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 It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion

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Colin Dearing

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BeitragThema: It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion   It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion EmptySo Jul 20, 2014 12:16 pm



» It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion
{Plot 6} Logan Cunningham & Colin Dearing


Datum: 29.10.
Tageszeit: "abends" | ca. 17:30
Wetter: wolkig | 15°C

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Colin Dearing

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BeitragThema: Re: It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion   It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion EmptySo Jul 20, 2014 12:17 pm

Well there's no way out of this, so let's stay in
Every storm that comes also comes to an end
Oh, on the wire we were dancing
Two kids, no consequences



Colin war glücklich. Anders konnte man es nicht sagen: er war richtig, unbeschreiblich, gottverdammt glücklich. Woran das lag? Nun, es lag nicht an einer Sache, sondern vielmehr an einer Person. Ein Mädchen, würden alle sofort denken - Colin, der Ladies' Man, hatte sich endlich ein Mädchen geschnappt. Das war allerdings richtiger, unbeschreiblicher, gottverdammter Bullshit. Nein, es war kein Mädchen, das dieses leuchtende Grinsen scheinbar dauerhaft auf seine Züge zauberte; ganz im Gegenteil. Es war ein junger Mann, groß und schlank, mit wirrem, dunklem Haar, in dem Colin so gern seine Finger vergrub, und leuchtenden blauen Augen, in denen Colin versank, wenn er nicht aufpasste.
Logan.
Niemals hatte jemand Colin so glücklich gemacht, wie es dieser unbeholfene Sechzehnjährige zu tun vermochte. Colin war Hals über Kopf verliebt, er war heillos verloren - und es war ihm egal, dass es so war. Ihn störte es nicht weiter, dass er nicht mehr klar denken konnte, sobald der Jüngere in seiner Gegenwart war, ihn störte es nicht, das sein Herz quasi dauerhaft am Rasen war, wenn Logan in seiner Nähe war. Er konnte damit leben - nein, er genoss jede Sekunde davon. Es sorgte dafür, dass ihm die Luft wegblieb, und dafür, dass er am Liebsten die ganze Zeit bei Logan war, ihn berührte, mit ihm rummachte.
Ein "kleines" Problem - wirklich nur ein ganz kleines, mikroskopisches (man bemerke den Sarkasmus) - ergab sich nur darin, dass niemand davon wissen durfte. Sie waren ein Geheimnis. Noch immer dachte jeder, dass Colin auf Mädchen stand, weil er seinen kleinen Bruder für seine Homosexualität fertig gemacht hatte, weil er mit einem Mädchen nach dem anderen ausgegangen war. Colin war nicht bereit, es irgendwem zu zeigen, und Logan ging es da nicht viel besser. Sie waren nicht bereit, und deswegen fand ihre Beziehung hinter sorgsam verschlossenen Türen statt.
Manchmal trieb es Colin in den Wahnsinn. Es machte ihn krank, den ganzen Tag so zu tun, als wären Logan und er nur Freunde - besonders, wenn Logan an diesem Tag so unglaublich gut aussah oder sich so unglaublich süß benahm. Heute, heute war auch so ein Tag gewesen. Colin wollte nichts sehnlicher, als Logan in seinen Armen zu spüren und ihn zu küssen, bis sie beide keine Luft mehr bekamen. Aber zuerst hatten sie Unterricht gehabt und direkt nach dem Mittagessen hatten sie Reitstunde gehabt und anschließend hatte Colin festgestellt, dass er dringend mal wieder Heartbreakers Sachen sauber machen musste, was zu einem zweistündigen Putzmarathon geführt hatte, in dem er zuerst die Box seines Hengstes ausgemistet, dann alle Putzsachen ausgewaschen und als letztes das gesamte Sattelzeug gereinigt und eingefettet hatte.
Dass Colin jetzt nur noch fertig war, war ja irgendwie klar. Er trug noch seine Reitsachen: ausgelatschte Converse, eine eng sitzende Jeansreithose und einen schwarzen Pullover, der vor Urzeiten mal einen Nirvanadruck vorn drauf gehabt hatte, jetzt aber nur noch einige gelbe Fitzel, die keinen Sinn mehr ergaben. Er war verschwitzt und dreckig und hatte eine Dusche dringend nötig, aber gerade war er zu müde, um sich von seinem Bett zu bewegen - da war er bäuchlings draufgefallen, als er das Zimmer betreten hatte. Seine Füße hingen über das Fußende und sein Kopf erreichte nichtmal das Kopfkissen, aber das war ihm egal.
Er brauchte eine Pause.
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Logan Cunningham

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BeitragThema: Re: It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion   It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion EmptySo Jul 20, 2014 11:13 pm

Logan beschleunigte unbewusst seine Schritte. Der eindrucksvolle Fuchshengst an seiner Seite schnaubte kurz irritiert, aber gelassen, schüttelte den hübsch geformten Kopf und ließ das Zaumzeug klirren. Durch das Geräusch ein wenig in die Realität zurückgeholt, lächelte Logan sachte, während er Vex in die kühle Stallgasse brachte, geradewegs neben seinen Freund und Widersacher Heartbreaker. Zufrieden schnaubend, der lange, dichte Schweif schlug einige Fliegen beiseite, trat der Fuchshengst in die Box ein, unter dem prüfenden Blick Logans. Die Druckstellen des Sattelzeugs waren bereits wieder ein wenig verblasst, aber sicherheitshalber würde der Sechzehnjährige morgen nochmal darüber schauen, ehe er sich auf den Rücken seines Pferdes schwang.

Beschwingt und eine Spur zu flink ließ er sein Pferd Pferd sein und steuerte auf die Jungenzimmer des Internats zu. Es war ein gewöhnlicher Mittwoch, dementsprechend streng waren die Zeitpläne gewesen, die Colin und Logan einzuhalten hatten - aber das machte es auch nicht eben einfacher. Besonders nicht dann, wenn das Objekt der eigenen Begierde keine dreißig Zentimeter neben ihm im Unterricht saß und scheinbar gelangweilt dem Unterricht folgte.
Wenn Logan ehrlich war, er hatte nicht einmal die Hälfte vom Unterrichtsinhalt mitbekommen. Zum Mäuse melken ist das, dachte er kopfschüttelnd, konnte sich das Lächeln allerdings auch nicht mehr verkneifen. Umso verblüffter blieb er im Türrahmen stehen, als er Colin komplett erschöpft auf dem Bett liegen sah - selbst die Reitkleidung hatte er nicht ausgezogen. Während er die Tür hinter sich schloss, rümpfte der Sechzehnjährige die Nase, doch das Lächeln ließ diese Geste nichtig werden.
«Du siehst ja heute aus wie das blühende Leben selbst ... und riechst vermutlich auch so, vermute ich.»
Mit einem gelösten Seufzer ließ er sich neben Colin auf dessen Bett plumpsen, legte Reithelm und Handschuhe auf dem Nachttisch ab und musterte die Erscheinung seines besten Freundes. Selbst jetzt, vollkommen schmutzig und verschwitzt, war er für den Schwarzhaarigen ungemein anziehend, was ihm das klare Denken erschwerte. Allerdings brachte sein Verstand genügend Energie - oder Rationalität? - auf, um Colin - vorerst - etwas Ruhe zu geben. Mit einem schweren Stöhnen erhob er sich, streifte sich die Reitstiefel von den Füßen und suchte frische Kleidung zum Wechseln.
«Wie ich höre ist dein Kostüm bald vorzeigefähig?» Bisher hatte Logan es strikt abgelehnt, sein Kostüm zu zeigen oder sich das seines besten Freundes zeigen zu lassen. Es hatte ihn Kraft und Nerven gekostet, aber er wollte den Augenblick genießen, wenn er - sollte er es tatsächlich können - erkannte, als was sein Bester sich verkleidet hatte. Die Wahl des Sechzehnjährigen war schlicht ausgefallen, pragmatisch. Es ließ sich später eventuell wiederverwenden - zumindest teilweise - und zudem gab es nicht viele Nebenkosten. Also rundherum perfekt für Logan.
Sein Blick fiel auf Colins ausgestreckte Gestalt.


 
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BeitragThema: Re: It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion   It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion EmptyDo Jul 24, 2014 12:14 pm

Es waren kaum drei Minuten vergangen, in denen Colin bewegungslos, alle Viere von sich gestreckt, auf seinem Bett gegammelt hatte, bevor er hörte, wie die Tür auf und zu ging, und das leichte Lächeln, das an seinen Mundwinkeln zupfte, könnte er nicht verbergen, wenn er es versuchte. Er drehte den Kopf ein wenig und seine Augen fanden Logan in der Sekunde, bevor der Jüngere sich neben ihn auf die Matratze setzte. Colins Finger fanden, wie von selbst, den Weg zu Logans Rücken, um einmal kurz darüberzustreifen.
Logan selbst sah nicht viel besser aus als Colin. Auch er war erschöpft vom langen Tag, verschwitzt und dreckig. Aber verdammt, sah er gut aus. Logan hatte das Verlangen, in den Schoß seines besten Freundes zu klettern und seine Hände ein paar Mal durch das wilde, schwarze Haar zu fahren. Aber das würde heißen, dass er sich bewegen musste - und sich zu bewegen war ganz und gar viel zu viel Arbeit gerade. Und so ließ er erstmal nur einen kleinen Protestlaut hören, als Logan wieder aufstand; er wollte ihn bei sich haben.
"Arschloch", murrte Colin und drehte sich, mit einem unwilligen Laut, auf den Rücken, damit er sich nicht auch noch den Nacken zerrte, während er das Objekt seiner Begierde anstarrte. "Ich dufte, ok? Nach Stall und Pferd und -" In dem Moment traf ihn eine Wolke von Pferdestall-Schweiß-Gestank und er rümpfte die Nase. "Ich sollte vielleicht wirklich duschen gehen, oder?"
Eigentlich war Colin es immer relativ egal gewesen, wie er roch (stank, ja, ok, er sah es ja auch ein); aber jetzt hatte er einen Jungen hier, den es zu beeindrucken galt. Natürlich, so gesehen gehörte Logan ja bereits zu ihm. Aber Colin war bei Weitem nicht die beste Option, die er hatte. Logan könnte jemanden haben, der viel eleganter und intelligenter und gutaussehender war als Colin, talentierter in jeder Hinsicht. Colin war nur - er war nur ein Trostpreis, nicht das Beste, das wusste er selbst. Und so hatte er stets das Gefühl, dass er Logan beeindrucken musste, damit er ihn auch nicht verließ, weil mal ganz ehrlich? Ohne Logan wäre er gar nichts.
Jetzt setzte Colin sich auf, zog eine Grimasse, als seine Wirbelsäule dabei gefährlich laut knackte. Er wurde langsam echt alt. "Jup, ich bin fertig" Er dachte an das Batmankostüm, das bei Joey im Schrank hing, damit Logan es nicht sah - denn während Colin nur zu gern wüsste, was Logan zum Halloweenritt tragen würde, hatte er sich mit Logans Wunsch, die Kostüme nicht vorher zu zeigen, abgefunden und es vor ihm versteckt und geheim gehalten. "Du bist sicher, dass du mir das Kostüm wirklich nicht vorher zeigen willst? Nicht, dass du irgendwie als heiße Krankenschwester gehst, das kann ich nicht zulassen, dann muss ich dich leider im Haus behalten, damit du damit nicht aus dem Haus gehst - und wenn du dann keine Alternative hast, wäre das doch scheiße!" Colin grinste frech und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Als ob Logan als heiße Krankenschwester gehen würde. Aber man durfte sich doch wohl ein Späßchen erlauben, oder nicht?
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Logan Cunningham

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BeitragThema: Re: It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion   It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion EmptyFr Jul 25, 2014 1:16 pm

Konsterniert starrte der Sechzehnjährige über seine Schulter zurück auf Colin, der sich, ganz der charmante Faulpelz, auf den Rücken gerollt hatte und ihm einen recht schmackhaften Anblick bot. Eine Augenbraue emporgezogen, das frische Shirt noch in den erhobenen Händen, konnte der Schüler sich nicht ganz der Unterhaltung widmen, war Colins Shirt ein wenig verrutscht und gab den Blick auf gebräunte, straffe Haut frei.
«Ehm ...» Weisere Worte waren wahrlich noch nie gesprochen worden. Amen.
Seufzend ließ Logan die Arme sinken, runzelte missmutig die Stirn und fasste seinen besten Freund scharf ins Auge. Ihm war keineswegs das aussagekräftige Wort entgangen, als er sich wieder erhoben hatte und um das dezent schadenfroh wirkende Lächeln zu verbergen, wandte er sich wieder um, das Gesicht von Colin abgewandt. Nachdenklich zog er sich ein frisches Shirt über, sah suchend um sich und fuhr sich mit nachlässiger Geste durch das ohnehin wirre Haar.
«Duften also, soso.» Erneut zog sich die dunkle Augenbraue wie von selbst ein wenig höher, während der fast schon tadelnde Blick Colins dunkle Augen fand. Im Augenblick waren sie weit genug entfernt, um zumindest einen Teil von Logans Verstand klar denken zu lassen. Der andere Teil war damit beschäftigt, sich in eine willenlose Masse zu verwandeln und den Anblick zu genießen. «Dann geh duschen, du Stinktier» rief er leise lachend, sah sich erneut suchend um und fand Helm samt Handschuhen auf Colins Nachtschrank. Während er darauf zu ging, echoten seine Gedanken weiter: ... sonst schlepp ich dich in die Dusche.

