter ihm der Schnee knirschte.
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BeitragThema: Re: It's a silly time to learn to swim when you start to drown.   It's a silly time to learn to swim when you start to drown. EmptySo Mai 03, 2015 8:35 pm

Finlay war gerade mit seinem Hund Master im Schnee unterwegs. Für den Rüden war es schwierig sich in dem Haufen Schnee fortzubewegen, aber es machte ihm sichtlich spaß und kam sogar recht schnell vorwärts, in dem er Ständig in die höhe und Weite Sprang. Finlay brauchte nur seinen Spuren zu folgen. Auch für ihn war es anstrengend. Es lag gefühlt über einem Meter Schnee und der Junge war nur 1,38m groß. Zum Glück hatte er Schneehosen mitgenommen aus Schottland.
In Schottland würde es wohl auch nicht gerade besser aussehen. Schon vor Finlays Abreise hatte da ein kleiner Schneesturm gewütet gehabt. Wenigstens waren da jedoch noch die Räumfahrzeuge einigermaßen durchgekommen, nicht so wie hier. Für Finlay und Master war es da auch einfacher gewesen, sich fortzubewegen. Und Master hatte da trotzdem Spaß gehabt. Teilweise hatte er sich auch im Schnee gewälzt und war fast Schneeweiß wieder nach Hause gekommen.
Der Zwölfjährige sah kurz prüfend in den Himmel. So zugezogen, wie es war, würde es wohl noch schneien an diesem Tag. Bis dahin sollten er und sein Hund besser wieder drin seien. Der schwarze Kopf, der noch im Schnee zu sehen war, drehte wieder bei und rannte, eher hüpfte, auf Finlay zu. Dieser Streichelte seinen Hund, als dieser bei ihm angekommen war. Hechelnd lief er dann wieder vor und der Junge sah, wie sich dessen Atem in kleine Wölkchen auflöste.
Immer noch stapfte er durch den Schnee mit der Leine über der Schulter und in dicken Wintersachen eingepackt. Er genoss den Winter. Der viele Schnee war mal eine Abwechslung und packte alles in eine dicke Schicht aus Watte. Selbst Finlays meist düstere Gedanken waren verflogen und er gab sich ganz dem Winterspektakel hin.
Ganz waren seine Erinnerungen dadurch trotzdem nicht und er musste an einen Winter denken, als er mit seinen Eltern Rodeln gewesen war. Zu dritt hatten sie versucht auf seinen Schlitten zu passen, aber im Endeffekt war sein Vater immer vom Schlitten gefallen und was auf seinem Hosenboden hinterher gerutscht. Was hatten sie damals gelacht und alles war durch eine einzige Person zerstört worden.
Finlay war jetzt fast bei dem Reitplatz. Master dagegen war etwas zurück gerannt und stürmte nun an seinem Herrchen vorbei. Anscheinend hatte er etwas gerochen. Schon am Morgen war er sehr wild durch die Gegend gerannt, als Finlay sich um Misty gekümmert hatte. Als er damit fertig gewesen war, war Finlay mit Master zum Mittagessen und anschließend waren sie nach draußen gegangen. Sie waren schon sehr weit gekommen.
Als der Zwölfjährige um eine Ecke ging, konnte er sehen, wen sein Labrador gerochen hatte. Christopher aus seiner Stufe und sein Zimmerpartner saß auf dem Zaun des Reitplatzes. Master jedoch war schon weitergelaufen. Mit ein paar weiteren Schritten war auch Finlay bei Christopher. "Hallo.", grüßte er knapp und sah dann den Platz entlang zu der Stelle, an der Master weiterhüpfte. Finlay nahm seine rechte Hand aus seinem Handschuh und steckte sich zwei Finger in den Mund. Mit einem lauten anhaltenden Pfiff rief er seinen Rüden zu sich, er auf anhieb seinen Kopf herum drehte und zurück kam. Inzwischen hing seine Zunge recht deutlich aus seinem Maul. Lobend strich Finlay ihm über den Kopf und zog sich dann seinen Handschuh wieder an. Das war das gute an Master, er war zwar wild, aber gehorchte Finlay aufs Wort oder Pfiff.
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