Horizon Ranch
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 Dressurviereck

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Sebastian Holmes
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BeitragThema: Dressurviereck   Dressurviereck EmptyMo Aug 10, 2015 8:29 pm




» Plot 8: Meisterschmiede
EVENT: Dressurworkshop für Fortgeschrittene



» Informationen
über das Play

Datum: Samstag, 19. April '14
Tageszeit: morgens | 10:00
Wetter: 17°C, Sonne-Wolken-Mix
Ort: Dressurviereck

Workshopleiter: Sebastian Holmes
Teilnehmer:
Matthew Daily (Forbidden Love)
Joshua Lemmel (Skydancer)
Estelle Calamita (De Candero Vito)





Zuletzt von Spielleitung am Sa Okt 10, 2015 2:20 pm bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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Sebastian Holmes

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BeitragThema: Re: Dressurviereck   Dressurviereck EmptyFr Aug 14, 2015 1:35 pm

Kaum jemand konnte sich vorstellen, wie anspruchsvoll es war, so ein verdammtes Workshopwochenende zu planen und zu organisieren - und während Sebastian sich schon hatte vorstellen können, dass er sich eine große Aufgabe aufhalste, hätte er sich niemals erträumen lassen, dass es so ein großer Aufwand sein würde. Immerhin hatte er insofern Glück gehabt, dass seine Kollegen und Angestellten mitzogen: fast alle angebotenen Fortbildungen wurden von seinen eigenen Experten geleitet. Das war immerhin schonmal etwas - so konnte er sich zumindest darauf verlassen, dass man ordentlich mit den Jugendlichen umging und dass sie wirklich was mit raus nehmen konnten. Darauf kam es ja immerhin an.
Und er? Er kam wohl auch nicht drum herum, sich die aufsteigenden Dressursternchen mal genauer anzugucken. Er war vielleicht nicht offiziell Dressurreitlehrer an der Schule, aber es war auch kein Geheimnis, dass er ein ziemlich erfolgreicher Reiter war - sein Name war so gut wie jedem bekannt, natürlich würde er da derjenige sein, der einen Workshop übernahm. Zugegeben war er ganz glücklich darüber, nicht die Anfänger übernehmen zu müssen; denn sicherlich würden ihn die Fehler der kleinen Neulinge in den Wahnsinn treiben. Joshua und Matthew hatte er schon das eine oder andere Mal beobachtet. An sich waren sie nicht schlecht. Wobei er sich nicht ganz sicher war, ob der kleine Lemmel hier richtig aufgehoben war - aber wäre er ähnlich talentiert wie sein großer Bruder, dann war das sicherlich keine gar so schlechte Idee, ihn mal ein bisschen zu fordern.
So war Sebastian gleichzeitig skeptisch und neugierig, als er sich an dem Morgen für den Workshop bereit machte. Es ging nicht anders als dass er selbst in den Sattel sprang - wie sollte er die Lektionen auch vormachen und erklären, wenn er nicht selbst ein Pferd bei sich hatte, das diese Lektionen bereits beherrschte? Natürlich war klar, dass seine Stute das niemals mit sich machen lassen würde: rumstehen, während andere Pferde im Viereck herumturnten? Das war nichts für Abaddon. Giggolo würde auch nicht sonderlich begeistert sein, so viel war klar - dafür waren sie zu lange keine großen Turniere mehr gegangen. Deswegen ignorierte Sebastian dann mal geflissentlich das Frühstück, und stattdessen sah man ihn schon am frühen Morgen - um acht - mit seinem Pferd im Viereck trainieren. Über eine Stunde gymnastizierte er den Hengst, bis der Holsteiner entspannt genug war, sodass er keine Probleme damit haben würde, jetzt in der Mitte des Platzes stehen zu bleiben.
Er war, wie es sich für ihn gehörte, bereits fünf Minuten vor Beginn startbereit am Viereck - übte ein paar lockere Handwechsel mit Giggolo, während er auf seine Schüler wartete. Es war das, wofür er gemacht war - das Reiten. Sebastian konnte sich nicht an eine Zeit erinnern, in der er nicht geritten war. Vielleicht lag es daran, dass das bei den wohlhabenden britischen Familien noch immer zum guten Ton gehörte, reiten zu können. Vielleicht lag es daran, dass er immer schon fasziniert von diesen edlen Geschöpfen war. Aber eines war klar: hier, auf dem Rücken seines Hengstes, fühlte er sich am Wohlsten. Hier war sein Zuhause. Er genoss jede Sekunde, liebte das Gefühl des perfekten, eleganten Zusammenspiels. Wenn er ritt, konnte er alles um sich herum vergessen - dann verging die Zeit wie im Flug. Auch jetzt war es nicht anders; und das, obwohl er die ganze Zeit sich immer wieder umblickte und auf seine Schüler wartete.