Konsterniert blinzelte Logan, seine Schritte verebbten und irritiert sah er auf die Uhr des Nachttisches. Nicht mal ganz halb sechs, ihm blieb also noch knapp der nächste Tag, um sein Kostüm zu vollenden. Ein Gedanke, der ebenso mechanisch kam wie die Bewegung, in der er sich zu Colin herumdrehte, diesen nun wieder gerade ansah. Ratlos öffneten sich seine Lippen, Logan holte Luft, um etwas zu sagen ... und klappte ihn genauso ratlos wieder zu.
In dieser Zeit hatte Colin sich ebenfalls aufgesetzt, ihn bereits durcheinander gebracht. Noch immer etwas desorientiert blinzelte er stirnrunzelnd, als ihm die Bedeutung von Colins Worten bewusst wurde. Krankenschwester, also ehrlich. Die Erwähnung allerdings, dass er eine heiße Krankenschwester wäre, ließ seinen Herzschlag dumpf und laut in seinen Ohren dröhnen.
«Deine Sorge ist wirklich rührend, selbst, wenn sie nicht aus eigennützigen Gründen käme.» Ein Lächeln zuckte in Logans Mundwinkeln, den durchdringend blauen Blick auf den Älteren gerichtet, bevor er sich abrupt wieder dem Nachttisch zuwandte. «Und deine Alternative kann ich mir gut vorstellen ... nein, ich enttäusche dich nur äußerst ungern, aber eine Krankenschwester wird es dieses Jahr nicht.» Und lediglich, um den Ächtzehnjährigen ein klein wenig zu triezen – es war ein vollkommen neuer Zug an Logan, den er im Augenblick erst erprobte – fügte er mit geschürzten Lippen, mit dem Zeigefinger nachdenklich gegen seine Wange klopfend, fast schon unschuldig hinzu: «Allerdings gabs da mal ein Jahr, wo Janet mich in griechische Leinen steckte. Pur und blank. Was dazugehört, du weißt ...»
Schulterzuckend zwinkerte er, ehe er sich leise lachend Helm und Handschuhe griff, ehe er die dreckige Kleidung in den Wäschekorb verfrachtete. Seine Schwester zog ihn noch heute damit auf, denn sein nacktes Hinterteil war bei den nächsten Familienfeiern der Running Gag. Unglücklicherweise war Logan damals geradewegs in den Vorgarten eines Nachbarn gerannt, um seiner Schwester zu entkommen und diese hatte kurzerhand den Rasensprenger angemacht. Der Schnappschuss seiner vier Buchstaben würde ihm noch ewig anhängen, dessen war sich der Sechzehnjährige fast sicher.

Leise Röte stahl sich auf seine Wangen, während er geschäftig umherrannte, die Fenster öffnete und Colin kurzerhand zu ignorieren versuchte. Ein Unterfangen, was ihm nie ganz gelingen würde, denn dieser Junge hatte die Aura eines Bulldozers, nur weitaus charismatischer. Er ließ sich nicht ausblenden, war allseits gegenwärtig. Logan war sich Colins Anwesenheit stets zu einhundert Prozent sicher, spürte es wie eine Art unterschwelliges Summen im Nacken.
Verwirrt rieb sich der Schwarzhaarige über den Nacken, sah sich im Chaos des Zimmers um und seufzte schließlich leise. «Irgendwann kriegst du den Hausmutterschein, Cunningham» murmelte er geistesabwesend, während er wieder einmal begann, ein wenig Ordnung in das Chaos bringen zu wollen.



 
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BeitragThema: Re: It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion   It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion EmptySa Aug 02, 2014 10:23 am

Colins Kopfkino drehte gerade wieder einmal durch. Logan in - in griechischem Laken? Der Achtzehnjährige konnte nicht anders, als sich den Jungen seiner Träume genau so vorzustellen - die blasse Haut seiner Beine bis zur Hälfte des Oberschenkels entblößt, das Laken locker um seine schmale Brust geschlungen, eine Schulter frei ... Das war wirklich kein guter Gedanke jetzt, mitten am Tag, wo sein Körper eigentlich zu müde dafür war, Logan zu verschlingen. Nein, es war wirklich nicht der Richtige Zeitpunkt für peinliche, ungewollte Ständer. So musste sich Colin zusammenreißen, damit auch ja nichts schief ging. Nur zu gern würde er davon ein Foto sehen .. Es war genug jetzt, schalt er sich selbst. Er konnte sich ein anderes Mal noch genug mit schmutzigen Gedanken über seinen besten Freund quälen.
Stattdessen entschied er sich, aufzustehen, die dreckigen Converse von den Füßen zu ziehen - mit den Füßen, einen Teufel würde er tun, die wirklich anzupacken, solange es sich vermeiden ließ - und sich, einer Eingebung folgend, dann auch noch das T-Shirt über den Kopf zog, bevor er zu Logan herüberging, der gerade erst begonnen hatte, aufzuräumen. Dabei war das Zimmer gar nicht sooooo chaotisch. Man konnte zwar nicht erkennen, dass nur zwei anstatt vier Jungen in dem Zimmer wohnten, aber das hieß gar nichts! Colin konnte damit leben, solange noch eins der zwei Betten und das Bad zu erreichen waren (und vielleicht der Kleiderschrank, aber der war nebensächlich).
Deswegen hatte er auch kein schlechtes Gewissen, als er Logan vom Aufräumen abhielt, indem er die Arme um ihn schlung und ihn an seine Brust zog, ein Grinsen auf den Lippen. "Zu gern hätte ich das gesehen!", seufzte er dramatisch. Seine Arme waren fest um Logans Mitte geschlossen, und er hatte nicht vor, ihn allzubald wieder loszulassen. Es war schon zu lange her, dass er ihn in seinen Armen gehalten hatte, wirklich. "Ich muss Leslie wirklich mal fragen, ob sie ein paar Fotos davon hat ..", überlegte er laut, übertrieben unschuldig. Er blickte hinauf zu Logan und lachte, bevor er seinen Griff löste, um seine Arme stattdessen um Logans Hals zu schlingen, die Finger in seinem wilden schwarzen Haar vergraben.
"Und ich gehe erst duschen, wenn ich einen Kuss kriege." Passend dazu formte er noch einen Kussmund, während er sich auf Zehenspitzen stellte, damit sie gleich groß waren. Immerhin war Colin jetzt so weit, dass er ehrlich zugeben konnte, dass er kleiner war als Logan. Er war zuwar noch weit von jeglicher Akzeptanz entfernt, aber das würde schon noch kommen mit der Zeit (oder er würde einen weiteren Wachstumsschub bekommen und Logan wieder überholen, darauf hoffte er viel mehr).
Vielleicht würde die Szene auf einen Außenstehenden ein bisschen .. kindisch und anhänglich wirken. Aber hey - Colin hatte den ganzen Tag nichts von Logan gehabt. Es war genau das Gleiche wie wenn man einem Raucher den ganzen Tag verbot, zu rauchen, oder einem Alkoholiker den Alkohol wegnahm. Colin war auf Entzug, und die Entzugserscheinungen waren schwer zu ignorieren, wenn das Objekt seiner Begierde direkt dort vor seiner Nase war und einfach unwiderstehlich aussah.
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BeitragThema: Re: It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion   It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion EmptyMo Aug 04, 2014 5:57 pm

Es gab sie noch, diese kostbaren Momente zwischen Freunden, auf die Logan nicht hatte verzichten wollen. Leise schmunzelnd versuchte er sich vorzustellen, inwieweit Colins Idee von griechischen Leinen der Realität nahe kamen und entschied, dass es vermutlich abstruser nicht ging. Immerhin war es Colin. Ein offensichtlich schwer verknallter Colin, der damit mehr Anlass als zuvor hatte, die eigenen Gedanken weitreichender und ergiebiger schweifen zu lassen.
Leise lachte Logan auf, als der Achtzehnjährige seine Arme um seine Mitte schlang. Es war ein ruhiges, entspanntes Geräusch, während er das soeben aufgeklaubte Hemd wieder fallen ließ und sich Wichtigerem widmete: Colin. Fast schon bedauernd schüttelte der Jüngere das rabenschwarze Lockenhaupt.
«Glaube ich nicht. Du wärst enttäuscht.» Oder auch nicht. Aber manchmal war die Fantasie seines besten Freundes ein wahrer Quell der Kreativität, der den schlaksigen jungen Mann immer wieder verlässlich erheiterte. Nicht selten jedoch, ohne ihn nicht zumindest ein klein wenig zu erstaunen - ebenso wie der Kommentar zur heißen Krankenschwester. Noch immer lächelnd blickte der Mittelstufenschüler zu Colin.

«Janet?» Kurz runzelte er die Stirn, fasste seinen besten Freund ein wenig ernster ins Auge und war in diesem Augenblick maßlos erleichtert, seine kleine Schwester nicht in Reichweite von Colin zu wissen. Oder eher andersherum, denn eine Landplage genügte ihm vollkommen. Ganz zu Schweigen von ihrem vermaledeiten Hund.
«Lieber nicht. Sie kann dich nicht leiden.» Weshalb auch immer. Es war - und blieb - dem Dunkelhaarigen eine ewig offene Frage, wieso aus der anfänglichen Liebelei von Janet letztlich eine derart scharfe Abneigung wurde. Kritisch fasste er Colin ins Auge, entschied aber, dass der seine Schwester nie im Leben angerührt haben würde. Sie war die Schwester seines besten Freundes, Punkt.

Unwillkürlich verzogen sich die ernsten Lippen Logans zu einem Lächeln, als er den unschuldigen Augenaufschlag der dunkelbraunen Augen sah, während sich die Hände Colins in den schwarzen Locken verbargen. Mochte er gewiss auch seine Fehler und Makel haben, aber die Aufrichtigkeit und Impulsivität, mit der sein bester Freund reagierte, sobald sie unter sich waren, ließ Logans ruhiges Herz seinen Takt verlieren. Als müsse er nicht zwanghaft den Blick von den so fast schon unschuldig dargebotenen Lippen reißen, schürzte er nachdenklich seine eigenen Lippen.
«Ich bin geneigt, das Risiko einzugehen und dich ohne Wegzoll passieren zu lassen.» Typisch Logan. Weder machte er es ihnen besonders einfach, noch versuchte er, seinen wachen Verstand klarer auszudrücken. Die Dickköpfigkeit in dieser Hinsicht lag all den Menschen aus Tennessee zugrunde.
Das er mit der Verzögerungstaktik allerdings mehr sich selbst quälte, hatte er dabei nicht bedacht und so neigte er sich behutsam nach vorn, küsste Colin vorsichtig und genoss für den Augenblick das Gefühl der Schwerelosigkeit. Anschmiegsame Lippen sprachen verheißungsvoll zu ihm, während Logan unwillkürlich die Hände nach seinem besten Freund ausstreckte. «Mhm ...» murmelte der Sechzehnjährige leise, öffnete die klaren, blauen Augen und schob Colin seufzend einen halben Meter fort. Mit energischer Geste wies er auf die halb angelehnte Badezimmertür, besagte Energie der Geste fehlte allerdings dem fiebrig glänzenden Blick, der ganz andere Dinge zu sagen hatte.



