Horizon Ranch
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 Stallungen

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Rahel Goldman
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Rahel Goldman

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BeitragThema: Re: Stallungen   Stallungen - Seite 3 EmptyMo März 20, 2017 6:14 pm

Rahel spürte Sebastians Blick auf sich, spürte seine Analyse förmlich und musste seine Miene, die er immer aufsetzte, wenn er irgendetwas zu ergründen versuchte, gar nicht genau betrachten. Inzwischen genügte auch ihr ein Blick auf seine Miene, um zumindest zu erkennen, womit er geistig beschäftigt war. Im Nachhinein fiel ihr auf, dass sie ihm wahrscheinlich einen Gefallen getan hatte, indem sie ihn gebeten hatte, ihr zu helfen. Schon vor einiger Zeit war ihr aufgefallen, dass er immer irgendetwas mit den Händen machte, wenn er nachdachte oder seine Gedanken in wilde Bahnen abwichen.
Wahrscheinlich empfand er ihr Benehmen als geradezu unerträglich lächerlich und hätte damit vollkommen recht gehabt. Wenn Rahel heute Abend darüber nachdenken würde, würde sie wohl vor Scham im Boden oder der Matratze versinken. Doch noch schlichen sich diese Reflexionen nur leise in ihre Gedanken, drangen nicht bis in ihr Bewusstsein vor, weil dieses noch zu aufgewühlt war. Stattdessen betrachtete sie Sebastian aus dem Augenwinkel dabei, wie er ihren Hengst absattelte, wie seine Finger die Schnallen und Haken lösten, und der Anblick der routinierten Bewegungen klärte ihren Geist. Langsam atmete sie durch, wischte sich mit dem Ärmel des Jacketts den Staub aus dem Gesicht, ohne wirklich alles zu erwischen.
Sollte sie Sebastian, der abstritt, dass Casanova ein Ekelpaket war, die ganze Geschichte erzählen? Ein großer Teil ihres Inneren wünschte sich, endlich einmal darüber reden zu können, jemandem alles zu erzählen, einfach nur zu reden und zu hören, dass ihre Vergangenheit schweiße, aber vorbei war. Trotzdem sträubte sie sich dagegen. Jahrelang hatte sie mit niemandem darüber geredet und selbst bei der Scheidung hatte sie darauf verzichtet, Details anzugeben, die ihre geschickte Anwältin zu ihrem Vorteil hätte nutzen können. Das Kapitel Jon ging eigentlich niemanden etwas an. Andererseits hatte sie damit begonnen, weil ihr Temperament mit ihr durchgegangen war. Also konnte sie jetzt nicht kneifen.
„Casanova ist…“ Rahel seufzte, rang mit den Worten. „ein Pferd, das genau weiß, wann es sich benehmen muss. Das war heute genauso. Du hättest ihn im Viereck sehen sollen – wundervolle Bewegungen, wahrscheinlich sogar komplett taktrein. Er hat sich nicht einmal gegen mich gewehrt, was er beim warm machen vielfach gemacht hat. Ich weiß nicht, wie wir abgeschnitten haben, aber wahrscheinlich recht weit vorne. Und kaum, kaum ist er vom Platz runter, macht er, als habe er noch nie einen Hund bellen gehört, und dreht vollkommen ab.“ Die Brünette warf dem Pferd einen Seitenblick zu, trat vor die Tür und nahm eine leichte Abschwitzdecke, die sie Casanova überwarf, nachdem Sebastian die Gamaschen gelöst hatte. Dass ihr Zorn fast verraucht war, zeigte sich daran, dass sie dem Fuchs kurz über den Hals strich. Ihr Blick blieb auf dem rötlichen Fell liegen, ehe er doch zu Sebastian und dessen braunen Augen wanderte. Nervosität ergriff sie. Ihr Arbeitgeber würde keine Antwort von ihr verlangen, dessen war sie sich sicher. Aber eigentlich verdiente er eine. Oder?
„Genauso hätte sich Jon benehmen können“, murmelte sie leiser, senkte den Blick wieder zu den Klettverschlüssen der Decke, öffnete und schloss sie erneut, diesmal aber ordentlicher. „Vor Zuschauern war er der perfekte Gentleman. Doch wenn sich die Tür schloss… gab er mir das Gefühl, dass all meine Arbeit, all meine Wünsche nichtig und sinnlos seien.“ Rahel schluckte, wandte sich von Holmes ab, um sich zu sammeln. Ihre Hände zitterten leicht.


[Gedanken | versorgt Casanova | redet mit SEBASTIAN]
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BeitragThema: Re: Stallungen   Stallungen - Seite 3 EmptySa Apr 08, 2017 9:04 am

» Plot 10: das Sommerturnier
+ Tag der offenen Tür


## ZEITSPRUNG: es ist jetzt 11:30
## alle Charaktere haben sich bei den Ständen eingefunden, wofür sie eingetragen sind. Ausnahmen bilden die 11:30/12:00/12:30 Starter, die dürfen auch die Vorbereitung ihrer Pferde beschreiben.
## es wird jetzt mit dem M-Springen weitergehen und danach nur eine kurze Zeit für andere Posts geben, bevor es mit den Western-Disziplinen und dann mit der Vielseitigkeit weitergeht
## jede Turnierteilnahme wird in einem Post bespielt! Bitte schmückt auch die Vor- und Nachbereitung der Pferde nicht zu weit aus, sonst eskaliert es nur.
## ihr dürft jetzt gern neue Postinggruppen bilden, immerhin überspringen wir eine Stunde Zeit
## wer sich noch für irgendeine Disziplin nachtragen möchte, meldet sich bitte kurz beim Spielleitungsaccount!
## Wer einen Besucher oder eine Besuchergruppe spielen möchte - für seine eigene Postinggruppe oder um eine andere zu ärgern -, meldet sich bitte bei den Admins für das NPC-Account-Passwort!
## Bitte bedenkt, dass die Erfüllung der Quests Pflicht ist!



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Hazel McMillan

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BeitragThema: Re: Stallungen   Stallungen - Seite 3 EmptyDi Apr 11, 2017 3:08 pm

An manchen Tagen fragte sich Hazel, ob sie wirklich so intelligent war, wie ihre Lehrer früher immer gesagt hatten. Während das Dressurturnier in vollem Gange gewesen war, waren die ersten Leute gekommen, um etwas zu essen zu kaufen, und seitdem war der Strom kaum abgebrochen. Erst, als das M-Springen begonnen hatte, war Ruhe eingekehrt und Hazel hatte sich auf einen der Stühle gesetzt und ihr Buch aufgeschlagen. Und hier begann der Zweifel an ihrem IQ. Um sie herum war es laut und voll und die beiden Unterstufenschüler plapperten über das anstehende Turnier. Eigentlich hatte Hazel feststellen müssen, dass sowohl Levana als auch Dean ziemlich nett waren, aber beim Gerede über die Vorbereitung ihrer Pferde hatte die Britin einfach nicht mitreden können oder wollen. Natürlich waren ihr beim unfreiwilligen Lauschen etwa zweitausend Fragen gekommen, etwa warum man ein Pferd überhaupt dazu bringen musste, über Hindernisse zu springen, die größer als man selbst war, aber sie hatte sich zurückgehalten. Immerhin waren das alles Reiter und die hatten für Sinnfragen genauso viel Verständnis wie eingefleischte Literaten für die Frage nach dem Sinn von Gedichtsinterpretationen aufbringen konnten. Nun ja. So hatte sich das Mädchen versucht auf die Formeln in dem Buch zu konzentrieren, was vollkommen zum Scheitern verurteilt gewesen war. Jetzt hatte sie Kopfweh, schlechte Laune und nichts Neues gelernt, weil die Ableitungen vor ihren Augen verschwammen und die viel zu helle, amerikanische Sonne ihr in den Augen brannte. Sie brauchte Aspirin. Dringend. Wenn sie sich recht erinnerte, hatte sie welche in ihrem Spint im Stall gelassen, weil sie nach der Anstrengung und Enttäuschung, die die Reitstunden mit sich brachten, des Öfteren unter Kopfschmerzen zu leiden hatte.
„Ich komme gleich wieder...“, teilte sie den anderen knapp mit und verstaute die Bücher unter dem Stuhl, damit nicht aus Versehen irgendetwas von den Lebensmitteln auf die kostbaren Seiten fiel. Schon beim Verlassen des Standes rieb sie sich über die Stirn, wünschte sich, die Anzahl der Besucher würde auf etwa ein viertel reduziert werden. Oder dass sie einfach nicht so verdammt pflichtbewusst wäre, und sich für nichts eingetragen hätte. Letzteres wäre ihr fast noch lieber. Dann könnte sie jetzt in ihrem Zimmer sitzen, rechnen oder eine Folge Star Trek schauen. Alles wäre besser als unter all den Freaks zu sitzen…
Hazel schlängelte sich zwischen Besuchern und Hofbewohnern oder Turnierteilnehmern – in ihren schwarzweißen Outfits sahen sie alle gleich aus – hindurch, bis sie den Stall erreichte, wo es nicht weniger voll, aber aus Rücksicht auf die heiligen Pferde immerhin etwas leiser war. Die Brünette kniff einen kleinen Moment lang die Augen zusammen, jedoch im Gehen. Im nächsten Moment stießen ihre Beine gegen etwas Weiches. Sie riss die Augen wieder auf und blickte auf eine vorwurfsvoll guckende Hündin, gegen deren Bauch sie offenbar gestoßen war. Scheinbar wurde Hazel das aber nicht zu negativ angerechnet, denn der Husky machte keine Anstalten zu bellen oder sich sonst wie zu beschweren. Vielleicht roch sie aber auch einfach Lady. Wer wusste das schon?
„Entschuldige, meine Hübsche“, murmelte Hazel und hielt dem Hund die Hand hin, damit diese ihren Geruch aufnehmen konnte. Sogleich schnellte die feuchte Zunge hervor, leckte zielstrebig den einzigen Teigrest ab, der noch an den Fingern klebte. Die Britin lächelte leise und kraulte den Kopf der Hündin. So viel Respekt sie auch vor Pferden empfinden mochte, bei Hunden war davon nichts zu spüren. Erst, als sie die Hände im Fell der Huskydame vergraben hatte, merkte sie, dass jemand neben sie getreten war. Schuldbewusst zuckte die Schülerin zusammen. Hoffentlich war es okay gewesen, den Hund einfach so zu streicheln...


[cf. Schulpark Kopfweh | entschuldigt sich bei den anderen am Stand | zum Stall | trifft auf Jolly]
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BeitragThema: Re: Stallungen   Stallungen - Seite 3 EmptyDi Apr 18, 2017 9:25 am

Immer wieder war Jim davon überrascht, wie allumfassend Kyles Präsenz auf ihn wirkte - eigentlich hatte er ja nur kurz Hallo sagen wollen, bevor er sich auf den Weg zum Stand machte, um dort zu helfen. Doch bevor er sich versah, war die Zeit um, und er musste zusehen, dass er in seine Turnierklamotten schlüpfte, um sich dann seine Pflegestute zu schnappen und sie auf dem Turnier vorzustellen. Bei anderen Menschen passierte ihm so etwas nie - aber andere Menschen waren auch nicht Kyle, vorlaut und rücksichtslos, attraktiv und humorvoll zugleich. Jim war sich ziemlich sicher, dass er nicht verknallt war, aber auf eine seltsame, ihm unbekannte Art und Weise war er fasziniert von diesem Mann, und er schien nicht so recht die Finger von ihm lassen zu können.
Dennoch hatte er sich von ihm losgerissen - und zwar ohne einen gestohlenen Kuss für gut Glück - und hatte sich auf den Weg in sein Zimmer gemacht, wo die schlichten Turnierklamotten schon auf ihn warteten - enge Reitjeans, sauber polierte Stiefel, ein weißes Hemd und ein schwarzer Hut mit einer weißen Blume am Revers. Er war keiner der Reiter, die sich mit Glitzer und Bling Bling überhäuften - er blieb lieber aufgrund eines guten Reitstils bei den Richtern und dem Publikum in Erinnerung. Außerdem war es jetzt nicht so, dass es so unbedingt wichtig war, hier einen großen Auftritt hinzulegen.
So hatte Jim sich aufgemacht, die langen Haare im Nacken zu einem Zopf gebunden, um Straws fertig zu machen. Die Palominostute war ein bisschen aufgeregt wegen des ganzen Trubels, doch sie ließ sich problemlos putzen und satteln. Gerade, als er die Stute aufzäumen und zum Warmreiten bringen wollte, bemerkte er eine Bewegung bei Jolly, die sich in einen der Sonnenstreifen, die durch die Fenster fielen, zum Dösen gelegt hatte. Ein Mädchen war bei ihr, hatte die Hände in ihrem Fell vergraben, und Jolly genoss jeden Moment der Aufmerksamkeit. Es brachte ihn zum Lächeln. Das Mädchen kannte er flüchtig aus dem Stall, sie war eine der Schülerinnen; Winnie war ihr zugeteilt worden. Sie war eine gute Partie, soweit Jim das mitbekommen hatte.