{ Gedanken | wartet auf JOSHUA und MATTHEW }
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BeitragThema: Re: Dressurviereck   Dressurviereck EmptyDo Sep 10, 2015 11:08 pm

Gut gelaunt ging Kyla zum Stutenstall. Sie freute sich unheimlich auf diese Dressurstunde. Nach der Springstunde mit Indigo gestern, war sie froh, wieder Amira zu reiten, mit der sie einfach eine Einheit bildete, etwas, dass zwischen ihr und dem großen Rappen noch fehlte. Sie hatte auf dem Plan gelesen, dass Mr. Holmes den Unterricht geben würde und sie war gespannt, denn er gab nicht oft Unterricht. Im gehen zog sie ihre Weste zu, welche sie über ihr langes Shirt gezogen hatte. Eine Jacke war zu warm gewesen, doch bei 17° konnte sie auch nicht ganz ohne gehen. Im Stall angekommen atmete Kyla die Luft ein. Sie liebte diesen typischen Geruch nach Stroh und Pferd.
Leise rief die junge Frau ihre Stute.

"Amiraaa!"

Zur Antwort ertönte ein freudiges wiehern und der zierliche Kopf der Apfelschimmelstute schob sich durch das offene Fenster in die Stallgasse.
Kyla öffnete die Box und hatte sogleich ein samtiges Pferdemaul im Gesicht. Liebevoll blubberte Amira ihre Besitzerin an. Ky legte ihr den rechten Arm um den Hals und krauelte mit der linken Hand die rechte Ganasche der Stute. Die beiden genossen die kurzen Minuten gemeinsam, bevor Kyla sich von der Stute losmachte.

"So, meine Kleine. Jetzt müssen wir aber langsam mal anfangen."


Sie nahm das Halfter, welches an der Box hing, streifte es der Araberstute über den Kopf und band sie vor der Box an. Im Anschluss holte sie alles was sie brauchte aus der Sattelkammer: Putzkasten, Bandagen, Trense, Sattel, Kappzaum, Arbeitsstrick und Bodenarbeitsgerte. Sie nahm Amira die Decke ab, welche sie ihr gestern aufgelegt hatte, da sie die Stute gewaschen hatte und neue Flecken verhindern wollte. Schnell war das Fell der Stute auf Hochglanz poliert. Den Schweif und die Mähne musste die Brünette nur noch einmal durchbürsten und die Hufe mit dem Hufkratzer auskratzen. Geschickt wickelte Kyla die Bandagen um die Beine. Sie wechselte ihre Stallschuhe gegen die Reitstiefel, zog die Handschuhe an, band sich ihre Haare zu einem Knoten und setzte den Helm auf. Nun konnte es endlich losgehen. Sie legte Amira den Sattel auf den Rücken, tauschte Halfter gegen Kappzaum und nahm Trense und Gerte in die Hand. Auf dem Reitplatz sah sie schon Herrn Holmes mit seinem Hengst Giggolo arbeiten, welches sie positiv überraschte. Es schien, als würde er nicht nur wie die meisten anderen in der Mitte stehen und Anweisungen geben, sondern auch selbst Dinge vorreiten. Am Zaun angekommen nahm sie der Stute den Sattel herunter und legte ihn gemeinsam mit der Trense auf die oberste Zaunlatte. Startbereit rief sie:

"Tür frei bitte!"

Nachdem das „Ist frei“ ertönte, ging sie in die Mitte des Zirkels und blieb dort stehen.

"Guten Morgen Mr. Holmes! Ich hatte mich für den Workshop hier nachtragen lassen, kann also sein, dass ich noch nicht auf der Liste aufgeführt bin."

Kyla hielt es nicht für nötig, sich extra vorzustellen, immerhin kannte Mr. Holmes sie und ihr Pferd, er war ja der Direktor.

Nachdem das geklärt war, begann sie mit einfachen Aufwärmübungen an der Hand: Erst wurde das Pferd gedehnt und das Gewicht bewusst nach hinten verlagert, dann folgten Vor- und Hinterhandwendungen. Routiniert bewegte Amira sich auf das kleinste Zeichen von Kyla und der Gerte. Danach folgten Traver und Traversale. Entspannt schnaubte Amira ab. Das ganze hatte ca. 5min gedauert.