 
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BeitragThema: Re: It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion   It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion EmptySa Aug 23, 2014 10:24 pm

Wenn man die Art, wie Colin Logan wahrnahm, irgendwie beschreiben müsste, so könnte man es mit einer Art unsichtbarer Anziehungskraft vergleichen. Es schien, als war er immer da, wo der großgewachsene Sechzehnjährige auch gerade war - für die Meisten wirkte es einfach nur wie eine enge, langjährige Freundschaft, aber es war trotzdem in mancher Hinsicht auffällig. Wenn die Jungs nebeneinander saßen, schien Colin stets Logans Bewegungen zu imitieren, sodass sie immer mit dem gleichen Abstand saßen, sich stets an irgendeiner Stelle berührten, ob es nun aneinandergepresste Füße, Knie oder Schultern waren oder ob sich Colin, anstandslos wie er war, einfach mal halb auf Logan drauf legte. Und wenn sie "nur" im gleichen Raum waren, schien es, als würde Colin Logan niemals den Rücken zuwenden; er hatte den Jüngeren immer im Blick, und wenn er ihn nur im Augenwinkel hatte.
Es war nicht mal so, als würde Colin das bewusst oder gewollt machen. Nein, es waren schlicht und ergreifend Reaktionen seines Körpers. In gewisser Weise war es immer schon so gewesen - die Beiden passten aufeinander auf, sie ergänzten einander, sie steckten immer zusammen, mehr und mehr, seit sie in der gleichen Stufe waren, nachdem Colin vor zwei Jahren sitzen geblieben waren. Aber mit Joey war das ja genauso gewesen; die Drei gab es einfach nicht einzeln. Aber wenn man es anders betrachtete, war dieses Verhalten Colins doch das auffälligste Indiz für die Beziehung, die die Jungen hinter verschlossenen Türen führten. Colin verhielt sich mit niemand anderem so, eher im Gegenteil: er hatte ja nicht gerade den Ruf, der aufmerksamste Kerl auf dem Hof zu sein. Vielleicht lag es daran, dass sein Körper von seinen Instinkten darauf getrimmt war, auf Logan zu achten. Es war nicht auffällig, wirklich nicht. Aber man konnte es nicht nicht sehen, wenn man es erstmal bemerkt hatte.
Das Lustige war, dass Colin es selbst nicht bemerkte, obwohl es auch dann so war, wenn er und Logan allein waren: in ihrem Zimmer, bei den Pferden, draußen im Gelände. Dann waren die scheinbar zufälligen Berührungen, die immer zu Logan zurückkehrenden Blicke sogar noch auffälliger, weil sie dann bewusst geschahen. Colin konnte nicht von dem Jüngeren wegbleiben, so einfach war das. Es war wie verflixt - er war in den Bann gezogen von diesem Jungen, der eigentlich so gar nicht das war, was man von Colin erwarten würde. Gut, jeder würde ein Mädchen an seiner Seite wähnen. Aber selbst wenn: Colin war der Typ für einen schönen, flachen, feierversessenen Partner, nicht für so einen eleganten, intelligenten, zurückhaltenden Menschen, wie Logan es war.
Trotz und alledem war Colin derjenige, der Logan am Ende mit nach Hause nehmen durfte, und er war derjenige, der ihn küssen durfte. Dass ihn das mit Stolz erfüllte, der ihn schweben ließ, war da ja kein Wunder. Und freiwillig würde er Logan nicht wieder hergeben, so viel war klar. Dazu war er viel zu süchtig nach all den Sachen, die ihre Beziehung ausmachten: die schlechten Witze, die unverstandenen Kommentare, die Stille und die wichtigen Gespräche, der Zusammenhalt, das Vertrauen, die Nähe; und die Küsse, die durfte man Colins Meinung wirklich nicht außer Acht lassen. Sogar ein so platonischer, einfacher Kuss, wie sie ihn in diesem Moment teilten, brachte Colins Herz zum Rasen. Er schmunzelte in den Kuss, glücklich und zufrieden, und ein Lachen entwich seiner Kehle, als Logan ihn dann von sich stieß.
"Ich geh ja schon!", sagte er, und seine Augen funkelten, als er Logan noch ein bisschen anstrahlte. Nur zu ungern wandte Colin sich schließlich von seinem besten Freund ab, packte sich Wechselklamotten - eine Boxershorts, seine weiche, abgetragene Trainingshose und ein ausgewaschenes, altes All Time Low-T-Shirt - und verschwand im Bad. Normalerweise brauchte er da immer eine Ewigkeit. Es war keine Schande für den Achtzehnjährigen, zuzugeben, dass er eitel war; er wusste, dass er gut aussah, und er gab sein Bestes, seine Vorzüge noch herauszuarbeiten. Aber an diesem Tag hatte er einfach zu wenig von Logan gehabt, und obwohl er den anstrengenden Tag in jeder Faser seines Körpers spürte, konnte er es kaum erwarten, Zeit mit ihm zu verbringen.

Genau deswegen war Colin bereits nach zwanzig Minuten wieder aus dem Bad raus - die Hosen hingen tief auf seinen Hüften und seine Boxershorts lugten zwischem dem Saum der Hose und dem des Shirts hervor. Das Shirt war ihm zwei oder drei Nummern zu groß, und der weiße Stoff mit dem abgewaschenen Print hing von seinen zunehmend breiter werdenden Schultern wie ein Laken. Sein Haar war noch feucht und ungestylt und hing ihm in die Stirn, wie es das früher, als er noch lange Haare gehabt hatte, immer getan hatte. Es lockte sich sogar ein wenig an den Spitzen.
Barfuß tappte der junge Springreiter aus dem Bad, gefolgt von einer kleinen Dampfwolke, und schmiss zuerst seine Dreckwäsche in den Wäschekorb neben der Tür, bevor er sich umdrehte, und den Blick auf Logan wandte. Es war wie immer - er konnte die Augen nicht von ihm lassen. Auch Logan sah von dem langen Tag angefressen aus, aber das störte Colin keineswegs. Er mochte es, wenn Logans Haare jeglichen Versuch Logans, sie zu bändigen, abgeschüttelt hatten und einfach so abstanden, wie es ihnen beliebte, und Logan einfach nicht mehr aussah wie der Eliteschüler, sondern einfach nur wie ein Junge, der einen langen Tag im Stall verbracht hatte. Dieser Look stand ihm hervorragend, wenn man Colin fragte.
"Und", fragte Colin, und lehnte sich leicht gegen seinen Schreibtisch, "Freust du dich schon auf morgen?"
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Logan Cunningham

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BeitragThema: Re: It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion   It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion EmptySo Aug 24, 2014 4:29 pm

Colin kam der unausgesprochenen Aufforderung tatsächlich nach - ein Fakt, der Logan inzwischen weniger deswegen irritierte, weil Colin folgte, sondern viel mehr deshalb, weil der Sechzehnjährige fast schon erwartet hatte, dass er es nicht tat. Unentschlossen sah er nun dem athletischen Körper nach, der sich ihm für weitere zwanzig Minuten entzog und wusste nicht so recht, ob er amüsiert oder enttäuscht sein sollte.
Im Endeffekt lauschte Logan auf das Geräusch der anspringenden Duschbrause, harrte kurz aus und stellte sich den Effekt vor, wie Seife und Wasser den Dreck des Tages von Colin wuschen. Unwillkürlich berührte der Sechzehnjährige seine Lippen, lächelte ob der Erinnerung an diesen inzwischen schon zum festen Bestandteil gewordenen Kusses und griff seufzend wieder nach dem zuvor fallen gelassenen Stück Kleidung.
Geistesabwesend stapelte der Schüler all die Sachen zusammen, fand dabei ganz eigene Logarithmen, nach denen er sortierte und hing den eigenen Gedanken nach. Es hatte lange Zeit benötigt, ehe Logan sich tatsächlich zu seinen aufbrausenden Gefühlen bekennen konnte, allen voran, weil Colin nicht irgendein dahergelaufener Kerl für ihn war. Schon lange nicht mehr, es verband sie einfach viel zu viel miteinander. Bei diesem Prozess, der im Nachhinein gesehen für beide Parteien recht schmerzhaft und unsicher gewesen sein musste, standen ihm besonders die eigenen Skrupel im Weg.
Vollkommen unerfahren und mit einem Blick auf die Welt, der vielen Menschen seltsam vorkommen musste, scheute Logan sich davor, eine Beziehung einzugehen. Besonders, wenn ihm allmählich bewusst wurde, wie viel diese Beziehung von ihm abverlangen würde. Die größten Skrupel allerdings hatte der Schwarzhaarige wohl davor gehabt, eine Beziehung zu einem anderen Mann zu haben. Mit seiner sexuellen Identität hatte sich Logan eigentlich noch nie auseinandergesetzt, hatte es nie für notwendig erachtet.

Nachdenklich betrachtete Logan jetzt ein ausgeblichenes, einst mal grünes T-Shirt, welches zwischen seinen feingliedrigen Händen hing. Gehörte es ihm? Stirnrunzelnd versuchte er sich auf das Kleidungsstück zu konzentrieren, aber so recht wollte s nicht gelingen. Zudem es da natürlich noch den Halloweenritt gab, der Logan mehr Kopfzerbrechen bereitete, als er zugeben wollte.
Insbesondere dem Ausritt sah er mit gemischten Gefühlen entgegen. Zum Einen, weil die Drei Musketiere ungewöhnlich weit gestreut waren - später hätten sie das übliche Dreierzelt zusammen - und zum Anderen, weil er beinahe glaubte, einen zweiten Cunningham gesehen zu haben. Aber das konnte unmöglich sein. Jim Turner war der Vorreiter, was bedeutete, dass zumindest ein fähiger Reiter die Gruppe um Logan führte und ihn diesbezüglich ein wenig beruhigte. Wenn aber ...

Die Tür des Bads öffnete sich geräuschvoll und abrupt sah Logan auf, noch immer stirnrunzelnd in Gedanken vertieft. Als er Colins ansichtig wurde, landete die eben aufgeklaubte Hose wieder auf dem Boden, während der Sechzehnjährige sich langsam aufrichtete, unverwandt den Brünetten ansehend. Dessen Haare hingen ihm feucht in die Stirn und weckten das unbezähmbare Bedürfnis, eben diese wegzustreichen, um einen Blick in die dunklen Augen werfen zu können. Die Frage Colins traf Logan unvorbereitet, der seinen besten Freund gedanklich bereits wieder entkleidet hatte.
«Morgen? Mhm.» Verdammt! Was hatte er nur an sich, dass Logan alles um sich herum zu vergessen drohte. Ein Zustand, der ihm nicht behagte, hatte er doch sonst immer alle seine Sinne beisammen. «Mhm» wiederholte er nur, stand unschlüssig neben seinem Bett und starrte zu Colin herüber. Bei Gott, vermutlich wäre es sogar besser, wenn sie nicht einmal im gleichen Zelt wären, wenn Logan sich schon so aufführte. Schwer seufzend zuckte er mit den Schultern.
«Ja. Nein. Ein bisschen.» Er hoffte nur, dass alles glatt ging. «Und du?»      



 
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BeitragThema: Re: It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion   It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion EmptyMo Aug 25, 2014 8:06 pm

Logan war süß. Das war eine Sache, die Colin schon festgestellt hatte, lange, bevor er festgestellt hatte, dass er Hals über Kopf in ihn verliebt war. Er war tollpatschig und unbeholfen, und wenn es um Verhalten und zwischenmenschlichen Beziehungskram ging, hatte er die Hälfte der Zeit mal einfach keine Ahnung von dem, was er tun sollte. Es war amüsant und herzerwärmend mitanzusehen, und Colin konnte einfach nicht genug davon bekommen. Ein bisschen war Logan wie ein kleiner Welpe - tapsig und flauschig, etwas, das man nur zu gern den ganzen Tag kuscheln würde. Natürlich konnte Logan auch anders: wenn er mal einen seiner genialen Einfälle hatte und zum Wissenschaftsmonster mutierte, jagte er Colin eine Heidenangst ein, und manchmal schaffte er es tatsächlich, unwiderstehlich sexy zu wirken, wenn er sich einer Sache ganz sicher war. Es gab unzählige Seiten an Logan, die Colin nur zum Teil so genau beschreiben konnte wie die Seite, die Logan meistens raushängen ließ, wenn er mit ihm zusammen war - und schon allein, weil Colin all diese kleinen Ticks und Veränderungen ganz genau kennen lernen wollte, konnte er noch gar nicht gehen, nicht jetzt und auch nicht irgendwann.
Allerdings gab es auch ein paar Momente, in denen er aus Logan einfach nicht schlau wurde. Dieser war auch so einer - Logan stotterte sich da einen zurecht, als wusste er nicht, was er sagen sollte, obwohl es eine so simple Frage war. Hatte Colin etwa irgendwas nicht mitgekriegt heute? Logan schien ziemlich durch den Wind; die wiederholt zu Boden segelnden Kleidungsstücke schienen nur eines vieler Indizien dafür zu sein. Und so verschwand der Hauch eines Lächelns von Colins Zügen und wurde stattdessen von einem leichten Stirnrunzeln ersetzt. Langsam verließ er seinen Platz an seinem Schreibtisch, um stattdessen näher zu Logan zu gelangen. Er durchquerte das Zimmer in kleinen Schritten, bis er vor Logan stand, seine Augen unverwandt auf die seines besten Freundes gerichtet. Es war erstaunlich, dass er noch immer nicht in diesen warmen, tiefen Seen kristallklaren Blaus versunken war.
"Ist alles in Ordnung bei dir?", fragte Colin schließlich, und seine Finger reichten aus, um leicht über Logans Handrücken zu streichen. Es war schon komisch: generell hatte Colin den Ruf, ein kleiner Macho zu sein. Er hatte eine große Schnauze, war alles in der Schule, nur nicht gut, und strohfaul obendrein. Er flirtete angeblich zu viel und ging mit zu vielen Mädchen aus, spielte nur mit ihren Gefühlen und ließ sie dann fallen. Sollte jemand irgendwann mal behaupten, dass er auch nur in irgendeiner Weise einfühlsam sein konnte, würde derjenige ausgelacht werden. Nein, Colin war ein typischer Kerl, der gefühlsmäßig eindeutig zurückgeblieben war. Und dennoch, wenn er mit Logan zusammen war, dann war er auf einmal sanftmütig und sensibel, und er merkte sofort, wenn irgendwas nicht so ganz so klasse lief.
Es wurde immer gesagt, dass Liebe dazu da war, um einen selbst besser zu machen. Die Person, die man liebte, holte das Beste aus einem heraus, machte einen zu einem Menschen, der nicht nur glücklicher und selbstbewusster, sondern auch wesentlich besser in allem war, was man anpackte. Colin konnte sich nicht vorstellen, dass er einen solchen Einfluss auf Logan hatte. Nein, er würde Logan vermutlich eher zum Saufen/Rauchen/Party machen verleiten, als irgendwas an ihm zu verbessern. Aber Logan machte Colin so viel besser: er hielt ihn am Boden der Tatsachen, er sorgte dafür, dass er sich nicht zu tief in die Scheiße ritt, er half ihm in der Schule, damit er zumindest noch ein paar Dreien schrieb und nicht schon wieder sitzen blieb oder gar vom Internat flog. Außerdem schien es, als wurde Colin ruhiger, sobald Logan bei ihm war; er wurde erwachsener und verhielt sich nicht mehr wie ein Achtjähriger. Es blieb kein Zweifel, wer in ihrer Beziehung die 'bessere Hälfte' war.
Und genau deswegen war es an der Zeit, Logan etwas zurückzugeben, und wenn Colin nur für ihn da war, wenn ihn irgendwas bedrückte.
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BeitragThema: Re: It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion   It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion EmptyMi Aug 27, 2014 10:03 pm