"Das ist Jolly", sagte er anstatt einer Begrüßung, und lächelte das Mädchen an, dass ihn mit großen Augen schuldbewusst ansah. "Sie würde alles tun dafür, dass du heute den ganzen Tag nicht mehr damit aufhörst." Das brachte ihn zum Lachen.






{ Gedanken | Kyle | Klamottenwechsel | Straws | Gespräch mit HAZEL }
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Logan Cunningham

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BeitragThema: Re: Stallungen   Stallungen - Seite 3 EmptyMo Apr 24, 2017 2:51 pm

    Logan war weder besonders versiert darin,
    leichte Konversation zu betreiben, noch, sein Unbehagen in Gegenwart von hochgestellten Persönlichkeiten unter Kontrolle zu kriegen. Unter Anderem einer der Gründe wieso sich der Dunkelhaarige erstmals in seinem Leben dafür verfluchte, sich ausgerechnet dort eingetragen zu haben, wo der Schulleiter und zwei seiner Kollegen aushalfen.
    Nachdem die Situation mit Lucy geklärt gewesen war, hatte er sich bei den anwesenden Lehrern entschuldigt und die blonde junge Frau begleitet, um sie letztlich in die Obhut ihrer Eltern zu übergeben. Diese bedankten sich bei dem ohnehin schon recht verschreckten Jugendlichen, der etwas Unverständliches murmelte und sein Heil in der Flucht suchte.

    Erleichtert betrat er die Stallungen, inhalierte den Duft nach Pferd und Stroh, während allmählich die Anspannung aus seinen Gliedern wich. Für einen kurzen Augenblick versuchte der Siebzehnjährige sich selbst und sein weiteres Vorhaben positiv zu reden, doch letztlich obsiegte doch das Gefühl von Geborgenheit. Mit raschen Schritten durchwanderte Logan die Stallgasse, sah nicht nach links und recht, ehe er zielsicher vor der Box seines Wallachs stand. Dieser, den Kopf halb gesenkt, döste mit halb geschlossenen Augen, das Hinterteil zur Boxentür gedreht. Die Zeit auf der Horizon Ranch hatte den Gidran ein wenig ruhiger werden lassen, das inzwischen wieder aktiver aufgenommene Training tat das Übrige.
    Der Jugendliche hielt vor der Box seines Pferdes inne, betrachtete dieses eingehend und war mit dem Gesehenen sichtlich zufrieden. Logan wusste nicht allzu viel mit Emotionen anzufangen, doch Colin hatte ihm diesbezüglich ebenso geholfen wie er ihm in den Prüfungen half. Gedankenversunken legte der Schwarzhaarige seinen Kopf auf dem Arm ab,
    welchen er auf der Boxentür abgelegt hatte und genoss den Anblick seines dösenden Pferdes. Trotz des Trubels um sie herum, trotz der ganzen Aufregung, hatten sie hier ineinander und gemeinsam einen Ruhepol gefunden. Sicherlich war noch nichts perfekt, aber sie arbeiteten daran.

    Schließlich drehte Vexillatio eines seiner Ohren in Logans Richtung und dieser ertappte sich dabei, wie ein feines Lächeln auf seine Züge gezeichnet wurde. Langsam hob der Fuchs den Kopf, brummelte dunkel und kam langsam einen Schritt auf den Siebzehnjährigen zu. Dieser fuhr ihm liebevoll über die breite Blesse, krauelte zart die weichen Nüstern des Vierzehnjährigen. Dieser schloss genüsslich die Augen und döste weiter.
    Dann entdeckte Logan einen bekannten Haarschopf in der Box nebenan und ebenso überrascht wie nervös rief er über die Boxenwand hinweg: »Colin?« Sein Herz flatterte nervös in seiner Brust, als er daran dachte, dass sein bester Freund demnächst seine Prüfung reiten müsste und hastig blickte Logan sich nach einer Uhr um. Verdammt! Er hatte mitnichten das Timing eines Murmeltieres, dem immerhin nachgesagt wurde, es könne den Frühling voraus ahnen. Vexillatio hob den Kopf und gähnte ausgiebig,
    linste mit gespitzten Ohren in die Box seines pferdischen Freundes Heartbreaker und stieß ein dunkles Grummeln aus. Logan hoffte, er war nicht zu spät um dem Pferd-Reiter-Gespann noch Glück für den Ritt zu wünschen und mit klopfendem Herzen trat er an die Box von Heartbreaker,
    um hinein zu sehen.

    [cf Schulpark/Stand ; Box von Vexillatio ; Box von Heartbreaker ; COLIN]

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Colin Dearing

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BeitragThema: Re: Stallungen   Stallungen - Seite 3 EmptyFr Apr 28, 2017 4:10 pm

Colin wusste zwar, dass er eigentlich nach seinem Turnierstart wieder zu seinem Stand zurückkehren sollte - aber momentan bezweifelte er noch stark, ob er das wirklich machen würde. Auch, wenn er seine Wahlheimat wirklich liebte; was er weniger liebte, war mit plärrenden Kindern und überfürsorglichen Eltern umzugehen. Er hatte auf einen entspannten Morgen gehofft, an dem er gemütlich rumsitzen und ab und an mal ein paar kluge Kommentare ablassen konnte. Stattdessen hatte er sich den Mund fusselig geredet - und wünschte sich einfach nur noch mehr Kaffee und ein bisschen Ruhe. Kaffee bekam er zwar nicht, und auch keinen Energy, aber immerhin bekam er die Ruhe, als er auf sein Zimmer kam, um sich die vorher rausgelegten Turnierklamotten anzuziehen (Logan hatte wohl doch recht, dass das durchaus hilfreich sein konnte) und dann machte er sich auf in den Stall, wo Heartbreaker schon auf ihn wartete.
Der rote Hengst war verhältnismäßig entspannt; aber das lag wohl daran, dass er von seinem besten Kumpel, namentlich Logans dunklem Fuchshengst Vexillatio, angesteckt wurde, der dösend in der Ecke stand. Colin konnte sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen, als er mit Lederhalfter und Putzkasten bewaffnet in die Box ging - es schien so, als hätten die Cunninghams mehr guten Einfluss auf die Dearings, als man es auf den ersten Blick hätte denken können. Er streifte seinem Warmblüter das Halfter über, und kraulte ihm dann erstmal den Hals und steckte ihm ein kleines Leckerli zu, bevor er sich ans Putzen machte. Schon allein die Tatsache, dass er jetzt bei seinem Pferd war, seinem geliebten Partner, verbesserte seine Laune, und er fühlte jetzt auch dieses wohlbekannte Kribbeln, das ihn jedes Mal vor einem Turnier überkam. Er betrachtete Heartbreaker mit einem Lächeln, während er daran arbeitete, das rote Fell auf Hochglanz zu polieren; gleich würden sie wieder fliegen. Für ihn gab es wenig vergleichbare Gefühle, die er so sehr genoss wie die Aufregung vor einem Turnier.
Eines dieser vergleichbaren Gefühle war Logans Blick auf ihm. Nachdem diese, diese Sache nunmehr fast das ganze Schuljahr lief, kannte Colin das Gefühl, wenn Logan ihn ansah - und es schien ganz so, dass er inzwischen schon Logans einfache Anwesenheit spürte, ohne gesehen zu haben, dass er zu ihm gekommen war. Das war auch irgendwo verständlich, so lange wie sie jetzt schon befreundet waren - fast ihr ganzes Leben, immerhin. Trotzdem war es aufregend zu wissen, dass Logan ihn beobachtete, wenn er sich unbeobachtet fühlte. Colin wusste nicht, wie lange Logan schon vor der Box stand - und er konnte sich nicht erklären, warum er ihn nicht eher bemerkt hatte. Vermutlich war es die Präsenz seines Pferdes gewesen, von der er so eingenommen war - er sog die Ruhe des Rotbraunen geradezu in sich ein.

Jetzt jedoch löste er sich von seinem Pferd, scheinbar, um den Striegel aus der Hand zu legen und sich mit Mähnenkamm und -gummis zu bewaffen; und während er sich von Heartbreaker wegbewegte, schickte er Logan ein Grinsen. Der Junge schien heute irgendwie besonders atemberaubend zu sein - und Colin konnte nichtmal sagen, wieso. Vielleicht, weil der Wind den ganzen Morgen durch das wirre, schwarze Haar gefahren war, und es nun aussah, als hätte Colin damit gespielt. Vielleicht, weil er sich herausgeputzt hatte für den Tag der offenen Tür wie der Musterschüler, der er war. Vielleicht auch einfach nur, weil Colin hilflos in ihn verliebt war und nicht genug Zeit mit ihm verbracht hatte an diesem Morgen.
"Na, Bubbles, gefällt dir, was du siehst?" Der Spitzname, der früher mal stets von einem stichelnden Unterton begleitet worden war, wurde jetzt weich gesprochen, voll der Dinge, die Colin Logan zuliebe nicht in der Öffentlichkeit sagen wollte. Es war schon interessant - Colin war anfangs derjenige gewesen, der die Angst gehabt hatte; der nicht gewollt hatte, das er tatsächlich auf seinen besten Freund stand. Mittlerweile würde er alles dafür geben, es einfach in die Welt herausschreien zu können. "Was treibt dich hierher? Hilfst du mir?"



{ Gedanken | LOGAN }
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BeitragThema: Re: Stallungen   Stallungen - Seite 3 EmptySa Apr 29, 2017 3:19 pm

Unter anderen Umständen hatte sich Lucien niemals an eine Turnierteilnahme gewagt. Das war doch nur etwas für reiche Menschen, die sich teure Jacktes und blitzblanke Stiefel leisten konnten. Nur etwas für diejenigen, denen daran gelegen war, etwas zu erreichen, im Sport groß rauszukommen und sich und ihr Pferd zu Höchstleistungen anzuspornen. Es war immer nur eine Traumwelt gewesen, weit entfernt; etwas, das er niemals erreichen würde. Und jetzt stand er mittendrin, war umgeben vom Turniertrubel und den wuselnden Reitern, die sich in den Stallungen drängten, um ein letztes Mal über den Pferderücken zu putzen, das frisch gefettete Sattelzeug aufzulegen und endlich auf den Platz zu reiten. Ein wenig wie gelähmt schritt der Rothaarige die Gasse entlang, traute sich kaum links und rechts zu sehen, weil tausend neugierige Blicke auf ihm zu lasten schienen. Auf ihm, der für diese Welt doch gar nicht gemacht war. Dabei sah kaum jemand zu ihm, alle konzentrierten sich schon auf ihren Ritt oder zumindest auf ihr Pferd. Es war nur ein Hofturnier hatte man ihm erklärt, nichts wirklich Bedeutendes. Und doch gaben sich hier Hinz und Kunz die Klinke in die Hand und waren bemüht, um einen glanzvollen Auftritt. Schier nach Ewigkeiten erreichte Lucien Mozarts Box, der draußen auf dem kleinen Paddock stand und mit stoischer Marnier das Geschehen beobachtete. Hier und da lief ein Kind an seinem Gatter vorbei, woraufhin er geduldig die Nase senkte und das Kleine diese untersuchen ließ. Vollkommen hatte er sich also noch nicht von seinem Schulpferdewesen verabschiedet und doch wusste Lucien mehr als gut, dass der Schecke nicht nur ein Engel war. Immerhin hatte sowohl weiße als auch schwarze Flecken.