"Bande frei bitte!" rief die Brünette und führte ihr gelockertes Pferd zur Bande, wo sie Kappzaum gegen Trense und Sattel tauschte. Dann zog sie die Steigbügel herunter, stellte einen Fuß hinein und schwang sich aufs Pferd hinauf, wobei sie sich vorsichtig in den Sattel gleiten ließ. Entspannt trieb sie die Araberstute an, drehte zwei Runden im Schritt, bevor sie den Sattelgurt nachzog. Danach trabte Kyla Amira an und ließ sie schenkelweichen. Spielend einfach schwebte sie über den Reitplatz. Nach ein paar weiteren Übungen gab Ky die Gallopphilfe. Emsig arbeitete sie weiter an ihrer Piaffe, welche sie seit zwei Wochen mit der Apfelschimmelin übte.



(Stall / Amira / Reitplatz / Holmes / reiten)
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BeitragThema: Re: Dressurviereck   Dressurviereck EmptyDi Okt 20, 2015 10:20 am

Matthew betrat den Stall in einem blauen Poloshirt und hasste sich im nächsten Moment schon selbst dafür, da er zusätzlich mit seinen frischpolierten, schwarzen Lederstiefeln das Klischee des Dressurreiters perfekt bediente.
Er verachtete es.
Doch die Dressur war für die Vielseitigkeitswettbewerbe nun einmal ebenso wichtig wie das Gelände und das Springen.
Er war extra früh in den Stall gekommen, um noch genügend Zet zu haben, seinen Wallach einzubandagieren und auf Hochglanz zu polieren. So musste es sein.
Es ging darum EIndruck zu schinden.
Der junge Mann war bemüht, ihnen zu geben, was sie wollte.
Doch dies tat er nur, um sie bloßzustellen, diese Überheblichkeit.

Reine Provokation!

Das war es, was Matt interessierte.
Schließlich wurde der Workshop doch vom Direx höchstpersönlich geleitet. Da musste man sich ja woohl mal etwas herausputzen, wenn der große Meister sich selbst die Ehre gab, seinem niedrigen Volke etwas von seiner Kunst zu vermitteln.

Matthew gab einen Scheiß auf dieses affektierte Getue. Er wollte lediglich sein Pferd vernünftig bewegen, ohne dabei die schönsten Piaffen und sonst was von ihm zu verlangen.
Der Gedanke daran, wie Holmes in seinem Glanze in der MItte des Dressurvierecks stand, entlockte dem jungen Mann ein verächtliches Schnauben.
Sonst scherte er sich doch auch kaum um die reiterliche AUsbildung seiner Schüler, stellte einen Mist von Reitlehrern ein.
Aber wenn es darum ging, EIndruck zu schinden, da war er natürlich zur Stelle.

Sein Wallach, Buddy, der mit vollem Namen Forbidden Love hieß, war sichtlich überrascht, dass sein Herr sich die Zeit nahm, ihn ausgiebig zu putzen, ehe er ihn aufsattelte und zum Training rausholte.
Diese Zuneigung war das Pferd gar nicht gewöhnt, da er normalerweise die zweite Geige hinter Matthews Stute, Closer To Heaven, spielte.
Der junge Mann hatte den Braunen von seiner Mutter zum achtzehnten Geburtstag geschenkt bekommen. Ihn alleridngs nie wirklich gewollt, da es ja doch nur ein Besänftigungsversuch für die versaute Kindheit war.
Dennoch musste er zugeben, dass ein Pferd aus der Zucht seines schrecklichen Vaters gold Wert war.
Und Buddy war ohne Zweifel ein super Crosspferd, auch wenn er noch längst nicht auf Heavens Stand war.

Doch das war ja auch der Grund, weswegen er auf die HorizonRanch gegangen ist. Hier wurden ihm Perspektiven versprochen, um sich und sein Pferd weiterzuentwickeln.
Matthew hatte gehofft von dem Prestige des Hofes profitieren zu können und sich so in der großen Vielseitigkeitswelt zu etablieren.
Doch er hatte schon ziemlich schnell feststellen müssen, dass die Versprechungen längst nicht gehalten wurden. Es gab keinen vernünftigen Crosslehrer, der extra darauf spezialisiert war, und auch bei den anderen Reitlehrern war Matt sich nicht so ganz über ihre Qualität bewusst...
Jedoch gab es hier einen super Geländeparcours, so dass der junge Mann sehr viel in EIgenregie trainierte.