Es war eine Sache, sich auf den rauen, abgetragenen Stoff des alten Shirts konzentrieren zu müssen, aber es war eine ganz andere Sache, ausgerechnet diesen Menschen vor sich stehen zu haben. Unwillkürlich zuckten die schlanken Finger Logans, als die Fingerkuppen seines besten Freundes behutsam über seinen Handrücken strichen, ihn beruhigen wollten und doch genau den gegenteiligen Effekt hatten. Ob sich Colin dessen überhaupt bewusst war?
Vermutlich nicht. Ebenso wenig, wie er den inneren Sturm bewusst wahrnehmen würde, der durch den Schwarzhaarigen tobte, lediglich, weil sein bester Freund ihn berührt hatte. Verteufelt noch eins, fluchte Logan innerlich, den Blick in die dunklen Augen seines gegenüber verwoben, bald wäre es soweit, dass Logan sich auf die Hinterbeine stellte und bellte, wenn Colin es denn so wollte. Der Gedanke war derart abstrus, dass der Sechzehnjährige kurz irritiert die Stirn runzelte und wieder etwas klarer denken konnte. Wirklich geradeaus ging das dann aber doch nicht mehr, als er den nun gewaschenen Körper dicht vor sich riechen konnte. Was das wohl für ein Shampoo war? ...

«Äh, was? Jaja, alles in bester Ordnung, mein Bester.» Da Logan stets zu etwas archaischen Sprechweisen neigte, sobald er nervös wurde - ein Wissenschaftler floh stets in Terrain, auf dem er sich gut auskannte, nicht wahr? - wäre dies bereits der erste Indiz für Colin. Also bemühte sich der Sechzehnjährige um ein ernstes, aber noch immer zufrieden wirkendes Gesicht, bevor er sich flink hervorbeugte und dem Älteren einen raschen Kuss aufdrückte. Vielleicht halfs ja, seine Unruhe zu besänftigen?
Cunningham, sechs in Verhaltensanalyse. Genießerisch hatte er die blauen Augen geschlossen, inhalierte nochmals den Duft nach Colin (man sollte ein Eau de Cologne danach entwickeln, überlegte Logan, es wäre Kassenschlager) und mochte sich so gar nicht von dem Kleineren trennen.
Da er den Ausdruck auf Colins Gesicht jedoch nicht ertrug, oder viel mehr die Gewissheit, dass er Schuld an diesem Ausdruck trug, zog er sich leise seufzend wieder zurück und öffnete die Augen. Ein klein wenig Offenheit musste er dieser Beziehung schon zugestehen, das hatte er Colin zumindest versprochen. Nun, Zeit, dieses Versprechen in die Tat umzusetzen. «Hast du schon die Pläne für den Ritt gesehen? Oder die Zelteinteilung?»
Nicht, dass dies seine vordringlichsten Sorgen waren, die Eifersucht erhob ihr Haupt inzwischen lediglich in Gegenwart einer äußerst vertraut gewordenen Gestalt, allerdings setzte es seinen Sorgen einen Kern. Schulterzuckend, mit einem schiefen Lächeln auf den Lippen, fuhr er fort: «Ich habe keine Vorstellung davon, wie dieses Zeltlager ausgehen wird. Das beunruhigt mich.» Denn in der Wissenschaft - Mathematik, Informatik, Biologie, Physik - folgte alles einem gewissen Muster. Menschen entzogen sich den Logarithmen des Lebens in simpelster Form, was sie zu einer unsteten und höchst schwer einzuschätzenden Komponente in der Gleichung machten. Kurz: Unberechenbar.
Hinzu kamen natürlich noch die weiteren Aspekte von Wetter, Planung, Organisation, Lokalitäten etc. Ebenso konnte niemand dafür garantieren, dass während dieses Rittes alles glatt lief. Eventuell zerriss eines der Kostüme, das wäre noch eines der kleinsten Probleme. Oder aber jemand stürzte vom Pferd und verletzte sich.

Natürlich wusste Logan, dass ihn das als sechzehnjährigen Schüler der Horizon Ranch nicht weiter zu kümmern brauchte, doch das Leben barg so viele unstete Komponenten, die ihn schlicht beunruhigten, da wollte er ungern etwas dem Zufall überlassen.
Und dann sollte er auch noch mit nahezu unbekannten Personen mehrere Stunden auf Schatzsuche zu Pferde in Kostümen gehen. Logans Magen krampfte sich zusammen, doch eines brachte dieser Ausflug Gutes mit sich: «Immerhin teilen wir uns zu dritt ein Zelt mit Joey.» Das entlockte ihm ein leises Lächeln, während er versuchte, optimistisch genug nach vorn zu sehen, um Colin die unnötige Sorge um seine Person abzunehmen.         



 
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BeitragThema: Re: It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion   It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion EmptySa Sep 13, 2014 9:11 pm

Colin hatte in etwa die Einfühlsamkeit eines Sandwiches. Er war kein Stein, nein, er war nicht hart und kalt und würde höchstens splittern, aber niemals nachgeben. Er war ein Sandwich - er war gemacht, um die Menschen zu begeistern, um ihnen zu schmecken. Er war nicht dazu da, um zu wissen, was sie dachten, oder um groß einen Hehl zu geben, was sie von ihm dachten. Wenn der eine ein Sandwich nicht mochte, dann liebte der nächste es nur umso mehr. So war es in etwa mit Colin und der Menschheit: er scherte sich keinen Penny um die Leute, die ihn umgaben, und sie liebten ihn oder hassten ihn und bewunderten sein gutes Aussehen. So war es immer schon gewesen, denn ein hübscher, lauter Junge war zu einem hübschen, jungen Mann herangewachsen, und vielleicht würde es immer so bleiben.
Dennoch war da diese eine Person, dieser eine Junge, der aus dem Sandwich ein dickes, flauschiges, weiches Kuscheltier machte. Logan schaffte es immer wieder, Gefühle in Colin zu regen. Auf einmal dachte Colin nicht nur darüber nach, was er selbst von der Situation hielt - auf einmal bedeutete das, was Logan dachte, auch eine ganze Menge. Auf einmal nahm er nicht mehr nur auf sich Acht, sondern sorgte dafür, dass es auch Logan gut ging. Es war verrückt, irgendwie. Logan war immer schon da gewesen, und bisher war das noch nicht so gewesen. Und dann hatte sich mit einem Mal irgendwas bei ihnen verschoben, nachdem Logan als Junge in die Ferien gegangen war und als Mann wieder heimgekommen war. Colin nahm ihn jetzt ganz anders wahr. Es war überraschend, unglaublich und definitiv überraschend für alle Beteiligten.

Genau deswegen wusste der Achtzenjährige nur zu genau, dass der Jüngere, der sich einmal mehr so verhielt, als wäre er derjenige, der anderthalb Jahre älter war als der Andere, nicht ehrlich mit ihm war, als er beteuerte, alles sei gut. Colin machte Logan keinen Vorwurf - es war eine Lüge, die man manchmal einfach benutezn musste, damit es am Ende doch noch Wirklichkeit wurde. Dennoch gefielen Colin die Falten auf Logans Stirn nicht, die unter dem wilden schwarzen Haarschopf sichtbar wurden, ebensowenig wie die kleinen Lächeln, die Logan ihm schenkte. Colin wollte ihn lachen und grinsen sehen, ohne Zurückhaltung, einfach und echt. Aber anscheinend war es mal wieder einer der Tage, wo er mehr dafür machen musste, als ein bisschen lieb zu ihm zu sein.
Und so zog sich Colin nicht zurück, sondern griff stattdessen nach Logan, schlang seine Arme um die Mitte des schlaksigen Jungen, um ihn sogar noch enger an sich zu ziehen. Wenn Einfühlsamkeit nicht funktionierte, musste Colin mit der Methode kommen, die er am Besten beherrschte: Ablenkung. Er hatte selbst feststellen dürfen, dass er der Meister war, wenn es dazu kam, Logan abzulenken. Da konnte nicht mal Vexillatio mehr mithalten, wenn Colin in der Nähe und auf Kuschelkurs war.
"Du machst dir zu viele Sorgen", stellte Colin schließlich mit einem kleinen Seufzen fest. Er vergrub sein Gesicht in der Halsbeuge seines besten Freundes, drückte einen flüchtigen Kuss auf sein Schlüsselbein, und legte dann sein Kinn auf Logans Schulter - so konnte er ihn zumindest noch verstehen. "Wenn wir mit Joey auf einem Zelt sind, ist doch alles gut. Es liegt nicht an uns, ob alles glatt läuft oder nicht - die Lehrer sind diejenigen mit der Verantwortung, schon vergessen? Es wird schon werden."
Dann verstärkte Colin seinen Griff um Logan, und packte das lose Material von Logans Oberteil ein wenig fester, als er den Kopf anhob, um den Sechzehnjährigen anzusehen. "Es gibt viel bessere Dinge, die wir gerade anstellen könnten, als uns über etwas den Kopf zu zerbrechen, an dem wir eh nichts ändern können. Entspann dich, ok?" Dann beugte er sich vor und drückte einen Kuss auf Logans Kiefer, wie um seine Worte zu unterstreichen. Es war die einzige Methode, die Colin passen vorkam. Er wusste, dass er Logan dazu bringen konnte, alle Kontrolle zu verlieren, wenn sie rummachten, wenn sie sich so nah waren. Und wenn es doch nicht anders ging, dass er sich nach einem so langen Tag endlich mal entspannte, dann musste Colin halt zu diesen harten Methoden greifen.
Nicht, dass es ihm nicht auch gefallen würde oder dass er sich den ganzen Tag darauf gefreut hatte, das mit Logan zu machen, nein. Gar nicht.
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BeitragThema: Re: It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion   It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion EmptySa Sep 20, 2014 10:51 pm

Die Sache war die, dass Logan, je näher Colin ihm kam - emotional wie physisch - das große Verlangen verspürte, zurückzuweichen und möglichst viel Distanz in diese beängstigende Nähe zu bringen, dabei aber genauso gern auf engstmögliche Weise mit dem Älteren verbunden bleiben wollte. Es war eine Crux für den Sechzehnjährigen, der sich konfus verhielt und dabei doch immer Logan blieb. Schlichtweg ... seltsam.
Umso schwieriger war es für den Schwarzhaarigen nun, als sich Colin wie selbstverständlich dichter an den schlanken, schlacksigen jungen Mann schmiegte, seinen Gedanken eine klare Richtung zu geben und etwas sozial Verwertbares zu sagen. Am Ende war es sein bester Freund, der das einzig Vernünftige sagte, was Logan hätte tun und denken sollen: Es waren nicht seine Sorgen. Für diesen Augenblick rückten sie ohnehin weit in den Hintergrund, als er den Körper des Älteren derart deutlich spürte. Zart wie Schmetterlingsflügel verspürte er die Lippen seines Freundes auf den scharf gezeichneten Konturen seines Schlüsselbeins, konnte den Atem des Anderen auf nackter Haut spüren und erinnerte sich an eine gänzlich andere Situation, die ihn kurzweilig die Röte ins Gesicht trieb. Gelegentlich offenbarte sich auch in Logan eine ungewöhnlich ausgeprägte Zweideutigkeit. «Mhrm» brummelte der Sechzehnjährige schwer verständlich in die wirren, noch leicht feuchten Haare des Achtzehnjährigen, konnte jedoch nicht vermeiden, dass ihm eben das Sorgen bereitete. Die Lehrer hatten die Kontrolle, ihnen oblag es, alles korrekt einzufädeln und zu organisieren. Für einen Menschen wie den Schwarzhaarigen, der es gewohnt war, diese Aufgaben zu erledigen bzw. alles unter Kontrolle zu haben, fiel es schwer, diese nun einfach abzugeben und dabei noch Vertrauen in die Fähigkeiten der noch recht wenig bekannten Lehrer zu stecken. Selbst, wenn diese in ihrem jeweiligen Fachkombinat durchaus Kompetenzen vorzuweisen hatten; Logan war und blieb misstrauisch.