Den Sattel hievte Lucien auf den Haken vor der Bux, warf das Zaumzeug darüber und machte sich dann noch einmal auf, um das Putzzeug und die Gamaschen zu holen. Es war ja auch nicht so, dass dies seine erste Turnierteilnahme war, aber alle anderen Turniere auf denen er bisher gestartet war, waren an zwei Händen abzählbar und in einer vollkommen anderen Kulisse gewesen. Im alten Reitverein zwischen lauter Westernreitern und dreckigen Stiefeln. Da hatte niemand wert auf einen geputzten Sattel gelegt, denn die Pleasure-Fraktion hatte sich in diesem Stall nicht etabliert. Hier war das anders, nicht nur, weil Lucien zum ersten Mal direkten Kontakt zum englischen Lager hatte. Generell hatte er das Gefühl, als würde hier mehr erwartet werden, als lediglich nicht runterzufallen. Und das übte schon ein wenig Druck auf ihn aus, sodass er das Bedürfnis verspürte sich eine neue Zigarette anzuzünden. Wenn es so weiterging war seine Schachtel noch vor dem Nachmittag leer. Also riss er sich zusammen und rumpelte auch schon fast in Joleen hinein, die auf dem Weg zu ihrem Freckles war, der zwei Boxen weiter neben Mozart stand. Lucien grummelte irgendetwas vor sich hin, was nicht wirklich wie eine Entschuldigung klang. Warum auch - Respekt und Autorität waren schon lange seine Großbaustellen. Dass seine Lehrerin später in derselben Disziplin starten würde wie er, bereitete ihm noch die geringsten Sorgen. Allzu große Chancen rechnete er sich ohnehin nicht aus, weswegen sich ihm erneut die Frage stellte, warum er überhaupt teilnahm. "Ist dieses ganze Geputze, Gestriegel und Gefette normal für 'handelsübliche' Turniere?" Sein Blick schwiff verklärt durch die Stallgasse, blieb nirgendwo hängen, sondern schien mehr durch alles und jeden hindurchzusehen. Langsam spürte er, wie ihn die Situation zu überfordern begann und Nervosität in ihm aufstieg. Etwas, das Mozart sofort spüren und quittieren würde. Gar nicht gut. Er sollte sich zusammenreißen. Als wolte er sich sammeln, justierte er die Gamaschen in seiner Hand nochmal nach, ehe er dann doch den Putzkasten und die Schoner an der Box ablegte. Joleen war weitaus erfahrener und sie würde wissen was zu tun ist, aber konnte er vor ihr zugeben, wie es in ihm aussah? Er kam aus einer anderen Gegend und einer anderen Gesellschaft, er kannte nur Dreckslöcher und beleidigende Ausdrücke. Sauberkeit einhergehend mit Lob traf er auf der Ranch zum ersten Mal in seinem Leben an. Überhaupt war hier alles so penibel geordnet, selbst wenn es drunter und drüber ging. War das ein normales Leben?

{Turniergedanken | Mozart | holt Putzsachen | Joleen}
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Kyle Davison

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BeitragThema: Re: Stallungen   Stallungen - Seite 3 EmptyMo Mai 01, 2017 5:35 pm

Langsam, viel zu langsam wurde der Trubel im Stall weniger. Die Dressurprüfungen waren am Laufen und auch die niedrigen Springklassen befanden sich schon in Aktion. Somit hatten sich die lästigen Besucher auf den Tribünen eingefunden, um dort ihren Hot-Dog zu verspeisen und die restlichen Hofbewohner waren an ihre Stände gegangen, die sie zu beaufsichtigen hatten. Kyle spähte durch die Stallgasse und musste erleichtert feststellen, dass sie nicht mehr so proppenvoll war und man endlich wieder hindurchlaufen konnte, ohne Angst haben zu müssen, jeden Moment mit jemandem zusammenzustoßen. Er stand nicht so auf Körperkontakt mit wildfremden Menschen. Manch anderer Bekannter war ihm da deutlich lieber, doch seine zuvorige Gesellschaft in Form von Jim hatte sich mittlerweile verdünnisiert und zu seinem Partner für die anstehende Westernprüfung aufgemacht. Dieser vulgäre Reitstil, den Kyle nie verstehen würde, lag seiner Affäre so sehr am Herzen, dass er nun schon auf einem Hofturnier darin antrat. Kyle wusste nicht einmal mehr, welche Klassifizierungen es da gab, geschweige denn ob es abgesehen von en Disziplinen überhaupt Einteilungen wie E,M und S gab. Es konnte ihm allerdings auch egal sein, denn in einer Stunde würde er an den Start gehen und davor sollte er unbedingt noch Abreiten, sonst hatte er eine geladene Kanonenkugel auf der Vielseitigkeitsstrecke unter dem Hintern und ein Pferd mit Muskelkater am nächsten Tag dazu. Beides konnte er nicht gebrauchen, denn er hing ebenso an seinem Leben wie an seinem Erfolg. Immerhin hatte Kyle den Weißen zuvor noch fertig eingeflochten, sodass Kyle nur noch einmal hatte überbürsten müssen - für den Feinschliff. Nun befand er sich auf dem Weg in die Sattelkammer, wo er den Vielseitigkeitssattel von seinem Schoner befreite, und sich Zaum und Vorderzeug schnappte. Die Gamaschen lagen schon vor der Box, wo er sein Gepäck auf den Haken davor hängte und sich dann daran machte, dem Schimmelhengst die Beinschoner anzulegen. Das Kühlgel würde er erst später auf das helle Fell schmieren, sofern es überhaupt von Nöten war, bisher war der Tag schließlich noch nicht allzu warm. Iblis zupfte derweil an seinen Heuhalmen und schien weiterhin vollkommen unbeeindruckt von dem Hofgeschehen. Aber der Bereiter kannte sein Pferd, das auf dem Platz gerne mal explodierte und zeigte, was in ihm steckte. Im Gelände konnte zu viel Geschwindigkeit über Sieg und Niederlage entscheiden, aber auch über Leben und Tod. Auch deswegen war Kyle dazu verpflichtet einen Protector zu tragen, wie alle anderen Reiter seiner Klasse. Im Springen verzichtete er gerne darauf, doch hier war es vermutlich besser. Auch, dass er einen Helm trug.

Die weiße Turnierreithose von Kingsland saß wie angegossen - genauso das dunkelblaue Poloshirt. Die geputzten, dunkelbraunen Lederstiefel standen bereits vor der Box und warteten ebenso wie der farblich dazu passende Sattel auf ihren Einsatz. Die Zeit drängte allmählich. Eine halbe Stunde vor dem Start wollte Kyle auf dem Abreiteplatz sein, aber er stellte zunehmend fest, wie aufgeschmissen er ohne die helfenden Hände seines Teams in Form von Pfleger und Manager war. Rasch überprüfte er noch einmal den Sitz der Geländegamaschen, hastete dann noch einmal in die Sattelkammer, um sich den Protector wenigstens überzuwerfen, den Helm und die Handschuhe zu schnappen und nach den Sporen zu greifen. Eine Gerte würde ihn nur behindern und Iblis war ohnehin geschwindigkeitsgeil, es würde nicht viel brauchen, um ihn zu treiben und wenn doch würde ein feines Antippen vollkommen genügen. Zurück an der Box legte er Helm und Handschuhe ab, nahm dann den Sattel und legte ihn dem Schimmel auf den Rücken, justierte nach und verschnallte dann den Stollengurt, wo er zuvor noch das Vorderzeug eingehakt hatte.
{Stall | Vorbereitungen | Anspielbar}
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BeitragThema: Re: Stallungen   Stallungen - Seite 3 EmptyMo Mai 01, 2017 10:12 pm

Allmählich ging der Turniertrubel der Brünette auf den Geist und am liebsten hätte sie sich einfach in ihr Zimmer verzogen, wäre in die Stadt gefahren (was mit ihrem verletzten Fuß jedoch etwas ungünstig wäre) oder wäre der Gesamtsituation einfach entflohen. Nicht das es nicht interessant wäre Anderen beim Reiten zuzusehen, jedoch erinnerte es sie zunehmend daran, dass sie eben nicht mitreiten konnte. Und der Gedanke wurmte sie extrem. Liess sie immer wieder daran denken wie es überhaupt dazu gekommen war und für ihr Verhalten könnte sie sich inzwischen ohrfeigen. Sie wusste doch wie ihr Rapphengst drauf war! Etwas genervt von der Gesamtsituation in der sie steckte, 'schlenderte' sie durch die Stallgasse. Zwar sah man ihr den verletzten Fuß kaum an, doch wenn man genau darauf achtete, dann sah man es eben doch. Und auf's Pferd sollte sie damit gewiss nicht, erst recht nicht Springen. So hatten sowohl Robby als auch Scara Turnierfrei. Wenigstens war Nathan erfolgreich gewesen. Bisher war es eine der wenigen Dinge gewesen über die sich Cathy wirklich gefreut hatte. Denn sie gönnte es dem Azubi von ganzem Herzen. Gerade weil er davor so aufgeregt war, jedoch war dieser inzwischen auch wieder irgendwo anders hin verschwunden und jeder von ihnen war wieder seinen eigenen Weg gegangen. Die Brünette machte sich auf den Weg zur Box von ihrem schwarzen Teufel. Wollte nur nach dem Rechten sehen und ihm vielleicht auch den einen oder anderen verurteilenden Blick zuwerfen. Selbst wenn sie wusste, dass sie die Situation nicht ändern konnte und das sie eine viel größere Schuld daran trug. Cathy hatte einfach zu wenig nachgedacht und so war der Unfall passiert. Zwar hätte es anders laufen können, wenn Davison pünktlich gekommen wäre, aber genau wissen tat man es nicht. Es gab zu viel 'wäre' und 'hätte'. Jetzt war es so und man konnte es nicht rückgängig machen.
"Na Mucki." Anscheinend hatte der Rappe nichts anderes zu tun als aus seiner Box zu sehen und den Trubel zu beobachten. Jedenfalls bis seine Besitzerin kam. Dann begann Scara diese nach etwas Essbaren abzusuchen. Cathy strich mit der Handfläche über seinen schwarzen Kopf und begann ihn dann leicht hinterm Ohr zu kraulen. Irgendwie konnte die Brünette ihm dann doch nicht böse sein. So sehr sie es auch versuchte. Es wollte irgendwie nicht so ganz klappen. Kurz legte die Brünette den Kopf etwas schief, beobachtete ihren Hengst dabei wie er sich dem Strick und Halfter vor der Box widmete. So begann der Rapphengst daran herum zuziehen oder knabberte daran. Catalina lehnte sich gegen die Boxentür, zog ihr Handy aus der Hosentasche hervor und tippte darauf kurz herum, ehe sie den Blick davon wieder hob und das iPhone zurück in die Hosentasche steckte. Die braunen Augen fielen auf die Box von Iblis. Auch wenn die Brünette es nur ungern zugab, aber der weiße Hengst hatte durchaus etwas an sich was es ihr angetan hatte. Sie fand ihn interessant, zwar würde er für sie niemals so gut sein wie Robby oder Scara, aber das war irgendwo auch klar. Cathy beschloss einen kurzen Abstecher zum Schimmel zu machen. Es sah nicht so aus als ob sein Reiter bei ihm wäre, dann würde sie sich hoffentlich auch keine dummen Sprüche anhören müssen. Ob die das Fass zum überlaufen bringen würden? Genau wissen tat die Brünette es nicht. So wandte sie den Kopf wieder zu ihrem eigenem Hengst um und strich ihm noch einmal über den Kopf. Sah in die Box und gab ein leises Seufzen von sich. "Was machst du denn auch immer?" murmelnd kamen die Worte über ihre Lippen und so trat sie noch einmal von der Boxentür weg um diese zu öffnen und in die Box zu treten. Der Herr war anscheinend zu blöd die Tränke richtig zu benutzen und hatte diese mit seinem Heu vollkommen verstopft. Cathy begann das nasse Heu aus der Tränke zu fischen. Wurde dabei aufmerksam von Scara beobachtet und immer mal wieder angestoßen. Vielleicht sprang ja noch ein Leckerlie für ihn raus. Jedoch war dies nicht der Fall und nachdem die Tränke wieder vollkommen funktionstüchtig war, verliess die Brünette die Box. Hatte ihre nasse Hand am Rappen etwas getrocknet und verschloss hinter sich die Boxentür, damit der Rappe auch ja nicht ausbrach. Dann ging sie endlich ihrem vorherigen Vorhaben nach und hatte die wenigen Schritte zu Iblis Box hinter sich gebracht, musste dann jedoch feststellen, als es irgendwie schon zu spät war um wieder umzudrehen, dass Kyle in der Box stand und den Hengst gerade sattelte. Natürlich hatte es sich so herausstellen müssen, dass der werte Herr doch bei dem Schimmelhengst war. So war Cathy doch an der Box stehen geblieben und sah zu dem Paar hinein. "Seid ihr gleich dran?" erkundigte sich Catalina und hatte den Kopf leicht schief gelegt. Es war doch vollkommen legitim hier vorbei zu kommen und ihn zu fragen. Schliesslich kannte man sich inzwischen irgendwie etwas. Inwieweit man sich kannte wollte Cathy dabei nicht vertiefen.

[Gedanken | Abstecher bei Scara | bei Iblis & Kyle]
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BeitragThema: Re: Stallungen   Stallungen - Seite 3 EmptyDo Mai 04, 2017 8:37 pm

Mit gespitzten Ohren lauschte Iblis auf die Geräusche um ihn herum. Er spürte allmählich, dass es bald losging, warum sonst trug sein Reiter ein derartiges Outfit und wuselte um ihn herum. Für gewöhnlich taten das zwar eigentlich mehrere Leute, wenn es an einen Turnierstart ging, aber den Weißen störte das in diesem Moment herzlich wenig. Er war gespannt und drängte darauf, mal wieder in einem Wettkampf anzutreten, als immer nur auf dem Platz seine Runden zu drehen. Die Turniersaison ging für ihn viel zu gemächlich los.