Buddy beobachtete seinen Herrn mit großen Augen dabei, wie er ihm die nachtblauen Bandagen,anstatt die ser stützenden Gamaschen, umwickelte und war ebenso verwirrt, als Matt ihm sofort den Vielseitigkeitssattel auflegte, ohne ihm vorher die Brust und Beine mit der schützenden Creme einzuschmieren.
Als der Junge ihm dann noch das Kandarrengebiss ins Maul schob, war seine Verwunderung perfekt.
Doch auf dem Weg zum Dresurviereck schien der junge Wallach schließlich zu begreifen, dass es heute nicht hieß, bis zur Erschöpfung zu trainieren.
Begeistert fing er bereits beim Führen an, wohlig abzuschnauben.

Am Dressurviereck angekommen, sah Matt bereits Kyla, die in seine Stufe ging, mit ihrer Araberstute irgendwelche albernen Figuren reiten.
Mit einem genervten Seufzen betrat der junge Mann den Platz, wobei er weiterhin die Schimelstute beobachtete.
Matt mochte keine Araber. Seiner Meinung nach waren sie nicht belastbar genug.
Um so ein bisschen im Dressurviereck rumzuschweben, waren sie wohl noch gut genug, aber nicht, um im richigen Leistungssport eingesetzt zu werden.
Allerdings schätzte Matthew sehr wohl ihre Ausdauer und den Siegeswillen, den dies zierlichen Geschöpfe entwickeln konnten, so dass er niemals bestreiten würde, dass ein Schuss Araberblut, einem Warmblüter nicht schaden könnte.
Buddy hatte wahrlich nichts von einem Araber. Mit langem Hals und festen, aufstampfenden Schritten folgte er Matt in die Mitte, wo dieser sich auf seinen Rücken schwang.

Erst als er saß, bemerkte er, dass Holmes bereits da war. Nämlich auf dem Rücken seines Pferdes.

Na super, soll das hier jetzt eine One-Man-Show werden, oder was?

Widerwillig trieb er seinen Wallach auf den Hengst des Direktors zu und meldete sich an.
Dann wendete er ab und trieb Forbidden Love in einem fleißigen Schritt auf dem Hufschlag vorwärts.
Zuerst einmal musste der Braune vernünftig warm werden, sich strecken. Und das in einem flotten Grundtempo.
Wenn es eines gab, was Matt hasste, dann waren es faule Pferde. Leider neigte der Wallach etwas zur Gemütlichkeit, so dass der junge Mann immer darauf achtete, ihn immer etwas über sein Grundtempo zu treiben.
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BeitragThema: Re: Dressurviereck   Dressurviereck EmptyDo Okt 22, 2015 10:19 pm

Langsam aber sicher schienen Joshua und sein Fuchswallach immer mehr zu einem Team heranzuwachsen.
Nicht nur, das Skydancer meist genau zu wissen schien, was Joshua beim Reiten von ihm wollte - das klappte von Anfang an, schließlich hatte dieses Pferd Klasse -, inzwischen wieherte er Josh sogar zur Begrüßung entgegen.
Jedes Mal aufs Neue war der Blonde etwas geschockt darüber, schließlich kannte er das gar nicht von einem Pferd. Doch insgheim musste er zugeben, dass er es genoss, so wichtig für dieses Pferd geworden zu sein.

Auch heute begrüßte der hübsche Fuchs seinen Besitzer freudig und ließ sich bereitwillig aufhalftern und aus der Box führen.
Vor dieser band Joshua ihn an und begann sein Fell überzustriegeln.
Mina hatte er heute auf dem Zimmer gelassen, nachdem es gestern das totale Desaster gegeben hatte, da sie nur gejault hatte und er sogar von Samatha darauf angesprochen worden war.
Vermutlich hatte sie nun so ein richtig mieses Bild von ihm...