Allerdings währte dieses Misstrauen nicht mehr als zu lang, als er die vorwitzigen Finger Colins dabei ertappte, wie sie ihn dichter an den Älteren heranzogen, sich in den Stoff seines Shirts krallend. Dabei flammte nur recht kurz der Gedanke auf, dass er selbst vermutlich noch nach Pferd und Stall roch, vermutlich nicht gerade vorzeigefähig aussah.
«Da hast du wohl Recht» murmelte er geistesabwesend, sah auf den brünetten Schopf seines besten Freundes hinab und erschauderte wohlig, als sich die rauen Lippen desselbigen auf seinem Kieferknochen platzierten. Eine höchst erogene Zone, wie der Sechzehnjährige inzwischen festgestellt hatte, doch er hütete dies, so gut es ihm möglich war. Was genauer bedeutete, dass es ihm vermutlich nicht so gut gelang, wie er es sich vorstellte, aber inzwischen war Logan dies nicht allzu wichtig. Colin wusste ihn ohnehin zu lesen wie ein Buch - er war vermutlich auch der Einzige, der auf die Idee käme, die Zweifel und Sorgen des Jüngeren durch wilde Knutscherei wegzubomben.
Sich dem eigenen Schicksal ergebend, umfasste er den athletischen Körper seines Gegenübers ebenfalls, wissend, dass er unfairer Weise häufiger den passiven Part einnahm. Allerdings schien sich der ohnehin dominantere Colin daran nicht allzu arg zu stören.
All die zuvor wild durch den überstrapazierten Kopf kreiselnden Gedanken schienen mit einem Mal fortgewischt, ausgelöscht oder einfach nicht existent. Ebenso die Besorgnis ob des Halloweenritts, in welchem sich erst zeigen würde, inwieweit Logan und Colin sich unter Kontrolle halten könnten. Logans Kopf war vollkommen leer, nur ein einziger Gedanke herrschte dort noch vor: Colin.
Obwohl ... es waren viel mehr fühlbare Berührungen, die Logan derart konfus machten, ihn vergessen ließen, ob er rechts oder oben stand, wie unten und links miteinander verknüpft waren oder ob das, was sie hier gerade taten, eigentlich jugendfrei war.
«Hör bloß nicht auf» grummelte Logan kaum verständlich, ließ seine Hände seinerseits unter das Shirt des Kleineren schlüpfen und genoss seufzend das Gefühl der nackten Haut unter seinen sensitiven Fingerkuppen. Was gab es Schöneres?
Sachte ließ er nun also seine Pianistenfinger über die glatte Haut seines besten Freundes tanzen, liebkoste diesen neugierig und wartete die jeweilige Reaktion mit der Neugier eines Forschers ab. Überdeutlich spürte er den Jeansstoff auf seiner Haut, spürte Colin unter seinen Fingern, spürte das Leiden in seinen Venen anwachsen und ihn verzehren. Verbrennen.
Doch dieses Mal wollte der Jüngere nicht klein beigeben. Nicht wieder einbrechen, vor der eigenen Courage fliehen. Unter flatternden Augenlidern sah er fragend auf Colin hinab, um zu sehen, wie es diesem ging.


 
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BeitragThema: Re: It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion   It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion EmptySo Sep 21, 2014 8:40 pm

Wenn es einen Platz gab, an dem Colin sich heimisch fühlte, waren es wohl Logans Arme. Es war schon lustig. Er hatte eine ganze Reihe an Beziehungen hinter sich. Aber niemals hatte er sich so wohl und zufrieden in den Armen des Mädchens gefühlt, wie er sich in Logans Umarmung fühlte. Es war so einfach, einfach den Kopf auszuschalten und nicht mehr zu denken, wenn er dem Jüngeren so nah war. Es musste nicht mal irgendwas auch nur annähernd Sexuelles im Spiel sein - und diese Worte waren sogar noch erstaunlicher, wenn sie von Colin kamen -, damit er sich danach sehnte. Also ja, vielleicht benahm er sich gerade wahnsinnig egoistisch, indem er Logan dazu brachte, sich auf ihn einzulassen. Er hatte einen langen Tag gehabt, und er wollte einfach noch ein bisschen Logans Nähe spüren, bevor sie wie zwei Säcke Kartoffeln hundemüde ins Bett fielen.
Und das Schöne war, dass er wusste, dass er gewonnen hatte, in genau dem Moment, in dem Logan die Arme um ihn schloss. Er lächelte zu ihm herauf, ließ sich selbst in diesen faszinierenden, tiefen, blauen Augen versinken, während Logans Hände begannen, über seinen Rücken zu streichen. Colin wusste, dass Logan das oft machte, auch, wenn er sich immer noch nicht recht daran gewöhnt hatte - er würde sich wohl nie daran gewöhnen, wie Logan ihn anfasste: als wäre er was Besonderes, etwas, das Logan hochschätzte. Und genau deswegen konnte Colin auch nicht anders, als leicht zu zucken und nach Luft zu schnappen - keineswegs auf eine schlechte Art und Weise -, als diese langen, kühlen Finger den Weg unter sein Bandshirt fanden.
Wann war Logan eigentlich so waghalsig geworden? Noch vor wenigen Wochen hatte es eine gnaze Menge Überredung gekostet, Colin auch nur anzusehen, geschweigedenn einfach mal die Arme um ihn zu legen oder so. Nicht, dass Colin sich beschwerte. Nein, er genoss das, was sie hatten, und suhlte sich nur zu gern in der Aufmerksamkeit, die Logan ihm hier gerade schenkte. Deswegen war der Achtzehnjährige auch schnell dabei, zu Logan aufzugrinsen.
"Nur, wenn du auch nicht aufhörst.", erwiderte Colin, und er hatte wohl eigentlich vorgehabt, frech und kokett zu klingen, aber letzten Endes klangen die Worte ein wenig atemlos. Und gleich darauf stellte Colin sich schon auf Zehenspitzen - er war so klein, zu klein, im Vergleich zu Logan, aber das ignorierte er mal wieder geflissentlich - und drückte seine Lippen auf Logans. Zuerst küsste er ihn nur einmal kurz, doch gleich darauf (nachdem er seinen Stand auf den Zehenspitzen stabilisiert hatte, indem er seine Arme um Logans Schultern schlang und seine Hände in dem weichen, schwarzen Haar vergrub) küsste er ihn länger, immer und immer wieder.
Es war irgendwie so, als würde Colins Kopf - der ja sowieso schon gar nicht sooo viel aktiv war - sich komplett abschalten. Seine Augen waren geschlossen, und alles, was er noch von der Welt mitbekam, war Logan. Egal, worauf er sich konzentrierte, seine Sinne waren voll von dem Jungen: wenn er lauschte, konnte er Logans Atem hören; wenn er sich auf seinen Tastsinn konzentrierte, fühlte er Logans Brust an seinem, Logans Haar zwischen seinen Fingern und seine Finger an seinem Rücken; wenn er atmete, füllten sich seine Lungen mit dem Geruch, der so eindeutig Logan waren; auf seinen Lippen schmeckte er Logan. Alles war erfüllt mit Logan, alles war Logan.
Wirklich, Colin konnte sich nicht beschweren.
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BeitragThema: Re: It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion   It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion EmptyMo Okt 06, 2014 8:30 pm

Es war gewissermaßen erschreckend, wie gut Colin inzwischen wusste, welche Wege er nutzen musste, um sich den Jüngeren gefügig zu machen. Welche Knöpfe er betätigen musste, dass Logan sich in seinen Armen wandt und um Gnade flehte, wenn auch stets sehr kleinlaut und verwirrt. Es schien dem Sechzehnjährigen schlicht unbegreiflich, dass die Wahl seines besten Freundes - ganz zufällig auch noch jener junge Mann, der sein Herz zum flattern brachte - ausgerechnet auf ihn, Logan Cunningham, gefallen sein sollte. Nach jahrelanger Freundschaft krönte dieses äußerst intensive Erlebnis die Verbundenheit beider Männer, ein Fakt, der Logan noch immer atemlos zurückließ.

Neckisch strich er mit den Händen ein wenig weiter, spürte die glatte Haut Colins unter seinen Fingerkuppen dahintanzen und meinte beinahe die Bewegung kleinerer Muskelgruppen zu erfühlen. Ja, Logan liebte die menschliche Anatomie, aber noch mehr, wenn er diese berühren konnte, vorzugsweise an Colin. Ein leichtes Grinsen hatte sich in den Mundwinkeln Logans platziert, als das erstaunte Schnappen zu ihm vordrang und ein kurzes Zucken durch den Körper des anderen fuhr.
«Garantiert nicht» murmelte er abwesend, während sich der Ältere unlängst an ihm emporzog und frecherweise direkt auf den Mund küsste. Das gehörte eigentlich bestraft, nicht wahr? Logan war nie Freund irgendwelcher abnormalen Spielereien gewesen, in diesem Augenblick geisterten allerdings allerhand erschreckend lebhafte Fantasien durch den sechzehnjährigen, sonst eher zurückhaltenden Kopf. Colin schaffte seiner bittersüßen Strafe allerdings Abhilfe, indem er sich selbst stabilisierte - seine Arme auf Logans Schultern hinterließen eine prickelnde Hitze auf seiner Haut - und Logan kurzerhand erneut küsste. Immer wieder und wieder und ...

Du bringst mich um einen sehr klaren Verstand, Colin Dearing!, dachte er bei sich, die Augen bereits auf Halbmast und die Hände im weichen Stoff des Shirts vergraben, den Körper des Anderen dicht an seinem spürend. Jegliche Gedanken an Hausaufgaben, Wanderritte und Sozialstaten waren wie weggespült, ließen sich nicht einmal mehr gewaltsam in den Kopf des Schwarzhaarigen pressen, denn sein Geist hatte etwas gefunden, mit dem er sich stundenlang beschäftigen konnte, ohne müde zu werden. Das Gefühl auskostend, Colin in seinen Armen zu haben, die Nähe des Älteren so bedinungslos geschenkt zu bekommen und diese restlos genießen zu können - Logan glaubte, so müsste sich 'fallen' anfühlen, nur nicht ganz so gut.
Träge nahmen seine Hände ihre Wanderschaft wieder auf, fuhren einmal kokett unter den Saum der Shorts und doch lenkte der Mund des Brünetten den Sechzehnjährigen noch immer sehr erfolgreich ab. Wild und ungleichmäßig pulsierte das Blut durch seinen Körper, das Herz schlug ihm schwer gegen die Brust und der kräftige Herzschlag Colins so dicht an seinem tat sein übriges dazu. Genussvoll seufzte Logan auf.
In diesem Moment gab es nur drei Worte zu sagen.
Danke, Colin Dearing. Und mit der Inbrunst eines Verliebten erwiderte Logan den Kuss seines besten Freundes und Seelengefährten. Denn nichts anderes waren sie seit Kindertagen.
 
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BeitragThema: Re: It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion   It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion EmptySa Nov 01, 2014 1:09 pm