Hatte er auch alles? Konzentriert starrte Kyle vor sich hin. Er konnte sich nicht entsinnen, wann er das letzte Mal alleine ohne fremde Hilfe an einem Turnier teilgenommen hatte. Selbst früher war da immer jemand gewesen, der ihm irgendwelche Aufgaben abnahm. Aber wie schwer konnte es schon sein, bei einem derartigen Hofturnier anzutreten? Schwer gewiss nicht, aber man wollte ja auch einen soliden Auftritt abliefern und keinen schlechten Eindruck hinterlassen. Immerhin war man wer und es gab eine Menge Publikum. Gerade als er sich aus seiner Starre löste und nach der mexikanischen Trense greifen wollte, stand plötzlich Catalina vor ihm. Für einen Moment wirkte Kyle untypisch neben der Spur. Er sah sich einen Augenblick einfach nur an, ehe er sich wieder regte und die Trense ergriff. "Ja, Vielseitigkeit, 12:30." Das Springen hatte er sich gespart, da hatte er andernorts bessere Bedingungen und vor allem winkte dort ein größeres Preisgeld, dass einen Start lohnenswerter machte. Im Gelände war Iblis dieses Jahr allerdings noch nicht so höufig gestartet, weswegen ein wenig Routine ihm da nicht schaden würde. Und zuvor noch ein Springen zu gehen, hielt Kyle für gewagt, denn selbst wenn es sich um ein Hofturnier handelte, würde die Geländestrecke nicht gerade anspruchslos sein.
Bevor er den Fehler machte und Catalina wie nebenbei danach fragte, ob sie ebenfalls starten würde, kam ihm wieder ihr Unfall in den Sinn. Ihr Fuß war noch immer nicht wieder vollkommen fit, sodass sie noch leicht humpelte, wenn man genau hinsah. An Reiten auf Scara war noch nicht zu denken und ihr Reitpony war derzeit wohl auch nicht in turnierform. Und selbst wenn - es wäre zu riskant gewesen. Um sie deshalb nicht weiter zu necken, verkniff er sich eine Frage danach, selbst wenn es ihm nicht ähnlich sah, dass er derartig angriffslustige Themen umschiffte. Iblis reckte den Kopf in die Höhe und spähte aus der Boxentür, woraufhin Kyle ihn energisch zurückdrängte. So bekam er die Trense niemals drauf! Der Hengst ließ sich dann aber doch aufzäumen und das Vorderzeug konnte eingehakt werden. Kurz betrachtete der Bereiter sein Werk: es war doch gar nicht so schwer ein Pferd turnierfertig zu machen. Rasch griff er noch nach den Startnummern und befestigte sie an der Trense, ehe er auch schon in die Handschuhe schlüpfte. "Wie spät haben wir? Ich bin selten unkoordiniert, für gewöhnlich haben wir Leute, die sich um alles andere kümmern und ich mich nur aufs Reiten konzentrieren muss." Dieser verwöhnende Luxus war bei Weitem nicht jedem vergönnt und bei dem Dunkelhaarigen merkte man deutlich, wie sehr er sich schon daran gewöhnt hatte. "Was hast du jetzt noch vor?" Bevor er die Zügel ergreifen konnte, hatte sein Schimmel schon ein paar Schritte gemacht und den Hals gestreckt, sodass er Catalina nach ein paar Möhren abschnüffeln konnte und mit der Lippe herausfordernd an ihre Hände stieß. Kopfschüttelnd sah der Kanadier den Weißen an, der irgendwo doch auch nur ein ganz normales Pferd wie jedes andere war. Wenn auch mit besseren Papieren. Die Grund dafür waren, dass Kyle meistens einen Anfall bekam, sobald andere Leute seinem Hengst zu nahe kamen. Bei Catalina war das jedoch anders. Nicht nur ihre nächtlichen Treffen trugen dazu bei, sondern auch ihre Vorliebe für schwierige Pferde hatten ihm gezeigt, dass er keine Bedenken haben musste, wenn Iblis Annäherungsversuche machte. Sie würde keine Dummheiten machen und ihm eine Karotte trotz des Gebisses ins Maul schieben.

{Vorbereitungen | Catalina}
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BeitragThema: Re: Stallungen   Stallungen - Seite 3 EmptyFr Mai 05, 2017 8:49 am

Joleen fühlte sich auf diesem Hof wie zu Hause - und daran änderte auch so ein Tag der offenen Tür nichts. Klar, der ganze Trubel war ungewohnt für alle Bewohner der Ranch, die sich im letzten Schuljahr daran gewöhnt hatten, wie ruhig und idyllisch hier meist alles wirkte. Dadurch, dass der Hof zwischen Feldern lag und einige Kilometer von jeglicher Zivilisation entfernt schien, war es auch für Jo durchaus ungewohnt, jetzt diesen Lärm mitzukriegen. Aber sie kannte diese Veränderungen, und wusste ganz genau, dass es nur heute war, und sie schon an diesem Abend ihre Ruhe haben würde. Außerdem war die Freude darüber, endlich wieder mit Freckles auf einem Turnier unterwegs zu sein, zu groß, um sich diese durch ein wenig zu viel Aufregung trüben zu lassen.
Sie hatte die meisten Klamotten schon bei Freckles geparkt - Putzkasten und Gamaschen, auch den Sattel, nur ihren Hut und sein Zaumzeug waren noch im Spint gewesen. Sie hatte sich schon vorher versichert, dass Ice in Ordnung war - der junge Wallach war noch ein wenig überfordert mit der Situation, doch er schlug sich gut; er würde in ein paar Jahren ein gutes Turnierpferd abgeben. Vielleicht würde sie ihn schon diesen Sommer vorstellen, allerdings war es ihr falsch vorgekommen, seine ersten Erfahrungen hier zu machen. Auf der Horizon Ranch wusste Ice genau, wie er sich zu benehmen hatte; wichtig war, ihm mal ein paar fremde Ställe und Arenen vorzustellen. Sie konnte es kaum erwarten.

Als sie, mit Hut und Trense bewaffnet, bei Freckles ankam, der glücklicherweise neben Ice stand, wurde sie, als sie einen kurzen Blick auf ihr schwarzes Baby warf, fast von Lucien umgerannt - der Schecke ihres Azubis stand interessanterweise neben ihren beiden Wallachen. Er hatte es wohl für eine gute Idee gehalten, die Westernpferde zusammen zu halten. Was für ein Mumpitz. Aber das war nicht das, was Jo in dem Moment störte - vielmehr war es der Ausdruck in Luciens Augen. Sie arbeitete nun seit fast einem Jahr eng mit ihm zusammen, und sie kam nicht umhin, zu bemerken, dass seine übliche coole, distanzierte Haltung jetzt bei aller Liebe nicht mehr so entspannt wirkte, wie sie es noch eine Stunde vorher auf dem Westernplatz getan hatte. Auch seine Stimme sprach Bände; wenn man ihn denn kannte zumindest.
Jo musste sich ein Schmunzeln verkneifen - Lucien hielt sich für undurchschaubarer, als er wirklich war. "Ja, Lucien, normalerweise geben sich Leute Mühe, einen guten Eindruck zu hinterlassen.", antwortete Jo auf die Frage des jungen Mannes, der es ihr so angetan hatte. Sie hatte ein wenig den ironischen Ton drauf, den man benutzte, wenn die Antwort offensichtlich war. "Ich weiß, das ist nicht so dein Ding. Aber versuch es mal, ist halb so wild und macht die Sache entspannter. Wenn du weißt, dass du gut aussiehst, brauchst du dir keine Gedanken machen, was die anderen denken." Sie schenkte ihm ein kleines Lächeln, bevor sie Trense und Hut auf ihrem polierten, aufwendig gearbeiteten schwarzen Westernsattel bettete. Glücklicherweise hatte sie noch genügend Zeit, um Freckles vorzubereiten, und konnte jetzt erstmal ein paar Minuten damit verbringen, ihren Auszubildenden zu quälen.


{ Gedanken | Gespräch mit LUCIEN }
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BeitragThema: Re: Stallungen   Stallungen - Seite 3 EmptySo Mai 07, 2017 1:50 pm

Für einen kurzen Moment sah es fast so aus als ob ihr Auftauchen ihn aus der Spur brachte. So als ob er vollkommen konzentriert gewesen war und nicht damit gerechnet hatte, dass jemand vor der Box auftauchen könnte. Und aus irgendeinem Grund amüsierte es die Brünette beinahe etwas. Wenn sie ehrlich war hatte sie auch nicht die Vorstellung gehabt, dass der Bereiter die gesamten Turniervorbereitungen alleine traf. Viel eher hatte sie mit einem 'Team' gerechnet, welches ihm alles hinter her trug. So schnell konnte man sich täuschen. Das es jedoch eher in die Richtung in in der sie es vermutet hätte, dass konnte Cathy jetzt ja nicht wissen. Denn sie sah ihn alleine bei Iblis und ganz anscheinend hatte er den weißen Hengst alleine fertig gemacht. Jedoch würde sich ihre Vermutung gleich noch bestätigen. Kurz nickte die Brünette auf seine Worte hin. Wenn sie sich recht entsinnte und gut genug aufgepasst hatte, dann war Kyle im Springen nicht an den Start gegangen. Jedoch wollte sich die Brünette da nicht festlegen. Denn sie konnte ihn ja genauso gut auch verpasst haben. "Und sonst schon etwas gestartet oder stand heute nichts weiter auf dem Plan?" erkundigte sie sich. Warum auch immer, aber es interessierte die Blondine. Vielleicht lag es daran, dass sie seit ihrem Unfall häufiger mal bei seinem Training zugesehen hatte oder wenigstens Teile davon gesehen hatte. Dabei hatte Catalina auf Kyle's Hunde aufgepasst oder war mit diesen und Mailo spazieren gegangen. Der Rüde und Phönix verstanden sich immer besser und die Hündin hatte sich durchaus schon in seiner Gegenwart verändert.
Etwas erstaunte es sie ja schon, dass keinerlei Andeutungen zu dem Unfall kamen. Vielleicht dachte Davison gar nicht daran oder aber er war freundlich genug um das Thema ruhen zu lassen. War vielleicht auch besser so. Mit einem fettgeschriebenem 'vielleicht' hätte sie auch mit Robby starten können, jedoch war das Risiko zu groß sich dabei etwas zu tun. Und da der Ponywallach nicht zwingend sofort in die Turniersaison starten musste, hatte die Brünette nicht genannt. Was sicherlich die richtige Entscheidung war, ansonsten hätte sie sich von verschiedenen Leuten anhören müssen, dass es keine gute Idee war. So umging sie die Gespräche und vor allem der Möglichkeit ihre Pause noch länger auszudehnen. Die Azubine wollte so schnell wie möglich wieder auf's Pferd können, beschloss sich bald auch mal wieder einfach so auf Robby's Rücken zu schwingen. Selbst wenn es nur die paar Meter wären den Wallach von der Koppel in Stall zu bringen. Es wäre wenigstens wieder auf dem Pferderücken, was sie doch sehr vermisste. Als der Bereiter dann wieder zu ihr sprach, konnte Cathy ein Schmunzeln nicht verhindern. Anscheinend hatte sie mit ihrer Vermutung doch recht gehabt. Sie selbst kannte solch einen Luxus nicht. Natürlich hatte sie Hilfe bekommen von Freunden, aber schlussendlich war es nicht dasselbe wie er es beschrieb. "11.30 also noch genügend Zeit bis du dran bist." Nur kurz hatte sie auf ihr Handy gesehen um ihm die Uhrzeit sagen zu können. Deshalb hatte der Bereiter sie vorhin sicherlich so angesehen. Er war es nicht gewohnt an alles denken zu müssen, hatte immer jemanden der ihm dabei half. Warum es heute nicht so war, wusste die Brünette jedoch nicht. "Und wo sind diese Leute heute?" Als der Schimmel sie nach etwas zu Fressen absuchte, strich sie ihm über die Nüstern und musste leicht schmunzeln. An sich war Iblis ein Pferd wie jedes andere. Genauso wie Scara und Robby. Das sie sich wohl geehrt fühlen sollte den Hengst berühren zu dürfen, war der Brünette nur semi bewusst. So kraulte die Brünette Iblis kurz etwas, ehe sie wieder zu Kyle sah. Schulterzuckend kraulte sie den Hengst weiter. "Nichts großartiges...höchstens bei eurem Ritt zuschauen oder ich beschäftige mich anderweitig." Man konnte deutlich hören, dass es sie immer noch wurmte nicht selbst auf's Pferd steigen zu können. Aber so war das Leben, es war nicht immer fair und vielleicht hatte der Unfall ja auch etwas Gutes. Einige Dinge wären ansonsten sicherlich nicht so gekommen wie sie es jetzt waren.