Nachdem der Wallach fertig geputzt war, bandagierte Josh ihn noch, wobei ihm auffiel, dass sein rechtes Vorderbein wieder ziemlich warm war.
Das kam in letzter Zeit öfter vor, wenn Josh ihn am Vortag anspruchsvoll belastet hatte. Und die Springstunde war alles andere als ein Zuckerschlecken gewesen. Für Mensch und Pferd.
Er beschloss, Sky nach der Stunde die Beine zu kühlen, hatte jetzt aber erstmal nur ein tröstendes Klopfen für ihn übrig.
Vermutlich war der schwere Dressursattel auch nicht unbedingt angenehm, wenn seine Vorderläufe eh schon überlastet waren, doch Joshua konnte ja schlecht mit einem Springsattel erscheinen, als ob er es nicht besser wüsste.

Also kam er mit der vollen Ausrüstung am Dressurviereck an, wo der Direktor, der den Workshop leiten würde, bereits eben so auf seinem Pferd saß wie zwei Schüler der Oberstufe, mit denen er gestern schon den Springworkshop hatte.
Also ging Josh auf das Pferd von Holmes zu und sagte mit einigem Abstand.

Hallo, ich bin Joshua Lemmel und das ist Skydancer.


Nachdem er sich angemeldet hatte, machte Josh die Bügel herunter, gurtete nach und schwang sich in den Sattel. Skystand währenddessen ruhig und gelassen auf einer Stelle und schritt nun, da Josh fertig war und ihn dazu aufforderte, gehorsam an.


[Stall // Skydancer // Dressurviereck]
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BeitragThema: Re: Dressurviereck   Dressurviereck EmptySa Nov 28, 2015 8:08 am

» Plot 9: fast wie fliegen
Frühlingsgefühle inklusive


Es ist ruhig auf der Ranch - der Sommer steht schon in den Startlöchern, und alle genießen das gute Wetter, das endlich mal Einzug hält. Alles keimt und gedeiht - und nicht nur in der Natur. Mit riesigen Schritten eilt das Ende des ersten Schuljahres auf die Schüler zu, es muss gelernt und Klausuren geschrieben werden. Die Auszubildenden müssen sich auf die Jahresabschlussprüfung vorbereiten, die Lehrer und Ausbilder auf die Stellung der Abschlussklausuren. Es dauert keine zwei Monate mehr, da dürfen sich alle für zwei Monate von der Ranch verabschieden - aber deswegen friert das rege Leben noch lange nicht ein.

Es ist ein ruhiger Maisamstag - die Sonne scheint, es sind angenehme Temperaturen um die zwanzig Grad. Die meisten Schüler, Azubis und Lehrer gönnen sich mal eine Pause vom Alltag: genug gebüffelt, man reitet lieber mal aus oder geht mit seinen Freunden in die Stadt. Oder man bereitet sich auf das in zwei Wochen anstehende Sommerturnier vor - ganz, wie es einem beliebt.

## 10. Mai 2014 ;; 14:00, nach dem Mittagessen
## sonnig, ein paar kleine Wölkchen, 20°C
## keine Begrenzung der bespielbaren Orte
## Idee für Ideenlose: Training und Planung fürs Sommerturnier am 23.-25. Mai!
## Bitte bedenkt, dass die Erfüllung der Quests Pflicht ist!



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BeitragThema: Re: Dressurviereck   Dressurviereck EmptyFr Nov 04, 2016 8:05 am

» Plot 10: das Sommerturnier
+ Tag der offenen Tür


Wie im Nu vergeht die Zeit. Der Sommer klopft schon an der Tür, und für die Auszubildenden stehen die Jahresabschlussprüfungen vor der Tür, so wie für die Schüler die letzten Klausuren des Schuljahres. Bald ist es an der Zeit, die fast drei Monate langen Sommerferien einzuläuten, und den Hof zu verlassen - doch davor gibt es noch ein weiteres Highlight: ein Sommerturnier auf dem Hof, wo Schüler, Auszubildende, Mitarbeiter und Lehrer zeigen können, was sie drauf haben! Es gibt Reitprüfungen in allen Disziplinen, es sind zahllose Reiter aus der Umgebung eingeladen worden - denn das Turnier dient auch gleichzeitig dem Werbezweck fürs kommende Schuljahr, und ein Tag der offenen Tür findet gleichzeitig statt.