Es gab wenige Dinge, die Colin wirklich den Atem nahmen. Einmal waren da natürlich die Momente auf Heartbreakers Rücken, wenn sie mal eine Kurve zu kurz genommen hatten oder er die Galoppsprünge falsch - zu früh oder zu spät - verkürzt hatten, und sie einem Sprung gefährlich nahe kamen; dieser Moment, wenn er nicht wusste, ob sie über das Hindernis kamen oder nicht, sie nahmen ihm den Atem. Dann natürlich diese ganzen anatomischen/biologischen/wasauchimmer Dinge wie ein Schlag vors Brustbein oder in die Magengrube, die jedem den Atem nahmen. Aber das Größte, Wichtigste und wohl Gefährlichste, das ihm den Atem nahm, war kein Ding, und nicht direkt ein Moment. Es war Logan, in seinem ganzen Sein. Wenn sie sich so nah waren wie jetzt, dann konnte Colin weder seine Atmung noch seinen Herzschlag kontrollieren. Logan nahm ihm den Atem, und die Hälfte der Zeit gab er ihm den auch nicht wieder zurück.
Es war jetzt nicht anders. Colin hatte das Gefühl, dass sich in seinem Kopf alles drehte - was Schlechtes war das allerdings nicht. Es bedeutete nur, dass er sich wieder auf seine Füße sinken lassen konnte; wobei er Logan natürlich mitzog, sodass sich der Jüngere zu ihm runterbeugen musste. Ihr Kuss löste sich dabei für keine Sekunde, dafür sorgte Colin. Er hatte seine Hände noch immer in Logans Haar vergraben, und seine Fingerspitzen massierten Logans Kopfhaut leicht, fast schon nebensächlich, während Colin Logan küsste. Er würde nicht genug von dem Gefühl von Logans Lippen unter, neben, zwischen seinen bekommen, niemals, das konnte er sich nicht vorstellen. Und wie er sich wünschte, dass er nicht mehr so häufig auf sie verzichten musste.
Der Kuss löste sich erst, als Logan mit den Fingern unter den Bund von Colins Shorts fuhr. Klar, seine Hand verweilte dort nicht. Aber es war genug, dass Colin nach Luft schnappen musste, und so löste er seine Lippen von Logans. Eine andere Art der Wärme fuhr jetzt durch seinen Körper - es war schon interessant, was Logan für einen Einfluss auf ihn hatte, dass so eine kleine Berührung ihn so aus der Fassung bringen konnte. Aber bekanntlich konnten zwei dieses Spiel spielen; und bekanntlich war Colin der Meister der Verführung. Und so fanden seine Lippen ohne zu Zögern den Weg zu Logans Hals, und er begann, dort Küsse zu verstreuen - manche kaum da, andere von einem Hauch Zunge oder Zähne begleitet.
"Wann ist dir eigentlich ein Rückgrad gewachsen, hm?", fragte Colin neckend, nachdem er seine Lippen auf die weiche Haut direkt unter Logans Ohr gedrückt hatte. Seine Stimme war rau und etwas atemlos, leise. Seine Finger fuhren jetzt über Logans Nacken, seine Schultern, schließlich seinen Oberkörper hinunter, bis sie auf seinen Hüften zu liegen kamen, um die Beiden noch enger aneinander zu ziehen. "Du bist ganz schön mutig geworden, Bubbles.", fuhr er fort. Er ließ seinen Mund leicht geöffnet über Logans Kiefer wandern, wich aber den Lippen des anderen Jungen aus. Erst, als er am anderen Ohr angekommen war, redete er weiter. "Gefällt mir gut."
Colin machte damit weiter, Logans Hals zu küssen - kurze, neckische Berührungen, von denen er genau wusste, dass sie Logan in den Wahnsinn treiben würden. Währenddessen ließ er seine Finger selbst auch unter Logans Oberteil gleiten; seine kurzen Fingernägel kratzten leicht über den Bogen seiner Hüftknochen, dann begann er, mit den Fingerspitzen leicht Logans Seiten auf und ab zu streichen, in gleichmäßigen, langsamen Bewegungen. Er genoss jede Sekunde von dem, was er mit seinem besten Freund anstellte.
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BeitragThema: Re: It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion   It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion EmptySa Jan 03, 2015 2:19 pm

Für den Augenblick eines unsteten Herzschlags lang konnte der junge Reiter beinahe erfühlen, was es bedeuten mochte, sich glücklich zu fühlen. Mit einem federleichten Seufzen schloss Logan die von unbekannten Emotionen verdunkelten Augen, genoss das Gefühl der leicht angerauten Lippe, die auf seinen lagen und ihm alles abverlangten. Aufmerksamkeit. Konzentration. Absolute Hingabe. Und Logan würde all dies mit größtem Vergnügen tatsächlich auch geben - und am Ende womöglich noch mehr. Er würde sich verletzbar machen, weit mehr, als er es je in Gegenwart anderer Menschen je getan hatte, denn die Vernunft hatte davon stets abgeraten. Auch jetzt tat sie es wieder, verlässlich und konsequent. Doch war Colin nicht eben ein beliebiger Mensch für den Sechzehnjährigen, er war weit mehr für ihn geworden und mit jedem gestohlenen Augenblick, den die Beiden miteinander teilten, konnte Logan das bedeutungsschwangere Klopfen seines Herzens zunehmen spüren. Mit jeder verflossenen Sekunde in Gesellschaft seines besten Freundes begann dieser, ihm mehr zu bedeuten.
Ein ominöser Zustand, konnte Logan ihn weder fassen noch erklären und doch war auch dies nicht viel mehr als eine mathematische Formel oder Einsteins Regelmäßigkeiten. Es war eine simple, eine äußerst normale Reaktion und das war auch gut so. Mit einem leisen Lächeln lehnte der Dunkelhaarige sich in die Berührungen seines Freundes hinein, folgte diesem willig, als er sich zurück auf die Fußballen sinken ließ und öffnete grinsend eines der Augen, als Colin - offensichtlich höchst erstaunt ob Logans vorwitziger Finger - sich aus ihrem Kuss löste. Logans Lippen brannten, verzehrten sich nach der absoluten Nähe zu Colin und ließen einen eindeutigen Laut der Zufriedenheit entweichen, als besagte Lippen sich an der weichen Haut seines Halses zu schaffen machte.

Intuitiv neigte der Sechzehnjährige das Haupt ein wenig, eröffnete seinem besten Freund und Partner einen besseren Zugangswinkel zu seinem Ohr und kam nicht umhin den Zustand zu bedauern, nicht wie eine Katze schnurren zu können. Dies wäre ein höchst passender Moment dafür gewesen, wie er fand ...
Leise und lockend umspielte der Atem Colins das Ohr des Dunkelhaarigen, setzte kleine, dunkle Locken leicht in Bewegung, als er eine offensichtlich provokative Frage an Logan richtete, der kurz innehalten musste. Andernfalls wären Sinn und Unsinn zweifelsfrei nicht mehr voneinander zu trennen gewesen und nachdem er einen kurzen, aber äußerst glutvollen Blick in Colins ebenfalls leicht erhitztes Gesicht werfen konnte, verzogen sich die Mundwinkel zu einem kecken Grinsen. In letzter Zeit grinste er weit häufiger als in den vergangenen sechzehn Jahren, wie ihm aufgefallen war.
«Seit dem ich dich kenne, Dearing, ist Rückgrat ein wichtiger Bestandteil meines Lebens geworden.» Ohne ein erkennbares Zögern ließ Colin seine Finger in den Nacken des Jüngeren gleiten, offenbar schien er ähnliche Situationen bereits durchlebt zu haben, was Logan kurzweilig erneut an seine eigene Unwissenheit auf diesem Gebiet erinnerte.
Aber sei's drum, das wäre nichts, was Hingabe und Lerneifer nicht auch bewerkstelligen könnten. Colins Finger tanzten weiter, über den Schultergürtel weiter hinab in gefährlich empfindliche Regionen, welche dem Sechzehnjährigen ein leises Seufzen entfleuchen ließen. „Du bist ganz schön mutig geworden, Bubbles.“ Ein leicht geöffneter Mund, Lippen, die zart und neckend über die Kieferpartie strichen und ihm doch keine Erfüllung brachten. „Gefällt mir gut.“ Logan gab einen undefinierten, aber zustimmenden Laut von sich, kämpfte sich mit letzter Not zu einer einigermaßen sinnvollen Antwort durch - immerhin gab es ein gewisses Klischee zu verteidigen, nicht wahr - und ließ es dabei bewenden. «Alles dein schlechter Einfluss.»

Als nun jedoch die schlanken Finger die Seiten entlang strichen, dabei immer wieder den Stoff des Shirts rafften und lockerten und Colin sich weiter den Hals des Dunkelhaarigen entlang küsste, brachte das Logan beinahe um den Verstand. Zeit für einen Gegenangriff, wie er umnebelt feststellte und kurzerhand schob er seine Hände in die Shorts seines besten Freundes - Gott möge wegsehen und Einstein beschäftigt sein! - und umfasste dessen festen Hintern. Verdammt, der Junge war gut trainiert und besser gebaut, Logan spürte die eigene Kehle ausdörren und jegliche Hirnfunktion abstürzen. Out of order. Systemfehler. Bitte Neustart initiieren.
«Verdammt, Colin, du bringst mich um» brachte Logan mit einer Stimme, die so gar nicht nach ihm klang, hervor, lehnte sich noch ein wenig gegen seinen besten Freund und genoss das Gefühl von warmem, festen Fleisch zwischen seinen Fingern. Gott bewahre, lange hielt er das nicht mehr aus! Aller Disziplin zum Trotz, der folgend er spätestens jetzt unter die Dusche steigen und kalt duschen sollte - allein - begann er zart an der Schulter-Nacken-Partie seines besten Freundes zu knabbern.      
 
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BeitragThema: Re: It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion   It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion EmptySa Jan 03, 2015 8:32 pm

Liebe war etwas, das Colin schon von Kindesbeinen an fasziniert hatte. Seine Mutter hatte immer diesen dicken Märchenband gehabt, in dem es um die wahre Liebe gegangen war, die alle Zauber besiegen und alle Hürden überwinden konnte. Klein Colin hatte so eine Liebe immer finden wollen, und vermutlich war er deswegen schon im Jungen Alter von zwölf Jahrne in seiner ersten Beziehung gelandet. Er konnte einfach nicht allein sein, und er hatte immer ein besonderes Mädchen an seiner Seite haben wollen, war immer hoffnungsvoll auf der Suche nach der Einen gewesen. Doch schnell hatte er, bei jeder seiner Beziehungen, auch denjenigen, die ein paar Monate länger dauerten, bemerkt, dass immer dieses besondere Etwas fehlte ... Colin hatte es nie verstanden, doch es hatte ihn manches Mal an den Rand der Verzweiflung gebracht.
Niemals hätte er geglaubt, dass er dieses Etwas in Logan finden würde. Jetzt, seit die Sache mit Logan diese immensen Ausmaße angenommen hatte, verstand Colin endlich, warum die Liebe in den Kindergeschichten immer als etwas so Großes, so Machtvolles dargestellt worden war. Logan konnte einfach ... Logan verdrehte ihm den Kopf, okay? Aber es war etwas Gutes - er machte Colin zu einem besseren Menschen, jeden Tag, und verbesserte jeden Tag noch ganz obendrein. Colin war sich noch nicht mal sicher, ob es ihm überhaupt schon erlaubt war, wirklich von dem Wort "Liebe" zu reden; aber es war ihm egal, denn was es auch war, das sein Herz zum Rasen und seinen Atem zum Stocken brachte, wenn er Logan sah und mit ihm zusammen war, es war etwas Wundervolles.

Außerdem konnte Colin sehr, sehr, sehr viel Spaß mit Logan haben, so viel war klar.
Logans Stimme war dünn und atemlos, als er Colin antwortete, und irgendwie hatte der Achtzehnjährige so das Gefühl, dass die Worte ihren Rhythmus veränderten, je nachdem, wie er seine Lippen und Hände bewegte ... faszinierend faszinierend. Und so wurde er etwas waghalsiger - immerhin ging es darum, Logan zu necken, ihn zu reizen, bis er schließlich explodierte -, ließ seine Hände nicht mehr über das T-Shirt des Dunkelhaarigen gleiten, sondern fuhr mit ihnen unter den Stoff. Seine Berührungen waren noch immer leicht, nur von den Fingerspitzen, ab und an mit einem kleinen Druck eines Fingernagels ...
"Mein schlechter Einfluss? Das wüsste ich aber, das ist alles -"
Doch die Erwiderung, die Colin in Logans Halsbeuge gelacht hätte, blieb ihm im Halse stecken, als Logan aus heiterem Himmel einfach mal so seine Finger in Colins Hose steckte und - verdammte Scheiße, wer hatte ihm das beigebracht?! Ein überraschtes Aufstöhnen, das Colin bestreiten würde, wenn ihn jemals irgendwer darauf anspräche, entwich seiner Kehle, nachdem er es irgendwie geschafft hatte, wieder Luft in seine Lungen zu kriegen. Dieser unverschämte, unglaubliche, unerzogene Cunningham, wirklich! Da passte sein Name mal wieder wirklich - cunning, das war Logan, nichts anderes. Der kleine Drecksack! Glücklicherweise konnten dieses Spiel zwei Leute spielen - Colin war ja schon gut dabei, aber die Art, wie sein Blut überall hinschoss nur nicht da hin, wo es hingehörte, verriet ihm, dass der Jüngere durch seine Grabschaktion definitiv mehr Punkte gelandet hatte.
Und so bohrte Colin einfach mal seine Finger in Logans Hüfte, während sein Mund sich eine Stelle in besagter blasser Halsbeuge aussuchte und sich dransetzte, dort einen dunklen Fleck zu hinterlassen ... gut, dass es in letzter Zeit nicht sonderlich warm gewesen war, da hatte Logan zumindest eine bessere Ausrede, einen Schal zu tragen, als das letzte Mal, als Colin eher unvorsichtig mit der Platzierung seiner Knutschflecke gewesen. Er machte es ja nicht mal extra .. okay, vielleicht schon, aber er genoss es einfach, Logan jedes Mal erröten zu sehen, wenn jemand ihn auf den Schal ansprach. Und mal davon abgesehen war es ein Zeichen, dass Logan zu Colin gehörte und nicht zu irgendwem sonst.