[Gespräch mit Kyle]
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BeitragThema: Re: Stallungen   Stallungen - Seite 3 EmptyMi Mai 10, 2017 4:25 pm

War es nicht immer so, dass an Turniertagen immer genau das passierte, worauf man nicht gefasst war? Es begonn damit, dass man irgendeine Kleinigkeit dahim vergaß, und endete darin, dass man sich im Parcour nicht mehr an die Reihenfolge der Sprünge erinnern konnte. Jedenfalls war das früher so gewesen. Aber jetzt war Kyle doch ein Profi! Er hatte es so weit geschafft und würde sich jetzt nicht von diesem popeligen Hofturnier aus der Fassung bringen lassen, nur, weil er sich auf seine Wurzeln zurückbesinnen und jegliche Vorbereitungen alleine treffen musste. Es würde schon schief gehen irgendwie und am Ende hatte er doch immer noch Iblis. Gut, der war keine große Hilfe, zumal er soeben beschlossen hatte, dass man getrost auch den Kinnriemen ins Maul nehmen konnte, anstellte des Gebisses. In der Vielseitigkeit verzichtete Kyle auf ein allzu scharfes Modell, denn im Gelände kam es nicht selten zu unvorhergesehenen Bewegungen oder Absprüngen, die auch einen erfahrenen Reiter wie ihn überrumpelten und seine Hand unruhig werden ließen. Schon allein deswegen vermied er es, den Hengst schärfer aufzuzäumen als nötig, weil soetwas den Weißen nur irrtieren würde. Denn selbst wenn er schon ein halber Profi war, so fehlte es ihm noch an Erfahrung und Routine und die sollte er im Gelände nun auf der Horizon Ranch sammeln.
Dass Catalina danach fragte, ob er schon in einer anderen Disziplin gestartet war, überraschte den Kanadier dann doch. Er war gerade dabei das mexikanische Reithalfter zu verschnallen, als sich ein Schmunzeln auf seinen Zügen ausbreitete. „Hast du etwa nicht die Starterliste eifrig nach unseren Namen abgesucht?“ Schelmisch zwinkerte er ihr unter dem Pferdehals hindurch zu. „Nein, wir beschränken uns heute auf die Vielseitigkeit. Ich wollte nicht, dass er einen Großteil seiner Kräfte schon zuvor im Springen vergeudet, das kann im Gelände verhängnisvoll werden, wenn die Kraft fehlt. Außerdem gibt es für uns weitaus lukrativere Gelegenheiten an einem Springen teilzunehmen, als hier auf dem Hof. Und natürlich wollte ich allen anderen Startern auch mal eine Chance auf einen Sieg lassen.“ Kurzzeitig vergaß er, unter welchem Stress er sich gerade befand, denn das war etwas, was ein Gespräch mit Catalina so oft mit sich zog. Die Welt um sie herum stand kurzzeitig still und er konzentrierte sich auf nichts anderes als sie und die Pferde. Es war eine eigenartige Begebenheit, die er so nicht einmal mehr bei Jim vorfand, dabei glaube er, dass er und der Azubi sich weitaus näher standen, als er und Catalina. Aber dennoch schaffte es die Brünette immer, seiner eigenen Angespanntheit Abhilfe zu schaffen. Womöglich sollte er sie als persönliches Maskottchen mit zur Global Champions Tour nehmen, um seine eigene Nervosität dort besser regulieren zu können.
Immerhin ließ die Azubine nun verlauten, dass es gerade einmal halb zwölf war. Er lag also gar nicht so schlecht in der Zeit und würde hier noch in Ruhe Ordnung schaffen und mit ihr plaudern können. Dem Obolensky-Sohn an seiner Seite schien dieser Gedanke offenbar ebenfalls sehr zu behagen, denn er genoss mit leicht herunterhängender Unterlippe die Liebkosungen von Catalina. Es war nicht so, dass Kyle seinem Pferd niemals zärtliche Aufmerksamkeit in Form von Streicheleinheiten zukommen ließ, aber irgendwo war er doch etwas pragmatischer als es eben ein junges Mädchen war, das sein Herz an die Pferde verloren hatte und keine Gelegenheit ausließ, um in ihrer Nähe zu sein. Ja, manchmal hatte Kyle durchaus das Gefühl, dass Catalina eine dieser klischeehaften Reiterinnen aus den Pferdefilmen und –geschichten war, die man in seine Kindheit ansah. Ein junges Mädchen, das alles daran setzte, ihre geliebten Pferde immer bei sich zu haben – und von einem wilden, schwarzen Hengst war sie immerhin auch fasziniert.
Die haben alle einen Job, dem sie nachkommen müssen, und sind froh, wenn sie mal ein freies Wochenende haben. Außerdem ist das hier für unsere Verhältnisse keine große Sache – nichts wofür ich sie alle auf den Plan rufe.“ Dass er insgeheim auf die Hilfe von Jim gepocht hatte, würde er ihr jetzt nicht unter die Nase reiben, aber es war durchaus hilfreich gewesen, dass der Schwarzhaarige eine gute Stunde zuvor damit begonnen hatte, Iblis‘ Mähne einzunähen. Für das Gelände war dies zwar keine Pflicht, aber das weiße Langhaar bedurfte demnächst ohnehin mal wieder einer Kürzung, sodass Jims Eifer genau an der richtigen Stelle eingeschlagen hatte. Auf Catalinas belanglose Antwort hin, nickte Kyle bedächtig, konnte aber nicht aufhören zu grinsen, wobei ein wissender Ausdruck in seinen grünen Augen lag. „Anderweitig, soso.“ Er war nur ein Mann und er verstand gerne Dinge zweideutig, selbst wenn er ganz genau wusste, dass es nicht so gemeint war. So flammte noch einmal kurz die Erinnerung an die Nacht mit Catalina vor einigen Tagen auf. Wenn Jim jemals dahinterkam, würde er ihn vermutlich steinigen, aber für Kyles Geschmack klammerte der Azubi derzeit ohnehin zu fiel, vielleicht war da ein Dämpfer ganz gut. Das war jedoch nichts, was Catalina anging, wenngleich kein Zweifel bestand, dass sie früher oder später wohl dahinterkommen würde.
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BeitragThema: Re: Stallungen   Stallungen - Seite 3 EmptyDo Mai 11, 2017 8:06 pm

Niemals hätte Hazel mit dem Lachen des jungen Mannes gerechnet, der aus der Box getreten und offenbar der Besitzer des Hundes war. Natürlich waren die meisten Leute auf dem Hof irgendwie nett und bemüht und tolerant, aber gerade heute hatte sie das Gefühl gehabt, dass der Stress des Turniers all diese Gefühle überdeckte. Die Menschen wirkten gehetzt und zu sehr darauf bedachte, auch ja pünktlich zum Start der nächsten Prüfung zu kommen. Ein wenig verstand Hazel das ja, aber sie mochte diese Hektik einfach nicht. Und nun fand sie sich einem Menschen und einem Hund gegenüber, die so etwas wie eine Insel in diesem Meer darstellten. Dabei schien der junge Mann gar nicht wie jemand, der einen anlachte. Sie kannte ihn und seine Tattoos vom Sehen, hatte instinktiv eher einen kleinen Bogen um ihn gemacht. Allerdings kannte sie ihn nicht und sie sollte allmählich von diesen kindischen Gedanken wegkommen. Sie war nicht mehr in ihrem Mädcheninternat in London. Das hier war die echte Welt. Hier fand man auch in Pferdeäpfeln manchmal Goldstücke.
„Meine Hündin ist genauso. Für Aufmerksamkeit und Streicheleinheiten macht sie praktisch alles“, erwiderte Hazel und lächelte beim Gedanken an Lady. Sie sollte sie gleich zu sich holen – Besucher hin oder her. Irgendwie würde sie schon mit der Welpendame und dem Waffelverkauf klarkommen. Hoffte sie. „Ich bin übrigens Hazel“, stellte sie vor, ließ aber nicht von Jolly ab. So, wie die Hündin sich hingelegt hatte, rechnete die Schülerin damit, dass sie gleich den Bauch würde kraulen können. Wahrscheinlich brachten einem nur Hunde so ein Vertrauen entgegen. Aber auch nur, wenn sie gute Erfahrungen mit Menschen gemacht hatte. Vielleicht sollte sie ihre Einstellung zu Tattovierten doch noch einmal überdenken? Also grundlegend überdenken. „Reitest du gleich?“ Dumme Frage. Heute machte garantiert niemand sein Pferd fertig, um eine entspannte Runde durch den Wald zu drehen. Falls das überhaupt entspannt sein konnte. Hazel zweifelte daran, dass sie jemals entspannt irgendwohin reiten würde. Aber vielleicht brauchte sie das ja auch nicht.

[Jim und Jolly]
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BeitragThema: Re: Stallungen   Stallungen - Seite 3 EmptyFr Mai 12, 2017 8:42 pm

Man hatte es im Leben nicht leicht, wenn man am falschen Ort geboren wurde und an die falschen Leute geraten war. Das hatte Lucien früh lernen müssen und nicht gerade auf die sanfte Tour. Das, was für ihn zum Alltag geworden war, war für die meisten Menschen auf der Horizon Ranch ein unvorstellbarer Alptraum. Drogenmissbrauch, Schlägerei, Gangrivalitäten, übermäßiger Alkoholkonsum, fehlende Versicherungen und eine Gesellschaft, die sich um ihren selbsternannten Abschaum nicht kümmerte. Was wäre wohl gewesen, wenn nicht irgendwann das Sozialamt durchgegriffen hätte? Wenn sie ihn nicht dazu gebracht hätten, auf einen Reiterhof zu gehen, um mithilfe der Vierbeiner wieder zu sich selbst zu finden? Zumindest stände er dann jetzt nicht hier und wäre kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Er hätte Mozart nie kennengelernt. Er hätte vermutlich überhaupt niemals gelernt, was Vertrauen gegenüber einem anderen Wesen bedeutet, wenngleich er auch damals schon eine Schäwche für die Straßenhunde gehabt hatte, die zeitweise seine einzigsten Begleiter gewesen waren.
Vor einigen Jahren noch hatte der Rotschopf nicht im Traum daran gedacht, dass sich sein Leben einmal um 180° drehen konnte. Jetzt sah er sich mit einer 360°-Wendung konfrontiert. Direkt vor Mozarts Box, mitten in der Stallgasse, wo er wieder zu fremdeln begann wie schon zu Beginn seiner Zeit auf dem Hof. Alles erschien ihm wieder zu unwirklich und anders, als würde er nicht ins Bild passen. Er, das störende Detail, das die gesamte Harmonie zerstörte. Zwischen all den Englischreitern, die mit Fligenhauben und sonstige Tamtam herumwuselten, fühlte er sich umso stärker wie ein Sonderling. Glücklicherweise kam da Joleen. Oder er rannte beinahe in sie hinein. Sollte er froh sein, dass ihn seine Lehrerin aus dieser Situation halbwegs befreite und ihm Mut zusprach, oder sich dafür schämen? Auch damit wusste er nicht so recht umzugehen und spürte, wie ihn die Unsicherheit übermannte, was ihn augenblicklich wütend werden ließ. Er ballte die Hände zu Fäusten udn grub die Nägel in die Handflächen bis es schmerzte. Er durfte jetzt nicht ausrasten! Nicht hier, nicht jetzt! Dieser Hof war seine letzte Chance. Die einzige, die er je gehabt hatte.
"Ich dachte, es geht um die Leistung und nicht darum wie teuer mein Sattelpad war..." Die Worte waren verbittert und nur zwischen zusammengepressten Kiefern hervorgepresst. Ihm ging es nicht darum gut auszusehen, er hatte gelernt, dass er ohnehin niemals gut genug aussah, um für ein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft gehalten zu werden. Seine Kleidung würde immer zu alt, zu "untrendy" oder zu billig sein.
Dennoch schaffte er es, den Blick Joleen zuzuwenden und aus seiner zuvorigen Verklärtheit zu entrinnen. Die Sache mit ihr war komisch. Eigentlich wollte er sie nicht wirklich mögen, aber dennoch tat er es und kam nicht umhin festzustellen, dass zwischen ihnen eine gewisse Grundanziehung herrscht. Was ihm keineswegs behagte. Waren Verhältnisse mit Lehrenden nicht verboten? Andernfalls: Seit wann störten ihn Regeln? Aber hatte er nicht versuchen wollen, sich daran zu halten, um besagte Chance zu nutzen? Er fühlte sich wie in einer Zwickmühle und egal wie er das Blatt auch drehte und wendete, diese Sache mit Joleen machte es nicht einfacher, sich auf das Turnier zu konzentrieren. Ihr Alterunterschied war gewiss gering, dennoch war sie eigentlich eine Autoritätsperson, jemand, den er respektieren sollte, jemand, mit dem er keine Fantasien haben sollte. Aber Joleen war nun mal so gütig zu ihm, manchmal glaubte er fast, sie würde ihn wirklich verstehen wollen. Nicht nur so alibimäßig wie all die Möchtegerntherapeuten, die sich an ihm die Zähne ausgebissen hatten. Und obendrein war Joleen heiß. - Hatte er das gerade wirklich gedacht? Es war besser, jetzt Mozart zu putzen. Nur würde er dafür mal aufhören müssen, sie so merkwürdig unverwandt und verwirrt anzustarren...