Wir spielen den Samstag des dreitagigen "Wochenendes der offenen Tür" - Freitag hatte es eine Grillparty gegeben, und für den Sonntag haben die Hofbewohner mit ihren vierbeinigen Freunden einige Vorstellungen und kleine Shows vorbereitet, um zu zeigen, was sie am Workshopwochenende oder generell in ihrem Jahr auf der Ranch gelernt haben. Samstags finden die Turniere an sich statt, auf die sich alle freuen. Das Wetter spielt super mit, es ist kaum eine Wolke am Himmel zu sehen, und der späte Mai zeigt sich von seiner besten Seite. Um die Reitplätze und die Angebotsstände ist es voll, und es gibt unzählige interessante und vor allem kauffreudige Besucher! Wer wird das Turnier wie abschneiden, wer nimmt eine Schleife mit nach Hause? Wer bekommt es mit nervigen Touristen zu tun, wer mit einem ambitionierten Möchtegernreiter? Was passiert? Funktioniert alles? Oder geht es total in die Hose? Seid gespannt!


## 24. Mai 2014 ;; 10:00, Turnierbeginn
## sonnig, 24°C
## keine Begrenzung der bespielbaren Orte – allerdings wird in den einzelnen Plotposts angegeben, was wo stattfindet (z.B. beim Springplatz stehen nur die Springstarter, usw.)
## jede Turnierteilnahme wird in einem Post bespielt! Bitte schmückt auch die Vor- und Nachbereitung der Pferde nicht zu weit aus, sonst eskaliert es nur.
## jeder, der sich für einen Stand eingetragen hat, sollte auch seine Zeit daran "absitzen": dadurch sind die Postgruppen abgedeckt!
## wer sich noch für irgendeine Disziplin nachtragen möchte, meldet sich bitte kurz bei Katha oder Moon!
## Wer einen Besucher oder eine Besuchergruppe spielen möchte - für seine eigene Postinggruppe oder um eine andere zu ärgern -, meldet sich bitte bei den Admins für das NPC-Account-Passwort!
## Bitte bedenkt, dass die Erfüllung der Quests Pflicht ist!



» Dressurprüfungen


10:30 || M-Dressur:
Nathan Green (Neron El Guerrero)
Sebastian Holmes (Divine Scarlet GX)
Damien Lewis (Lorenzo Charming Dancer)
Rahel Goldman (Italian Casanova)
Sarah Bishop (Caribbean Summer)




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BeitragThema: Re: Dressurviereck   Dressurviereck EmptySo Dez 11, 2016 12:04 pm

War das Applaus oder war das sein Herzschlag?
Nathan versuchte tief einzuatmen und langsam aus. Er hatte die anderen Starter beim Warmreiten erlebt – Holmes, Goldman und Sarah schienen überhaupt nicht nervös zu sein – und es hatte ihn überhaupt nicht beruhigt. Dabei hatten sie ihm alle freundlich zugelächelt, Miss Goldman hatte ihm sogar Glück gewünscht und noch einen letzten, leicht umsetzbaren Tipp gegeben. Er hatte jedoch nur starr lächeln und nicken und 'Danke' sagen können. Vielleicht hätte er doch einfach mit Spirit in einer sehr viel niedrigeren Klasse antreten sollen? Das hätte seine Nerven auf jeden Fall geschont.
Auch Neron merkte die Nervosität seines Reiters, tänzelte leicht auf der Stelle. Davison würde ihn jetzt anmeckern, dass er sich gefälligst zusammenreißen solle. Und der Kanadier hätte absolut Recht gehabt! Nathan wusste das und deshalb atmete er wieder ganz bewusst ein und aus.
„Wir schaffen das, oder? Neron, wir schaffen das“, flüsterte er dem Braunen zu, als er aufgerufen wurde.

Eigentlich sollte alles ganz einfach sein; Nathan war die Lektionen schon tausend Mal geritten und Neron beherrschte sie im Schlaf, war wahrscheinlich sogar unterfordert. Doch zusammen waren sie noch nie bei einem Turnier gestartet, waren noch nie von so vielen Augen angestarrt worden. Aber die ersten dreißig Sekunden hatten sie beinahe.
Beim Grüßen zitterte Nathans kurz ausgestreckte Hand, doch er versuchte sich zusammenzureißen. Letztlich hing von dieser kleinen Prüfung doch nichts ab, oder? Er würde sie nicht reiten, als hing sein Leben davon ab – er würde sie reiten, als sähen nur die anderen Azubis und Trainer… nein, nicht die Trainer, zu.
Nathan ritt wieder an, ließ Neron den Rhythmus bestimmen, ohne sich von seinem wild schlagenden Herzen abzulenken. Er verschwendete keinen Blick mehr auf die Menschen an der Umgrenzung, nahm nicht wahr, dass der nächste Starter schon übermotiviert wartete.
Als er durch die Länge der Bahn gewechselt war – kaum eine Minute der Prüfungssituation war vorbei – begann die Routine Besitz von dem jungen Mann zu nehmen.
Versammelter Trab – Wechsel zum Galopp. Ruhe bewahren! Galoppwechsel. Eine Parade war einen Tick zu spät, aber er musste weiter machen. Unsauberheit hin oder her, er würde diese Prüfung beenden, so gut sie eben konnten.
Starker Schritt, saubere Volte. Neron begann an seinem Gebiss zu kauen und Nathans Schultern entkrampfte sich. Zumindest ein bisschen.
Bis er wieder in der Mitte der Bahn hielt, hätte er nicht mehr sagen können, wie lange sie geritten waren oder was genau. Doch er berührte ein letztes Mal an diesem Tag seinen Zylinder, registrierte die Schweißperle der Nervosität nur am Rande und verließ das Viereck mit einem Gefühl der Unwirklichkeit.