Glücklicherweise brachten Logans nächste Worte, die Colin über das Rauschen des Blutes in seinen Ohren fast nicht gehört hatte, weil immerhin diese gefährlichen Finger immer noch um seinen Allerwertesten geschlossen waren, Colin die perfekte Vorlage, um diesen aufreizenden Tanz, den sie gerade tanzten, fortzuführen und vielleicht sogar die Oberhand zu gewinnen. Mit einem letzten Kuss auf die Stelle, wo Colin seine neuste Spur auf Logan hinterlassen hatte, zog er sich zurück, und guckte Logan scheinbar schockiert an. Seine Hände verschwanden von seiner Haut - vermissten sie sogleich - und als er einige Schritte zurücktrat, hatten Logans Hände gar keine andere Chance, als Colins Hose zu verlassen ... leider.
"Wie? Ich bring dich um? OH mein Gott, das wollte ich doch gar nicht!", lautete es von Colin - und tatsächlich hielt er sein Schauspiel aufrecht, sah ehrlich schockiert und besorgt aus, nicht mal seine Augen verrieten ihn. "Aber ich brauch dich doch noch, Loge, du kannst mir hier jetzt nicht einfach sterben!"
Wie gesagt: er konnte sehr viel Spaß mit Logan haben.
Es war göttlich.
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BeitragThema: Re: It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion   It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion EmptyMo Jan 05, 2015 10:24 pm

Das Leben bestand aus Erfolgen und Misserfolgen. Auch Logan hatte sich vor langer Zeit einmal die Logik hinter dieser Aussage eröffnen können und seither hatte er stets versucht, an seinen Erfolgen zu wachsen und die Misserfolge als Herausforderung zu sehen, sich zu verbessern. Im Endeffekt waren die größten Misserfolge ohnehin seinen besten Freunden - oder seiner Schwester - zuzuschreiben, die sich nie hatten belehren lassen. Andernfalls wäre natürlich vieles anders gelaufen ...
Über die Frage, inwieweit der Sechzehnjährige es bereut hätte, wenn das Leben eine andere Wendung für ihn bereit gehabt hätte, vermochte er in den nächsten Minuten nicht mehr klar nachzudenken. Das überraschte Aufstöhnen seines Gegenübers ließ das Herz Logans vor Begeisterung rasen, die Augen blickten glänzend auf den Anderen nieder und erfreuten sich an einer derart heftigen Reaktion, deren Ursprung er gewesen war. Die leise gelachten Worte Colins verstummten abrupt und mit einem durchtriebenen Lächeln auf den Lippen presste der Sechzehnjährige diese gegen die Halsbeuge seines besten Freundes. Während er gegen die warme Haut von Colin lächelte und dabei bemüht war, sich die eigene mangelnde Selbstbeherrschung - die seine bessere Hälfte vermutlich schon vor fünf Minuten bemerkt hatte - nicht anmerken zu lassen, machte der Achtzehnjährige seinerseits einen Vorstoß in ihrem privaten Rachefeldzug der Verführung.
Noch während sich die Lippen des Anderen auf seine blasse Haut senkten und dort begannen, ihr Liebesmal zu hinterlassen, sich die Finger Colins erneut in seine Hüfte bohrten, ließ der Dunkelhaarige seinen Kopf zurückgleiten und seufzte wohlig. Gottverdammt, ja ...

Ebenso rasch, wie es begonnen hatte, ebenso rasch endete es und irritiert blinzelnd öffnete der Sechzehnjährige seine Augen, blickte fragend zu Colin auf, der ihn vollkommen entsetzt ansah. Schlagartig kehrte die alte Wachsamkeit in den Schwarzhaarigen zurück, vorsichtig richtete er sich auf, die Erinnerung der zart neckenden Lippen noch auf seiner sensiblen Haut spürend.
In einem großen Schritt zurück war Logan gezwungen, seine Hände aus der Hose seines besten Freundes zu nehmen (der Gedanke war unpassenderweise sehr erheiternd ... und andere Dinge) und trauerte den fehlenden Händen desselbigen hinterher. Dennoch betrachtete er die braunen Augen Colins eingehend, versuchte ihn zu studieren wie einst, doch war es ihm nicht mehr so offen möglich wie früher, wo jeder flapsige Kommentar eine ebenso patzige Antwort erhalten hatte. Heute waren die Beobachtungen subtiler, die Antworten weitaus feinsinniger, denn die hatten ein ganz anderes Niveau erreicht. Logan schluckte den Kloß hinab, der aufzukommen drohte.
«Wie bitte?!» Ein weiteres Blinzeln folgte, doch waren den tiefblauen Augen deutlich das Unverständnis und später die Erkenntnis, gelinkt worden zu sein, zu erkennen. Die nachfolgenden Worte des Brünetten bestätigten nur den aufgekommenen Verdacht. „Aber ich brauch dich doch noch, Loge, du kannst mir hier jetzt nicht einfach sterben!“
«Oh, hier stirbt gleich jemand ganz anderes» murmelte Logan leise, aus Mangel an Erfahrung, wie tatsächlich ernstzunehmend zu knurren war. Eventuell hätte er sich bei Fabbri diesbezüglich unterrichten lassen sollen, ehe er die Schule verlassen hatte. Jetzt war es zu spät.
Nun, da der Sechzehnjährige sicher sein konnte, keinerlei Gefahr im Verzug zu haben, visierte er seinen besten Freund, taxierte dessen dunkle, inzwischen fast schwarz wirkende Augen mit seinen hellen und erdachte sich einen neuen Schlachtplan. Offensichtlich hatte seine vorherige Aktion Colin maßlos aus dem Konzept gebracht, allerdings war es mehr eine spontane Eingebung gewesen, als tatsächlich ein handfester Plan. Daher kam die Frage ungewollt schnell auf: Was nun? Ein feines Lächeln stahl sich auf die Lippen des Schwarzhaarigen.
Wie zuvor festgestellt - dieses Spiel benötigte zwei Spieler. Nutzte man also die kurze Pause zum Verschnaufen, Erholen - und eventuell für einen kleinen Gegenschlag. Somit nickte Logan betont besorgt, ließ die Wimpern ein wenig flattern und seufzte schwer. In einer weniger eleganten Drehung - er war Wissenschaftler, kein Tänzer - drehte er sich um die eigene Achse, streckte die Arme gen Zimmerdecke und gähnte demonstrativ. Nicht, dass er mit seinem Herzrasen (und diverser anderer Probleme ...) tatsächlich schlafen konnte, allerdings rutschte sein Shirt weit genug nach oben, um die Konturen seiner blassen Bauchmuskulatur erkennbar werden zu lassen.
Abrupt drehte Logan sich um und steuerte auf das Badezimmer zu. Über die Schulter rief er Colin frech grinsend zurück: «Dann werde ich jetzt wohl Wiederbelebungsmaßnahmen durchführen müssen.» Mit zufriedener Miene drehte er sich wieder nach vorn und streckte die Hand nach dem Türgriff aus, zögerte kurz und öffnete letztlich doch die Tür.    
 
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BeitragThema: Re: It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion   It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion EmptyMo Jan 05, 2015 10:58 pm

Logan war unausstehlich. Er war ein Fluch und eine Bürde, die zu tragen Colin nicht bereit war, und er war all die schlechten Dinge, die einem Menschen durch den Kopf gehen konnten.
Wieso zur Hölle war er so gut darin, Colin zu spielen wie ein verdammtes Instrument?!
Es war unfair. Natürlich, Colin konnte Logan lesen wie ein offenes Buch, meistens. Er wusste, was er tun musste, um ihn wütend zu machen, um ihn verlegen zu machen, um ihn zu necken; er wusste, was er tun musste, um ihn zu entspannen, um ihn zu beruhigen, um ihn abzulenken. Er konnte all diese Dinge, meistens brauchte er schon gar nicht mehr nachdenken, weil diese Dinge inzwischen schon zu seiner Natur gehörten wie die schelmischen Kommentare und das schiefe Grinsen. Bisher hatte ihm diese Fähigkeit, so mit Logan umgehen zu können, immer einen großen Vorteil beschaffen. Das war immer schon so, hatte sich in den letzten Wochen und Monaten nur gesteigert.
Und jetzt? Jetzt holte Logan auf! Der Jüngere war immer genau das gewesen: der Jüngere, der Dünnere, der Unbeholfenere, der Unerfahrenere; der Unterlegene. Colin hatte immer die Oberhand gehabt, so sicher, wie er Heartbreaker mit seinen Hilfen kontrollieren konnte. Logan war ihm unterlegen gewesen, ein unerfahrener Junge voller Elan, zu lernen. .. War das letzten Endes Colins Verhängnis geworden? Denn auf einmal wusste Logan all diese Sachen über ihn - er war ein verdammt guter Gegner geworden in dem Spiel, das sie spielten. Es verunsicherte Colin ein bisschen, weil sie zum ersten Mal seit sehr langer Zeit in einer Sache beinahe ebenbürtig waren.
Aber nur beinahe. Denn noch war Colin mit seiner Erfahrung und seiner schieren Rücksichtslosigkeit der Meister, und noch war das Spiel nicht verloren. Natürlich machte Colins Herz einen Satz, als er bemerkte, dass er den Blick nicht von Logans entblößtem Bauch nehmen konnte und am Liebsten Finger - oder noch besser, Lippen - dort hingesetzt hätte, um seine Spuren zu hinterlassen (Colin war besitzergreifend. Er konnte nicht anders: jeder sollte sehen, dass Logan ihm gehörte. Vielleicht lag es auch daran, dass er Angst hatte, dass Logan jemand Besseren finden würde.). Das bedeutete aber nicht, dass er nicht sofort aufgab, nachließ, nein. Stattdessen ließ er sich noch von Logans nächstem Zug beeindrucken.
... Moment.
Was?!
Colin war sportlich, das war kein Geheimnis, aber so schnell, wie er in dem Moment durch das Zimmer hechtete, hatte ihn wohl noch niemand springen sehen. Seine Hand schloss sich um Logans Handgelenk, wirbelte den Dunkelhaarigen herum, sodass er ihn ansehen musste, und presste ihn dann mit seinem gesamten Körper gegen die Wand. Er mochte vielleicht kleiner sein (es war okay, wirklich), aber er hatte deutlich mehr Kraft in dem trainierten Körper, für den er sich täglich so viel Mühe gab. Auch sein Grinsen war zurückgekehrt, ebenso wie das schelmische Funkeln in seinen Augen, das selbst Loki nicht besser hätte machen können, als er Logans Hände auf Hüfthöhe an die Wand presste, wie er es mit dem Rest ebenfalls tat, bis kein Platz mehr zwischen ihren Körpern war.
"Warte, das kann ich!", rief er, obwohl es irgendwie nicht mehr so ganz in seine Rolle passte. "Mund-zu-Mund-Beatmung zum Beispiel!"
Und wie er das konnte. Aber wurde bei der üblichen Mund-zu-Mund-Beatmung nicht die Nase zugehalten, und funktionierte das Ganze nicht ohne Zunge?
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BeitragThema: Re: It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion   It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion EmptyMi Jan 07, 2015 5:55 pm

Oh, es wäre eine Lüge gewesen, wenn Logan behauptet hätte, an diesem Spiel keinen Spaß zu finden. Eine handfeste und äußerst große Lüge dazu. Ebenso wäre es untertrieben zu sagen, dass der Sechzehnjährige nach Jahren endlich begriff, wie Colin tickte und handelte. Außerdem hatte Logan sich auf eben das besonnen, was ihm am besten lag: Das kalte, rationale Kalkül. Was wiederum bedeutete, dass er nun einen Herzschlag lang die Türklinke in der Hand hielt, angestrengt lauschte und leise lächelte, als er die abrupte Bewegung in seinem Rücken hörte.
Innerhalb eines Atemzuges war der Ältere zu ihm gehechtet, hielt ihn - wie erwartet (und geplant) - davon ab, das Badezimmer tatsächlich zu betreten und ließ das Herz des Sechzehnjährigen einen aufgeregten Satz machen.

Finger schlossen sich um sein schmales Handgelenk, wirbelten ihn schwungvoll herum und zwangen den Dunkelhaarigen dazu, in die dunklen Seen seines Gegenübers zu blicken, darin zu ertrinken wie in warmer, flüssiger Schokolade ... Ein kurzes, erstauntes Aufkeuchen war Logans Antwort auf die Kurzschlussreaktion seines Freundes, der ihn gegen die Wand presste und atemlos zurückließ. Mit vor Überraschung leicht geweiteten Augen sah er dem Achtzehnjährigen geradewegs ins Gesicht, taxierte dessen hypnotische Augen und fragte sich in einer dunklen Ecke seiner Hirnwindungen, ob er sich überhaupt dagegen wehren sollte. Immerhin hatte er es provoziert, nicht wahr? Und, bei Einsteins kleinem Gehirn, das intensive Gefühl von Colin, der sich dicht genug an ihn presste, dass der Sechzehnjährige jede, wirklich jede einzelne Kontur des anderen Körpers fühlen konnte, war berauschend, ließ ihn nach mehr verlangen.
Logan spürte sein Herz in seiner Brust flattern und seinen Atem flach gehen, spürte kaum, dass sein bester Freund seine Hände fest genug hielt, dass jeder Fluchtversuch ohnehin zwecklos geblieben wäre und öffnete aufgrund mangelnder Sauerstoffversorgung der oberen Regionen leicht den Mund. «Oh ...!» Mehr kam nicht. Mehr ging nicht.
„Mund-zu-Mund Beatmung“ blieben die einzigen Worte, die dem Sechzehnjährigen im Gedächtnis blieben, während sich sein gegenüber bereits begierig darauf stürzte, ihm eben diese zu demonstrieren. Intuitiv öffneten sich die Lippen des schwarzhaarigen Reiters, der vollkommen neben sich stand und kaum noch geradeaus denken konnte.
«Cole ...» nuschelte er atemlos, immer wieder und wieder, bis seine Stimme brach - oder einfach abebbte? Als er allerdings versucht war, mit den Fingern durch das dichte, dunkle Haar seines Freundes zu fahren, spürte er dessen Hände noch immer um seine Handgelenke und stöhnte frustriert gegen die Lippen Colins. Dieser entlockte ihm allerdings weitere Schweißausbrüche und in einem Anflug von Kontrollverlust presste Logan sein Becken gegen sein Gegenüber, grummelte selbstvergessend etwas vor sich hin und ließ die Hüften kreisen, nachdem der zweite Versuch, die Hände zu befreien, ebenfalls scheiterte.
 