{Joleen}
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BeitragThema: Re: Stallungen   Stallungen - Seite 3 EmptyMo Mai 15, 2017 1:55 pm

Sie selbst war auf Turnieren definitiv nicht die Ruhe selbst. Zwar hatte es sich deutlich verbessert nachdem sie immer mehr Turniererfahrung gesammelt hatte und dennoch war es irgendwo immer noch etwas aufregendes. Vielleicht weil sie gerade mit Scara nie davon ausgehen konnte, dass es wirklich einwandfrei klappte. Und dennoch hatte sie es schon geschafft mit dem Rapphengst die oberen Plätze zu belegen. Er durfte nur keinen seiner miesen Tage haben und dann konnten sie eben doch mal zeigen was sie eigentlich konnten. Nur war es schwer genau solche Tage abzupassen. Es wäre sicherlich gut gewesen irgendein kleines Turnier zu starten mit dem Hengst, jedoch sollte es anscheinend nicht dazu kommen. Auch mit Robby hätte die Brünette nur zu gern etwas gemacht, aber der Unfall hatte ihr einen Strich durch die Rechnung gemacht. Jedoch konnte man dagegen nichts tun und es war wie es war. Catalina hatte sich mehr oder weniger mit dem Fakt abfinden können, zwar wuselte sie dennoch im Stall herum und machte auch den einen oder anderen Spaziergang, jedoch hatte sie sich seit dem Unfall nicht auf's Pferd gesetzt. Vielleicht lag's daran, dass sie immer etwas zu tun hatte, denn es war schwer vorstellbar, dass die impulsive Brünette wegen dem Reitverbot nicht auf's Pferd stieg. Ob sich das heute noch ändern würde, war eine andere Frage. Denn aus der Langeweile und dem nichts-tun heraus, entwickelte sie immer mehr den Drang dazu sich ohne Sattel auf den Rücken von Robby zu schmeißen und eine kleine Runde zu reiten. Vorerst hatte sie jetzt aber ja etwas zu tun.
"Ne ich wollt mich lieber überraschen lassen. Hat nicht so ganz funktioniert, ihr kamt nicht auf den Platz geritten." sarkastisch kamen die Worte über ihre Lippen. Woran es lag, dass Cathy nicht die Starterlisten nach den beiden Namen abgesucht hatte, wusste sie selbst nicht. Denn denkbar wäre es gewesen. Einfach weil es jemand war den sie kannte. Und vielleicht steckte da auch mehr dahinter. Schliesslich hatte der Schimmel es ihr irgendwo angetan. "Ach wie freundlich von dir, dass du den anderen auch eine Chance lassen willst. So aufopferungsvoll kennt man dich sonst ja gar nicht." dabei hatte die Brünette ihn grinsend angesehen. Ansonsten verschwendete der Kanadier doch keine Chance anderen zu zeigen, dass er der Beste vom Fach war. Es war doch erstaunlich, dass der Braunhaarige ganz kurz anscheinend seinen Stress vergaß und sich die Zeit nahm mit ihr zu sprechen. Wie genau Cathy das schaffte, wusste sie selbst nicht. Es war ihr wahrscheinlich nicht einmal wirklich bewusst das sie genau zu solchem Verhalten führte. Den weißen Hengst kraulte sie weiterhin und dieser genoss die Streicheleinheiten. Bekam sie in dieser Art von Kyle wahrscheinlich auch nicht so häufig.
Ein langsames Nicken auf seine Worte hin. "Aber jetzt könntest du gut Hilfe gebrauchen oder seh ich das falsch?" Vielleicht wollte Catalina ihn damit etwas aufziehen, wollte hören das der große Kyle eben doch nicht immer alles so im Griff hatte wie er es immer vorgab. Genauso wie sie eine Entschuldigung von ihm hatte hören wollen, für's zu spät kommen. Aber bekommen hatte die Brünette sie nie. Würde sie wahrscheinlich auch nicht noch bekommen. Bei ihrer belanglosen Antwort erschien ein typisches Kyle-Grinsen auf seinem Gesicht. Woraufhin Cathy eine Augenbraue hob und ihn ansah. Dann schüttelte die Azubine leicht den Kopf über den Bereiter. Und dennoch konnte sie nichts gegen die aufflammenden Erinnerungen tun. "Will ich wissen was du dir ausmalst?" Wahrscheinlich eher nicht und es war definitiv nicht das richtige Thema für sie Beide. Die Brünette wollte es nicht neu aufwerfen, schlussendlich brachte es ihr doch nur Probleme oder?
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BeitragThema: Re: Stallungen   Stallungen - Seite 3 EmptyDi Mai 23, 2017 1:25 pm

Wer desöfteren auf Turnieren unterwegs war, der wusste nicht nur was ihn erwartete, sondern er war auch abgehärtet gegen all den Trubel, das Gewusel, die Lautstärke und das Gewirr. Der Unterschied zwischen den großen und den kleinen Turnieren dieser Welt bestand allerdings darin, dass Kyle mit Letzteren schon lange nicht mehr in Kontakt gewesen war. Er erinnerte sich nur dunkel an seine ersten Starts auf kleinen Turnieren, bei denen weitaus weniger Glamour versprüht wurde als etwa auf einer Global Champions League-Etappe. Zudem hieß es doch, dass auf den kleinen Plätzen dieser Welt, sich allen Voran die unschönen Szenen in Sachen Rollkur abspielten, die aber selbst bei einem CHIO in Aachen nicht geahndet wurden. In der Reitszene gab es viele Diskurse über das Tierwohl, sodass es Kyle schon zu den Ohren heraushing, wenn er erklären musste, warum Iblis im Springen eine Springkandare trug, die für Laien nicht selten angsteinflößend aussah. Hörte Tierliebe dort auf wo der Ehrgeiz anfing? Kyle konnte und wollte diesen Unsinn nicht glauben, dafür gab es zu viele herausragende Sportler, die trotz ihrer Liebe zum Tier erfolgreich waren. Somit war zu bezweifeln, dass das Eine das andere ausschloss.
„So bin ich nun einmal. Nur weiß das meistens niemand zu schätzen, welche Großzügigkeit ich ihm entgegenbringe. In dieser Welt sind alle viel zu pessimistisch.“ Es war ja nicht so, dass Kyle nicht pessimistisch war. Meistens wies er auf die Fehler hin, die eine Handlung aufwies, ehe er auch nur entfernt daran dachte, etwas zu loben. Vermutlich entstammte dies mit seiner Lebensphilosophie, dass man eben doch nichts geschenkt kam, und sich bloß niemand aufgrund seiner Stellung auf seinen Erfolgen ausruhen sollte.
Iblis streckte den Kopf an Catalina vorbei und blickte neugierig hinaus auf die Stallgasse. Er schien zu spüren, dass er heute nicht auf einen Springplatz geritten werden würde, sondern sich anderswo verausgaben durfte. Ab und an wurde dem großen Schimmel ein neugieriger, vielleicht auch bewundernder Blick zuteil, doch niemand näherte sich dem Pferd mehr, sodass Kyle endgültig ausgerastet wäre. Für alle Beteiligten war das vermutlich auch besser so. „Jim hat sich vorhin schon an Iblis verkünstelt und ihm die Mähne eingenäht. Auch wenn ich das fürs Gelände nicht wirklich als wichtig erachte und Iblis ist immerhin kein Schickimickidressurpferd, sondern ein sehr eleganter Springer. Aber er hat dennoch gute Arbeit geleistet. Den Rest habe ich ja auch selbst geschafft, wie du siehst. Erstaunlich, aber wahr.“ Wahrscheinlich hätte Catalina es gerne gehabt, wenn er sie um Hilfe gebeten hätte, doch jetzt hatte er nichts mehr zu tun. Er würde sich bald in den Sattel schwingen und erst nach der Prüfung vielleicht wieder jemanden aufsuchen, der sich mit um Iblis kümmerte. Aber die Personen, die hier auf dem Hof dafür in Frage kamen, konnte er an einer Hand abzählen.
„Das musst du doch wissen.“ Schalkhaft grinste er sie an, während er in seine Reithandschuhe schlüpfte und die Rolexuhr hochschob. Es ließ sich nicht leugnen, dass sie einander inzwischen wirklich gut kannten – wenn vielleicht auch etwas ungewollt, doch sie suchten die Nähe des jeweils anderen. Nicht nur das ungreifbare Knistern zwischen ihnen schien sie beide magisch anzuziehen, sondern vielleicht auch die Herausforderung, die der andere für sie darstellte. Es war schwierig und ihr Verhältnis kaum erklärbar, doch Kyle ahnte immer mehr, dass sie zunehmends eine Grenze überschritten, selbst wenn sie sich hier ‚nur‘ unterhielten.

{Catalina}
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Joleen Mahone

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BeitragThema: Re: Stallungen   Stallungen - Seite 3 EmptyFr Mai 26, 2017 8:24 am

Es waren die kleinen Dinge im Leben, die Joleen manchmal zweifeln ließen, ob sie wirklich noch alle Tassen im Schrank hatte. Sie hatte immer davon geträumt, eine große Turnierreiterin zu werden - stattdessen lehrte sie nun hier auf diesem Hof die wichtigen Dinge: Westernreiten und Geschichte. Man bemerke den sarkastischen Unterton. Das zweite Ding, das es ihr zeigte, war, dass sie so christlich und gläubig aufgewachsen und erzogen worden war, und eigentlich auch immer Spaß an der Kirche und dem Glauben hatte; doch nun war sie hier, irgendwo in einem Kaff in Pusemuckel, Kentucky, wo es im Umkreis der nächsten 200 Kilometer keine schwarze Kirchengemeinde, oder generell eine besonders aktive Kirchengemeinde, gab. Sie lebte in den Südstaaten, als schwarze Frau, und sie fühlte sich wohl. Irgendwas musste also mit ihr nicht stimmen.
Das letzte Indiz ergab sich jedoch nicht aus ihren Lebensumständen. Das letzte Indiz stand in dem Moment, in dem die Gedanken scheinbar beiläufig durch Joleens Kopf huschten, vor ihr, mit kastanienbraunen Haaren und Sommersprossen auf der hellen Haut. Am Anfang hatte sie ihn irgendwie nicht einschätzen können - sie wusste nicht, was sie mit ihm anfangen sollte. Mittlerweile wusste sie das schon ziemlich genau, immerhin arbeiteten sie jetzt schon einige Monate täglich zusammen. Und Jo wusste langsam nicht mehr, was sie mit ihm anstellen sollte. Auf der einen Seite war sie froh, dass er sich ihr endlich öffnete - dass er sie hinter die Fassade ließ. Auf der anderen Seite wusste sie ganz genau, dass sie hier auf ganz schön dünnem Eis wanderte.
Lucien war ein Indiz, eine Geschichte, etwas ganz für sich. Joleen konnte es nicht erklären, aber da war irgendwas an ihm, dass ihn anders machte, als die anderen Schüler, die sie ausgebildet hatte. Vielleicht lag es daran, dass er älter war und damit der Unterschied zwischen ihnen nicht so groß war. Vielleicht war es, weil sie manchmal trotzdem nur einen verängstigten Jungen in ihm sah. Vielleicht war es aber auch, weil sie wusste, aus welchen Verhältnissen er kam, und weil sie helfen wollte. Ihm. Oder sich selbst? Wenn es zu ihm kam, wusste sie nicht viel. Sie wusste, wie er ritt; wie er in welcher Situation und in welcher Gefühlslage reagierte. Sie wusste nicht, was er für sie bedeutete.