[Prüfung | viel Nervosität | tbc. Stall]
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Sebastian Holmes

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BeitragThema: Re: Dressurviereck   Dressurviereck EmptyMi Dez 14, 2016 10:58 am

Scarlet summte vor Aufregung, als Sebastian seine junge Stute aus dem Stall holte, und sattelte. Ihr weißes Fell glänzte in der Frühsommersonne, als er sie mit frisch poliertem schwarzem Sattelzeug aus dem Stall und zum Warmreiteplatz führte. Sie war noch nicht so an den ganzen Turniertrubel gewöhnt wie Sebastians Friesenhengst, und tänzelte deswegen mit geblähten Nüstern hinterher. Als er sich in Frack, Hut und weißer Reithose in den Dressursattel schwung, ließ sie ein schrilles Wiehern hören, das jeden, der sie kannte, zum Schmunzeln bringen würde. Sebastian brachte es zum Lachen, er tätschelte ihren Hals und ließ sie am langen Zügel auf den Platz gehen. Die meisten Dressurreiter waren dort unterwegs, doch auch die ersten zwei Übungssprünge waren schon aufgebaut.
Scarlet schnaubte schnell ab, ließ sich versammeln und vorwärts-abwärts strecken, nur um sie dann in eine elegante Anlehnung zu bringen. Ihr trab war noch federnder als sonst, und alle Übungsfiguren absolvierte sie mit einer Leichtigkeit, die Sebastian vor zwei Jahren davon überzeugt hatte, die Stute zu kaufen. Sie war eine kleine Tänzerin, und er konnte es kaum erwarten, sie vor diesem Publikum vorzustellen. Alle Übergänge funktionierten fehlerfrei, und ihr starker Trab könnte vermutlich mit Desperados und Totilas mithalten, wenn sie ein wenig mehr Richtung S gefördert werden würde. Mit dieser Einstellung würden sie eine fantastische Prüfung hinlegen – und Sebastian konnte es kaum erwarten. Auch er war aufgeregt, aber er hatte sich mittlerweile dran gewöhnt, sich so zu fühlen.
Als er seinen Aufruf bekam, war Scarlet locker und vergleichsweise entspannt, und ließ sich problemlos zum Dressurviereck führen. “Der nächste Starter ist Sebastian Holmes mit der neunjährigen Vollblutstute Divine Scarlet GX“, ließen die Lautsprecher hören, und während der Kommentator von Sebastian und seinen Erfolgen und von Letties Stammbaum erzählte, trabte Sebastian zum Gruß auf. Lettie hielt in der perfekten Position, als er seinen Hut zog, und trabte danach sofort wieder an. Er brauchte keine großen Hilfen geben, denn sie hatten die Formation so oft geübt, dass die Stute das meiste hinbekam. Ein fliegender Galoppwechsel war ein bisschen unsauber, und auch ihr erster Seitengang – da waren vermutlich ein paar lautere Geräusche ein bisschen ablenkend. Doch die Stute ließ sich leicht reiten, und schwebte geradezu durchs Viereck. Sie würde sicherlich eine ganz gute Platzierung holen, da war er sich sicher.
Als er abgrüßte, wurde das Paar von Applaus aus dem Viereck begleitet. Es hatte einige kleinere Fehler gegeben, doch Divine Scarlet hatte, wie sie es immer schon getan hatte, mit ihrer fröhlichen, geradezu feenhaften Aura alle in ihren Bann gezogen. Sie hatte die ganze Zeit die Ohren vorn gehabt, hatte fleißig mitgearbeitet und ihr Bestes gegeben – mehr hatte Sebastian nicht von ihr haben wollen, und er war unglaublich stolz auf seine kleine Maus. Das zeigte er ihr auch ausgiebig, bevor er auf den Abreiteplatz zurückkehrte, um sie trockenzureiten – nicht, ohne Damien vorher noch ein “Viel Glück!“ zuzurufen, als er hineingerufen wurde.