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BeitragThema: Re: It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion   It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion EmptyMi Jan 07, 2015 7:35 pm

Manchmal fragte Colin sich, ob das, was sie hatten, nicht einen Namen verdient hatte. Auch nach all den Wochen hatten sie es noch immer nicht geschafft, etwas offizielles aus ihnen zu machen. LoganundColin, das waren gestohlene Küsse in dunklen Ecken und erhitzte Nächte in einem halbleeren Zimmer, das sie noch immer mit niemandem teilen mussten. Sie waren gemeinsames Lachen und schmachtende Blicke, flüchtige Berührungen und stets das Sehnen nach der Einsamkeit, die nur der Abend ihnen bringen konnte, wenn der Rest der Welt zu müde war, um in ihr Zimmer reinzuplatzen. Es beunruhigte Colin manchmal, dass sie noch immer nichts .. Festes waren. Was, wenn Logan jemand Besseres fand? Es wäre so einfach; Colin war nichts Besonderes. Er war ein durchschnittlicher Schüler, ein durchschnittlicher Sportler, ein durchschnittlicher Musiker, ein verkorkster Bruder. Logan hatte besseres verdient, und was, wenn er es finden würde? Es gab Nächte, in denen Colin partout nicht einschlafen wollte wegen dieser Zweifel, weil sie seine Brust und seinen Hals zuschnürten und ihm keine Ruhe brachten.
Doch in Momenten wie diesen, da bezweifelte er keineswegs, dass das, was sie hatten, unendlich sein würde. Logan war alles, was Colin brauchte, alles, was er wollte, und Logan fühlte offensichtlich ähnlich, wenn man danach ging, welche Laute seine Lippen verließen; diese sinnlichen Lippen, die so gefährlich wundervoll mit Colins tanzten. Sie waren so gut in diesem Zeug geworden - das, was in den ersten geteilten Augenblicken noch gehetzt und zurückhaltend, irgendwie unbeholfen war, war jetzt ein sicheres Spiel. Sie waren noch keine Meister, und Colin lernte jedes Mal noch wieder Neues über diesen Jungen, den er so verehrte, aber es war aufreibend und es war mutig und es war gut; es war verdammt gut. Und wenn er seinen Namen von Logans Lippen fallen hörte, spürte, wie Logan sich an ihm rieb und wie seine Muskeln unter seinen Fingern arbeiteten, dann wusste er, dass das hier genau das war, was er wollte, und dass es Bestätigung genug war.
Colin wollte seine Lippen nicht von Logans lösen, nicht jetzt und nicht bald und eigentlich auch nicht irgendwann; er tat es trotzdem, einfach, weil er es zutiefst genoss, den Jüngeren so zu sehen - seine Haare waren noch wirrer als sonst, seine Augen geschlossen, die Wangen erhitzt, seine Lippen feucht und gerötet, komplett aus dem Gleichgewicht gebracht. Er war Colins, und Colin war Logans und wenn es für den Rest der Ewigkeit so sein sollte, wie es jetzt gerade war, war es ganz genau so perfekt.
Was nicht bedeutete, dass Colin nicht trotzdem seinen Spaß mit ihm haben konnte. Er ließ seine Lippen Logans Kiefer entlanggleiten, leicht geöffnet aber niemals küssend, und dann seinen Hals hinab und hinauf, bis zu seinem Ohr. (An dieser Stelle ignorieren wir mal dezent, dass Colin sich dafür auf die Zehenspitzen stellen musste, was nur funktionierte, weil er sich gegen Logan lehnte. Er brauchte das nicht, eigentlich nicht. Er machte es nur weil wegen.) Dort verweilten seine Lippen, und er war sich ziemlich sicher, dass Logan das kleine Schmunzeln, das so wenig Gutes verriet, in seiner Stimme hören könnte.
"Was ist los, Logan? Hättest du deine Hände gern wieder, hm? Was willst du mit ihnen machen?" Seine Daumen malten kleine Kreise auf die weiche Haut direkt über Logans Puls. "Willst du mich festhalten, hast du Angst, dass ich weglaufe? Oder willst du mir die Haare versauen? .. Oder willst du sie etwa da hinstecken, wo sie zuletzt waren? Das würdest du mögen, nicht wahr?" Colin war ein Drecksack, das war kein Geheimnis. Und verdammt, er liebte seine Rolle.
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BeitragThema: Re: It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion   It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion EmptyMi Jan 07, 2015 10:37 pm

Perfektionismus. Logan war in dieser Hinsicht stets ein Getriebener gewesen, der jedes noch so kleine Detail beachtete, um ein perfektes Ganzes zu erhalten. Ähnlich erging es ihm an der Seite seines besten Freundes Colin, dem er so viel mehr versprechen wollte, als alles perfekt zu machen. Es mochte utopisch sein, dessen war sich der Sechzehnjährige bewusst, dem Älteren ein solches Gefühl, eine solche Welt, geben zu wollen, aufgrund vieler Faktoren, von denen viele nicht einmal direkt beeinflussbar waren. Aber dennoch, der Logik zuwider wollte Logan es versuchen. Für Ihn. Für Colin. Für das „Wir“.

Erneut entzog Colin ihm seine Lippen, ließ den Jüngeren weit mehr irritiert zurück als noch zu Anfang, wo er zumindest noch ein bisschen Kontrolle über seine Gedanken besessen hatte. Flatternd öffneten sich die Augenlider Logans, entblößten die strahlend blauen Augen dahinter, welche bedeutungsschwer auf der empfindlichen Stelle in der Halskuhle seines besten Freundes ruhten. Um ein wenig Beherrschung bemüht, schloss der Sechzehnjährige erneut seine Augen, atmete einmal tief ein - und erstarrte im nächsten Herzschlag.
Leicht geöffnete Lippen, die seinen Kiefer entlang strichen, ihn neckten und herausforderten, sie zu küssen und doch immer außer Reichweite blieben. Außer Stande zu einer Reaktion teilten sich die Lippen Logans zu einem kleinen, erstaunten „Oh“, während Colin seinerseits scheinbar unbeirrt fortfuhr. Langsam glitten seine Lippen hinab, hinterließen eine Gänsehaut auf der blassen Haut des Sechzehnjährigen, und fuhren den Hals wieder hinauf bis knapp unter sein Ohr. Leise schnurrend (ihm war nie bewusst gewesen, dass er dazu imstande war) neigte Logan das Haupt ein wenig, spürte, wie der Atem seines besten Freundes ihm bis unter die Haut kroch. Als dieser sich provokativ noch weiter gegen ihn lehnte, ihn als Stützte nutzte und dabei näher denn je kam, hielt ein Teil in Logan angespannt die Luft an, während ein anderes, ein neu erwachtes Ich von ihm neugierig den Hals reckte.
„Was ist los, Logan?“ Es genügte bereits der Klang seines Namen aus dem Mund des Achtzehnjährigen, um den Schwarzhaarigen daran zu erinnern, was er alles an diesem Kerl hatte. „Was ist los, Logan?“ Er lächelte dezent. Du hast mir den Kopf verdreht, Colin. Das ist los.

Bei den Gebeinen des - Logan japste schlagartig nach Luft, als ihm ins Bewusstsein sickerte, was Colin da soeben eigentlich alles sagte. Auf die Frage, was er mit der Freiheit seiner Hände anfangen würde, bewegte sich Logan ein wenig an der Wand entlang und versuchte sich erfolglos ein wenig PLatz zu schaffen, um wieder Luft zu kriegen. Auf die Frage, ob er Angst habe, dass Colin weglaufe und ihn deshalb festhalten wollte, reagierte er mit ein wenig mehr Widerstand, aber noch immer blieb die Situation unverändert. (Gab er sich überhaupt richtig Mühe? ...)
Haare versauen? Waren die das nicht schon längst? Unfähig, diesen Gedanken auszusprechen, öffnete er blinzelnd die Augen wieder, warf einen kurzen Blick auf die Haare des Brünetten und beschloss, dass sie tatsächlich noch zu gut saßen. Später.
Und auf die letzten beiden Fragen hatte der Sechzehnjährige erstaunlich deutliche Antworten: Yes, Sir! Dennoch schüttelte er den Kopf, hielt ihn schließlich ein wenig abgewandt, um den verführenden Lippen Colins zu entkommen und vermisste sie sogleich. Ein leises, fast frustriert nennendes Seufzen verließ federleicht Logans Lippen, dem nicht so recht einfallen wollte, wohin er nun eigentlich wollte: Weg von Colin oder genau hin zu ihm.
Dieser verflixte Kerl!        
 
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BeitragThema: Re: It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion   It Was Like A Time-Bomb Set Into Motion EmptyMo Feb 02, 2015 8:14 pm

Colin hasste es, keine Kontrolle darüber zu haben, wie sich die Dinge entwickelte. Er war gern derjenige, der den Ton angab. Das war schon immer so gewesen - in ihrer Freundschaft hatte er immer den Lauten gemacht, er hatte stets gesagt, was sie machten, bei Gruppenarbeiten in der Schule war er immer derjenige, der die Initiative ergriff, und er war auch damals, als er noch Fußball gespielt hatte, zum Teamkapitän gewählt worden, weil er einfach ein geborener Anführer war. Er hasste es, von irgendwem gesagt zu bekommen, was er machen sollte; siehe Schule, Reitunterricht, und so weiter und so fort. Es war einfach schrecklich, wenn er seinen eigenen Willen nicht durchkriegen konnte.
Schlussendlich hatte sich das wohl auch in seinem Liebesleben rauskristallisiert: jetzt gerade genoss er es in vollen Zügen, Logan gegen die Wand gepresst zu haben, kraftvoll, unnachgiebig. Er war derjenige, der Kontrolle über die Situation hatte, und Logan war ihm mehr oder weniger ausgeliefert ... es war exquisit, wundervoll, etwas, an das er sich gewöhnen konnte. Außerdem genoss er es, wie Logan sich wehrte - nur ein wenig, als wäre er noch immer in Trance, hätte nicht vollen Halt von seinem Körper; vielleicht auch, als wollte er Colin eigentlich gar nicht entkommen. Logan sah einfach unglaublich aus, so, wie er jetzt zu Colin guckte, so, wie er jetzt aussah. Davon würde Colin sicherlich ebenfalls niemals genug kriegen.
Und so beobachtete Colin Logans Kampf für ein paar mehr Sekunden, ein dunkles Feuer in seinen Augen und den Hauch eines Schmunzelns auf den Lippen, bevor er sich entschied, dass er ein bisschen Mitleid mit diesem Kerl hatte, der ihm so ganz und gar den Kopf verdreht hatte. Zwar ließ er Logans Hände nicht los, doch stattdessen änderte er seinen Griff so, dass er seine Finger durch Logans schieben konnte, und umfasste Logans Hand mit seiner, drückte sie sanft, fast schon beruhigend. Gleichzeitig lehnte er sich ein bisschen vor, um sein Gesicht in die Halsbeuge des Jüngeren zu pressen - dafür musste er sich natürlich nicht strecken, weil er natürlich kleiner war, und nein, es störte ihn wirklich gar nicht. Er atmete Logans Geruch tief ein, drückte dann ein paar Küsse auf die weiche Haut dort, wo Logans Schulter in Hals überging. Langsam, ganz langsam, küsste er sich einen Weg hinauf zu Logans Ohr.
"Mache ich dich etwa sprachlos, Loge?", neckte er ihn, und das Lachen war deutlich in seiner Stimme zu hören. "Du willst mir doch nicht erzählen, dass es so wenig braucht, um dir den Atem zu nehmen, Bubbles." Oh, Colin hatte geradezu unglaublich viel Spaß daran, Logan so zu ärgern - er liebte es, ein Spiel daraus zu machen, Logan so lange zu reizen, bis er endlich die eiserne Kontrolle, die der Sechzehnjährige stets über sich zu haben schien, losließ, um sich Colin ganz und gar zu widmen ... und das Schlimme war, er fand auch immer wieder neue Methoden, um deinen Seelenverwandten dazu zu kriegen, und bot so Logan nichtmal die Möglichkeit, sich an irgendwas zu gewöhnen oder sich gegen irgendwas zu wappnen.
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