Das waren jedoch keine Gedanken, mit denen sich Joleen jetzt auseinander setzen wollte. Es war Turniertag, es war Luciens erstes Turnier als ihr Auszubildender, und sie musste ihn richtig darauf vorbereiten. Und als nervliches Wrack, wie er momentan vor ihr stand, würden weder er noch Mozart eine gute Show abliefern. Die beiden waren ein eingespieltes Team - das bedeutete aber auch, dass Mozart niemals abliefern würde, wenn Lucien auf ihm drauf saß, ohne zu wissen, wo ihm der Kopf stand. Und Joleen wusste, dass der Junge (ihr fiel es immer noch schwer, ihn einen Mann zu nennen) jetzt keine Niederlage gebrauchen konnte. Eine Niederlage würde in seinem Kopf bedeuten, dass sich die viele Arbeit nicht ausgezahlt hatte, und vermutlich würde er wieder die Motivation verlieren. Aber das stimmte gar nicht; also musste sie zusehen, dass er jetzt in Bestform hier raus gehen konnte.
Und da war sie dann auch schon mit ihrem Latein am Ende. "Natürlich geht es um deine Leistung. Das ist das, was du dir sagen musst.", antwortete sie schließlich auf seine Frage. "Ich hab mein erstes Turnier mit einem abgewetzten, von der Rancharbeit verdreckten Sattel und einem selbst zusammengeflickten Pad geritten. Sie haben mich angeguckt, als sei ich verrückt geworden - also hab ich gewonnen, um ihnen zu zeigen, dass ich das bin." Sie musste sich ein Grinsen verkneifen, als sie daran zurückdachte. Dann fand sie seinen Blick, und zwang ihn damit, sie anzusehen. Ihre Hände zuckten, als wollte sie ihn anfassen, doch sie versuchte, sich zu beherrschen. Trotzdem war da irgendwas, das ihr das sehr schwer machte.
"Wir haben das letzte Jahr so hart gearbeitet, um dich auf Vordermann zu kriegen. Du willst dich doch jetzt nicht von so ein bisschen Druck unterkriegen lassen, oder? Scheiß drauf, was die anderen denken - du weißt, wie gut du bist. Also zeig's denen." Mehr Peptalk konnte sie sich jetzt aber wirklich nicht mehr aus der Nase ziehen.


{ Gedanken | Lucien | Peptalk }
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Phillip Meehan

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BeitragThema: Re: Stallungen   Stallungen - Seite 3 EmptyFr Mai 26, 2017 5:02 pm

Es war ein langer Tag gewesen bisher - Phillip war immerhin als Pferdetrainer schon vor dem Start des Besucherprogramms aufgewesen, um sich um seine Schützlinge zu kümmern. Mittlerweile würde er sich über ein paar Stunden Mittagspause mit Hamlet freuen, und vielleicht auch was zu essen; aber das würde warten müssen. Er konnte damit leben, er hatte es sich schließlich selbst ausgesucht. Den Vormittag hatte er beim Ponyreiten verbracht, das sehr gut angelaufen war, auch wenn manche der Pferde etwas verunsichert von der ungewohnten Situation waren; aber er hatte gute Helfer dabei, die mit den Pferden umgehen konnten, und so war noch nichts passiert. Immer mal wieder war eine Hofführungsgruppe bei ihm gestrandet, weil Eltern und Kinder Interesse an seiner Arbeit hatten und Führer erzählt hatten, dass er der Trainer auf der Ranch war. Es fiel ihm vielleicht nicht immer leicht, mit fremden Menschen zu reden, und dennoch hatte er sein Bestes gegeben - immerhin wollte er einen guten Eindruck hinterlassen und dafür sorgen, dass Holmes' Projekt, das ein Stück weit zu seinem eigenen Traum geworden war, nicht nach ein paar Jahren unterging. Und bisher sah es tatsächlich so aus, als würde alles gut funktionieren.
Aber dann war es Zeit für ihn, sich zurückzuziehen. Im Cottage hatte er sich schnell einen Apfel gegessen, während er sich umgezogen hatte für das Turnier, und hatte noch eine kurze Runde mit Hamlet gedreht, der nur allzu glücklich war, mal einen Tag Ruhe im Haus zu haben. Er ließ seinen Rüden also zurück und machte sich dann, zum gefühlt tausendsten Mal an diesem Tag, auf den Weg in den Stall. In etwas über einer Stunde war es so weit - er würde endlich mal wieder mit Etálon in den Ring ziehen. Es würde ihm sicher gut tun, mit seinem alten Freund bei dem Turnier an den Start zu gehen - es war zu lange her. Er hatte sich so in dem Training mit Phoenix und den anderen Pferden verloren, dass es ihm nun schwer fiel, wieder in die alten Pfade einzukehren. Dennoch - kaum, dass er bei dem Apaloosa angekommen war, schien alles so einfach.

Dabei war es das momentan gar nicht. Da war die Sache mit Rebecca, die ihn verwirrte, durcheinander brachte, und von der er nicht wusste, was er davon halten sollte. Sie war ihm eine gute Freundin geworden, seit sie ihn in einer schlimmen Minute in Etálons Box gefunden und entschieden hatte, dass sie sich um ihn kümmern würde. Er konnte sich auch nicht wirklich beschweren - er mochte sie, und es tat gut, dass er jemanden haben würde, wenn er sich dann doch mal dazu durchringen können würde, mit jemandem über den ganzen Scheiß zu reden. Aber so gern wie Lip sich auch in seinem eigenen Kopf verlor, er war nicht doof - er wusste, was ungesprochen zwischen ihnen stand. Sie war eine attraktive Frau, und er brauchte sich nicht viel Mühe geben, um zu erkennen, dass sie ihn ebenfalls ansprechend fand. Um diese ganzen Wenns und Abers konnte er sich jetzt aber nicht kümmern - er hatte andere Dinge, auf die er sich konzentrieren musste. Das Turnier, wenn er von diesem einen Moment sprach. Seine Depressionen in den Griff zu kriegen, wenn er das größere Bild betrachtete.
Das Turnier. Es fiel dem Trainer leicht, abzuschalten, in dem Moment, wo er Etálon aufhalfterte und den Wallach zum Putzen anband. Der Mix war mal wieder - wie immer - eine Seele von Pferd, tiefenentspannt und ruhig ließ er sich putzen und für das Turnier vorbereiten. Seine Gelassenheit steckte auch Lip an, und auf einmal fiel es ihm gar nicht mehr schwer, einmal durchzuatmen und all das hinter sich zu lassen, was auf ihm lastete. Zumindest für den Moment war er wieder nur ein Junge, der sein Pferd putzte; er konnte es kaum erwarten, wieder einmal bei einem Turnier anzutreten.



{ Turniervorbereitung }
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Logan Cunningham

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BeitragThema: Re: Stallungen   Stallungen - Seite 3 EmptySo Jun 04, 2017 4:56 pm

    Logan stand noch immer in der Box seines Pferdes, welches sich nicht weiter stören ließ und weiter döste, obgleich der gesamte Hof im Stall zu sein schien. Jeder einzelne Reiter bereitete entweder allein und in seine eigenen, besorgten Gedanken versunken sein Pferd vor oder aber bekam Hilfe und moralische Unterstützung. Die leisen Geräusche aus der Nachbarsbox bestätigten dem Siebzehnjährigen seine Vermutung, dass Colin sich für sein anstehendes Turnier vorbereitete. Behutsam trat Logan an die Boxenwand heran, kraulte die weichen Nüstern des Hengstes, als dieser seinen Kopf drehte und grinste Colin unbewusst entgegen, als dieser endlich erschien.
    »Janet hätte dir nie diesen Namen sagen dürfen.« sie hatte ihn lange nicht mehr Bubbles genannt, Colin umso öfter. Und der Tonfall hatte sich dabei innerhalb eines halben Jahres drastisch geändert. Es gefiel Logan auf eine Art, dass sie auf diese Art ihr kleines, gemeinsames Geheimnis miteinander ausleben konnten, ohne Sorge zu haben, ertappt zu werden. Nur hätte er sich doch irgendwie gewünscht, dass es nicht ausgerechnet Bubbles gewesen wäre. Es erinnerte ihn nur permanent an die Fettschicht des Wales, an welche dieser Name angelehnt war. Er seufzte lautlos, doch das Lächeln verließ seine markanten Gesichtszüge nicht. Zu sehr hatte er sich an die wohltuende, wenn auch manchmal etwas zu chaotische Art für einen Cunningham, Gegenwart Colins gewöhnt. Er schöpfte Kraft daraus, Mut aus der Zuversicht seines besten Freundes. Er schien stets eine Möglichkeit zu sehen, ganz egal, wie abstrus diese auch wirken mochte. Gelegentlich erschien es dem Schwarzhaarigen als wolle Colin das Unmögliche möglich machen - und nicht selten ertappte er sich bei dem Gedanken, er würde es nur für ihn bewerkstelligen können.
    Colin faszinierte ihn. Schon immer, seit dem ersten Tag, an welchem sie sich kennen gelernt hatten, war Logan von Colins schillerndem Wesen so fasziniert gewesen wie eine Motte vom Licht. Er zog ihn wortwörtlich an. Das, was sie nun miteinander teilten, kam diesem Gefühl sehr nahe und Logan spürte das Glück sachte an seinem Herzen zupfen.
    Nun also lehnte er sich auf die Boxenwand und grinste seinem besten Freund breit entgegen. Ein Wandel, dem er auch Colin zu verdanken hatte. Wie so vieles. »Ja, gefällt mir gut. Aber du schaust auch ganz nett aus.« Eine Untertreibung wie sie im Buche stand, denn das Turnieroutfit stand einem Colin Dearing wie keinem Zweiten. Als sei er regelrecht dafür geschaffen, in einer weißen Hose über das Feld zu jagen. Belustigt krauelte er dem Rotbraunen seines Freundes eines der Ohren, welches er ihm fast schon fordernd entgegen gestreckt hatte und massierte dieses sanft. Weiche Nüstern schoben sich mit einem Mal über die Wand und schoberten erst an Heartbreakers Ohr, dann an Logans Hand, ehe dieser schmunzelnd sein eigenes Pferd beiseite schob.
    »Wenn du Hilfe benötigst, Dearing, leihe ich dir gerne meine Hand.« Was eigentlich nicht zweideutig gemeint gewesen war, klang nun ausgerechnet in den Ohren des Cunninghams genau so. Verlegen trat er aus der Box von Vexillatio, schloss diese und nachdem er ihn ein weiteres Mal über die Stirn gestrichen hatte, positionierte er sich vor Heartbreakers Box. Der Tumult um sie herum nahm zu und wieder ab, Starter gingen und kamen wieder, Pferde wurden aufgesattelt und wieder abgesattelt. Ein Kreislauf des Turniers und irgendwie machte es ihn stolz, dass Colin demnächst Teil davon sein würde. Fragend neigte er das Haupt. »Ihr seht allerdings beide ziemlich fertig aus. Was fehlt noch?« Die Normalität ihres Zusammenseins innerhalb der Gemeinschaft half Logan ein wenig dabei seinen Kopf aus den Wolken wieder ein wenig zu erden. Aufgeregt schlug sein Herz in seiner schmalen brust als er sich auszumalen versuchte, wie die Beiden durch den Parcour flogen. Denn etwas anderes taten sie nicht.
    Sie flogen.

    [Heartbreaker ; COLIN ; Gespräch]
    {Es tut mir soooo Leid T__T}

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BeitragThema: Re: Stallungen   Stallungen - Seite 3 EmptySo Jun 04, 2017 7:20 pm

Cara hatte noch nie gesehen, dass der Stall der Horizon Ranch derart überfüllt war. Es schien, als sei jeder auf einmal bei seinem Pferd. Reiter drängten sich zwischen großen und kleinen, braunen, schwarzen oder bunten Pferden hindurch und trugen Sattelzeug und Putzutensilien durch die Stallgasse. Die Schottin selbst rangierte ihren braunen Wallach Monogramme mit Vorsicht zwischen Pferden und Menschen hindurch zu seiner Box. Sie entschied sich dafür, Momo in dessen Bx abzusatteln und zu putzen, denn draußen war es effektiv zu eng.
In Ruhe zog sie dem Wallach die Trense vom Kopf und streifte ihm sein Lederhalfter über. Den Sattel legte sie auf die Halterung vor seiner Box, ehe sie sich Striegel und Bürste schnappte und den Wallach einmal überputzte. Gedankenverloren strich sie mit der Kardätsche über das kastanienbraune Fell. Sie hoffte, sich dieses Mal eine gute Platzierung erritten zu haben. Sie waren zumindest fehlerfrei geblieben, und dieses Mal hatte sie sich die Reihenfolge der Sprünge ausnahmsweise merken können. Blieb nur noch zu hoffen, dass keiner schneller gewesen war als sie, doch angesichts des hohen Grundtempos, das Monogramme besaß, würde sich dies für ihre Mitstreiter als schwierig herausstellen.
Als Cara fertig war, packte sie ihre Sachen zusammen und brachte sie in die Sattelkammer. Anschließend lehnte sie sich an Monogrammes Boxentür und scrollte auf ihrem Handy ein wenig durch Facebook, um auf die Siegerehrung zu warten.
{im Stall # putzt Monogramme # allein}
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Colin Dearing

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BeitragThema: Re: Stallungen   Stallungen - Seite 3 EmptyFr Jun 09, 2017 4:37 pm

Colin hatte schon einige Beziehungen gehabt, dennoch musste er rückwirkend zugeben, dass er vermutlich vorher noch nie richtig verliebt gewesen war, bevor die Sache mit Logan angefangen hatte. Er hatte noch nie so weiche Knie gehabt, wenn ein Mädchen ihn angrinste, wie wenn Logan es tat, und sein Herz hatte auch noch nie so gerast. Logan machte aus Colin, dem Frauenhelden, einen unsicheren Jungen, der nicht wusste, was er mit sich anfangen sollte. Es war eine komische Sache, dieses Verliebtsein, aber eins war klar: es machte aus Colin einen besseren Menschen, und das war einer der Gründe, warum er aufgehört hatte, sich zu beschweren.
"Oh, das hat sie schon genau richtig gemacht", sagte Colin und musste lachen. Er wusste ganz genau, wie empfindlich Logan war, und er nutzte immer noch jede Sekunde aus, um seinen besten Freund aufzuziehen - es war egal, ob sie nun jede freie Minute allein mit Rummachen verbrachten oder nicht. Es gab sachen, die änderten sich nicht. Er begann, die kurze Mähne seines Hengstes zu bürsten, doch bevor er auch nur damit anfangen konnte, sie einzuflechten, kam Logan aus der Box seines Hengstes in die Box von Heartbreaker. Colin war auf einmal mit etwas ganz anderem beschäftigt, vor allem, nachdem Logan ihm ein Kompliment machte. Er machte ein paar Schritte auf Logan zu, schaute einmal über die Boxengasse, und als klar war, dass niemand sie zu bemerken schien, zog er Logan in die Box und schloss die Tür hinter sich.
Vielleicht war ein bisschen zu wenig Platz zwischen ihnen, aber Colin war es mittlerweile richtig egal - er wollte einach noch ein bisschen Zeit mit seinem Logan, bevor er gleich durch den Parcours musste. Heartbreaker bewegte sich ein wenig, und sie waren nahezu vor allen Blicken verborgen. "Wie wäre es mit einem kleinen Glückskuss oder zwei?", fragte Colin, und schaffte es gleichzeitig unschuldig und verschmitzt dreinzublicken.


{ Logan | Flirt }
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BeitragThema: Re: Stallungen   Stallungen - Seite 3 EmptyFr Jun 09, 2017 10:06 pm

Die ganze Sache einfach als 'schwierig' zu bezeichnen wäre reinste Untertreibung gewesen, denn schwierig war noch viel zu harmlos für das, was die Gesamtsituation für Lucien darstellte. Er sah sich täglich vor einer neuen Herausforderung, die nicht nur darin bestand, den Tag nicht bis zum Nachmittag im Bett zu verbringen. Er musste sich täglich neuen Situationen aussetzen, denen er sonst einfach entflohen wäre. Oder die er sonst gewaltsam gelöst hätte. Aber er hatte ja hierher gesollt, damit er seine letzte Chance wahrnahm und endlich therapiert wurde. Durch Pferde. Primär keine schlechte Idee, doch waren Tiere niemals allein, sondern traten in der Regel in Begleitung von Menschen aus, mit denen Lucien bekanntermaßen ja nicht immer so gut konnte. Deswegen mangelte es ihm hier auf der Ranch nicht nur an Anschluss, sondern auch an Orientierung. Beides fand er derzeit nur in Joleen, seiner Lehrerin. Die vermeintlich unpassendste Person für diese Rolle. LIeber hätte er sich wohl mit Gleichaltrigen über Jugendthemen unterhalten sollen, Themen, die Menschen seines Alters interessierten. Aber er war schon lange den Teeniejahren entwachsen und hielt nicht viel davon, der verlorenen Kindheit hinterherzutrauern. Vielleicht auch deswegen, weil er keine andere Kindheit kannte und sie erst hier auf der Ranch vor Augen geführt bekommen hatte. Eltern, die mit ihren vor Freude strahlenden Kindern zum Ponyreiten gingen. Eltern, die sich darum bemühten, dass ihr Kind den bestmöglichen Schulplatz bekam. Eltern, die ihrem Kind dessen größten Wunschtraum erfüllen wollten und es auf dieses Internat schickten. Für Lucien hatte dieser Tag der offenen Tür nicht nur Freude bedeutet, sondern auch viel Schmerz. Weil er mehr als deutlich vor Augen geführt bekommen hatte, was ihm nicht widerfahren und vergönnt gewesen war. Wohl auch ein Grund, warum seine Zigarettenschachtel schon fast leer war. Er hatte beinahe Kette geraucht, um irgendwie etwas Ruhe zu finden. Gelungen war es ihm natürlich nicht. Dafür musste er jetzt den Rest des Tages mit nur drei Kippen überleben und fragte sich ernsthaft wie das gehen sollte. In Momenten wie diesen, hätte es härteres Zeug gebraucht. Solches, das auf der Ranch streng verboten war.

"Aber ich bin nicht wie du. Ich bin wie niemand hier." Sein Blick flackerte zu Joleen zurück. Er würde da nicht rausreiten und gewinnen. Das würde immer nur ein Wunschtraum bleiben. Zwar besaß Lucien doch sonst so vermeintlich viel Selbstvertrauen, aber in diesem Moment begann seine Fassade zu bröckeln und darunter kam ein unglaublich, verletzlicher Junge zum Vorschein. Joleen versuchte ihm Mut zu machen, doch das Lächeln das sich auf seinen Lippen abstahl war traurig. "Es zählt immer was die anderen denken. Es zählt in der Schule, es zählt bei den Bullen und es wird auch hier zählen. Weil es immer nur darum geht, wer besser ist. Nicht, was jemand wirklich leistet." Noch eine Weile betrachtete er die Stallgasse. Es würde alles in einem Desaster enden.
Zwei Reiterinnen, die er nicht kannte, stacksten in blank polierten Stiefeln an ihnen vorbei und musterten sie mit abwertenden Blicken. Lucien sah ihnen ausdruckslos nach. Er war immer nur Dreck in der Gesellschaft gewesen und das würde auch Joleen nicht ändern können. Sie würde es nicht schaffen, dass er sich irgendwann einmal wirklich besser fühlte und die Leere in seinem Inneren irgendwie stopfen konnte. Als er sie wieder ansah, in ihre dunklen Augen, überkam ihn das plötzliche Gefühl, sie in den Arm nehmen zu wollen. Vielleicht wollte er sich auch nur an jemandem festhalten, bevor ihm noch der Boden unter den Beinen weggezogen wurde. Aber hauptsächlich wollte er ihr eigentlich sagen, dass sie sich um ihn keine Sorgen machen sollte. Die Sorgenfalte tat ihrem hübschen Gesicht nicht gut. - Was dachte er da nur schon wieder? Joleen - hübsch? Ja, in der Tat. Insbesondere jetzt, wo sie ihre Turnierjeans angezogen hatte, die sich besonders eng an ihre Kurven schmiegte. Sie war sexy - aber das gehörte nicht hierher. Und doch - bekam Lucien diesen Gedanken gerade nicht mehr aus seinem Kopf. "Ich - sollte Mozart fertig machen." Was eine schlechte Ausrede.


{Joleen}
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BeitragThema: Re: Stallungen   Stallungen - Seite 3 EmptyMo Jun 12, 2017 11:57 am

    Die Jahre, die Logan nun schon gemeinsam mit Colin verbracht hatte, zeigten sich meist sehr deutlich in kleinen Gesten. Während er an die Box des Hengstes heran trat und über diese hinweg zu Colin sah, stahl sich bereits ein kleines, verschmitztes Lächeln auf die Züge des Dunkelhaarigen. Kaum sichtbar bildete sich ein feines Grübchen, welches im Laufe der Zeit immer weniger geworden war und nun beinahe endgültig verschwunden war. Als Kind hatte ihm die Verwandtschaft mit Vorliebe in besagte Grübchen gekniffen und begeistert aufgelacht. Heute waren sie lediglich kaum sichtbare Relikte der Vergangenheit.
    Ein prüfender Seitenblick Colins die Stallgasse hinab und wieder hinauf - sie waren vorerst ungestört, aber nicht allein - bestätigte Logans Vermutung in Hinblick auf weitere Tätigkeiten und beinahe war er versucht aufzulachen, als sein bester Freund ihn letztlich tatsächlich in die Box zog. Colin war aus einem Buch mit sieben Siegeln zu einer Lektüre geworden, die Logan nur zu gerne immer wieder neu studierte.
    »Warum so stürmisch, Mister Dearing?«, fragte er belustigt und betrachtete eingehend sein Gegenüber, der ihm dicht genug stand, dass Logan den zarten Bartschatten erkennen konnte, der Logan jedes Mal wie ein vorsichtiger Schlag in die Magengrube vorkam. Würde er sich jemals daran gewöhnen, wie sein Körper auf Colin reagierte ...? Als dieser sich nun zu ihm beugte, inhalierte der Siebzehnjährige dessen Duft und seine Finger zuckten in dem Bedürfnis, sich in das dichte Haar zu vergraben. Allerdings wollte Logan seinen besten Freund lieber nicht in einem derangierten Zustand reiten lassen, am Ende machte noch das Gerücht die Runde, er habe sich im Stroh mit irgendwelchen Damen gewälzt. Kurz überschattete die nagende Eifersucht die blauen Augen des Schülers, ehe er sich bewusst ein wenig gen Colin lehnte. Aus halb geschlossenen Augen (gut, er hatte ein wenig bei Colin abgespikt, aber das musste der ja nicht wissen) blickte er von schräg unten zu ihm hinauf, nahm aus dem Augenwinkel heraus Colins Pferd wahr, welches sich bewegte und sie nun teilweise verdeckte.
    »Heute willst du es aber wissen, mhm?« Er grinste herausfordernd,
    blinzelte unschuldig aus seinen blauen Augen zu Colin empor - mehr oder weniger - und schürzte nachdenklich die Lippen. »Nicht, dass du am Ende zu forsch warst und ich deinen Ritt ruiniere.«, überlegte er halblaut und spürte sein Herz verlangend gegen seinen Brustkorb schlagen. Jeder Schlag war überdeutlich und Logan glaubte jedes einzelne Detail von Colin wahrzunehmen zu können.
    Schließlich hielt es Logan selbst nicht mehr an seinem Platz und für einen kurzen, intensiven Augenblick ergriff er die Chance, Colins Nhe zu genießen.
    Das Gefühl seiner Lippen auf seinen eigenen war inzwischen ein vertrautes und gleichwohl noch immer aufregendes Gefühl. Mit einem atemlosen Lächeln löste Logan sich von Colin, die Augen glänzten und die Wangen waren leicht gerötet. »Ich hoffe, das bringt kein Unglück.«
    Er glaubte nicht an Schicksal, Fügung oder Unglück, aber es passte zu der Situation und drückte in ungefähr aus, wie Logan sich fühlte. Er würde seinen besten Freund anfeuern. Womöglich nicht so temperamentvoll wie andere Freunde es eventuell taten, aber mit der Inbrunst eines Cunninghams.

    [Colin]
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BeitragThema: Re: Stallungen   Stallungen - Seite 3 EmptyDo Jul 13, 2017 6:39 pm

Wenn Jim so beobachtete, wie schnell das Mädchen, das sich dann noch als Hazel vorstellte, entspannte, als sie begann mit Jolly zu schmusen, überlegte er mal wieder, wie es vielleicht wäre, Jolly zur Therapiehündin auszubilden. Die Hündin ließ sich alles über sich ergehen, genoss jede Sekunde - sie war geradezu dazu gemacht, von allen und jedem gekuschelt zu werden. Sie hörte aufs Wort, besonders wenn das Wort von Jim kam, aber auch bei Fremden, wenn sie merkte, dass diese Person Respekt ausstrahlte - oder auch Angst vor ihr hatte. Sie war intelligenter, als Jim es sich zu wünschen träumen gewagt hatte, und er war sich ziemlich sicher, dass sie beide an der Aufgabe wachsen würden.
"So sind die Hunde!", antwortete Jim mit einem Lachen auf Hazels Worte, und musste dann auf die Uhr schauen, als Hazel ihn fragte, ob er reiten ging. Es waren nur noch ein paar Minuten, bevor er in den Sattel springen musste - er hatte total die Zeit aus dem Auge verloren, so ein Ärger. Sofort blickte er sich um, auf der verzweifelten Suche nach seinem Hut - den er an Sunnys Box gehangen hatte. "Ja, ich reite - jetzt gleich, um genau zu sein. Ich muss Sunny noch warmreiten!"
Bei seiner Stimmlage blickte Jolly auf, blickte ihn mit ihren großen, blauen Augen an und schien auf etwas zu warten. Jim brauchte eine Sekunde - dann verstand er, was seine Hündin ihm sagen wollte. Auf dem Turnier hatte er keine Möglichkeit, seine Süße mitzunehmen, und er würde sie in der Box lassen müssen. Sie hasste es, und er hasste es; aber eine andere Möglichkeit gab es nunmal nicht. Außer... Er hatte die Idee des Tages, und strahlte Hazel an. "Sag mal, du hast nicht zufällig ungefähr eine halbe Stunde Zeit, um Hundezusitten? Jolly scheint dich zu mögen, und sie ist sehr einfach zu händeln. Aber sie hasst die Zeit in der Box, deswegen frag ich."


{ Gespräch mit Hazel }
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