{ Warmreiten # Turnier # Abreiteplatz ## tbc. Stallungen/Schulpark }

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Damien Lewis

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BeitragThema: Re: Dressurviereck   Dressurviereck EmptyDo Jan 12, 2017 2:32 pm

Enzo strotze nur so vor Energie und war bereit die Dressurprüfung zu meistern. Das Fell des Lusitano glänze. Damian hatte sich sogar die Mühe gemacht die Mähne und den Schweif einzuflechten und seine Ausrüstung auf Vordermann zu bringen. Alles glänzte so schön und sah wie neu aus. Damien ritt den Hengst warm, während erst Nathan und dann Sebastian ihre Dressurprüfung ablegten. Die Übergange des Hengstes waren sauber und ohne Fehler und das aufwärmen war Tadellos. Enzo wusste wohl um was es ging, den er war heute Lammfromm, was bei ihm nicht oft der Fall war, das wusste Damien und er war froh, dass sein Hengst heute mal nicht herum zickte. Auch als er etwas mehr von seinem Hengst forderte, machte dieser ohne zu murren mit und das stimmte Damian zuversichtlich, dass die Prüfung gut verlaufen würde.

Als er sah, dass Sebastian in den letzten Zügen lag parierte er seinen Hengst durch und ritt ihn am langen Zügel zum Eingang des Dressurviereckes. „Danke, das kann ich gut gebrauchen“ meinte Damian mit einem breiten Grinsen und die beiden Wechselten die Position. „Und nun sehen wir Damien Lewis mit seinem 8 jährigen Hengst Lorenzo Charming Dancer“ Tönte es aus den Lautsprechern. Damian ließ sich dadurch jedoch nicht beeindrucken. In einem fleißigen Schritt betraten die beiden die Bahn, stoppten am richtigen Punkt um die Richter zu begrüßen um dann ihre Prüfung zu meistern.

Kaum hatte er angefangen war er auch schon durch. Damian fand sich am Startpunkt wieder und grüßte ab. Donnernder Applaus fegte über die beiden hinweg und doch hatte Damian hier und da bemerkt dass bei Enzo das Barockpferd durchgeschlagen war, er hoffte, dass ihm das keine Minuspunkte einbringen würde. Wieder am langen Zügel verließ er den Platz. Aufmuntern lächelte er Rahel zu, die als nächstes an der Reihe war. Er ritt den Hengst noch ein paar Runden trocken, ehe er den Dressurplatz Richtung Vielseitigkeitsplatz verließ.


[Vorbereitung | Dressurprüfung | geht zum Vielseitigkeitsplatz]
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Rahel Goldman

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BeitragThema: Re: Dressurviereck   Dressurviereck EmptyFr Jan 13, 2017 2:16 pm

Casanova war schon immer das Vorzeigepferd ihres Exmannes gewesen. Er hatte berauschende Gänge, eine Ausstrahlung wie ein Filmstar und den Charakter eines Teufels. In der Hinsicht waren sich Pferd und Reiter vielleicht ähnlich gewesen. Rahel erinnerte sich an ihre Anfangszeit, daran wie fasziniert sie von Jon gewesen war. Obwohl er erst zwanzig gewesen war, war sein reiterliches Können das eines viel älteren, erfahreneren Mannes besessen. Er hatte aus jedem Pferd das Beste herausgeholt. Casanova war sein letztes Projekt gewesen, sein rohster Diamant. In einem der letzten Gespräche, die sie miteinander geführt hatten, hatte er ihr gestanden, dass er hoffte, mit ihm die ersten internationalen Erfolge zu erreiten. Vielleicht hatte sich Rahel deshalb bei ihrer Scheidungsanwältin so sehr dafür eingesetzt, den Hengst zu bekommen – weil Jon ihr so viel Lebensfreude genommen hatte, hatte sie ihm seine letzte Hoffnung genommen.
Aber ein Pferd aus Rache zu nehmen, brachte keine Verbindung. Rahel konnte dem Fuchs die gleiche Professionalität entgegenbringen, wie all ihren „Klienten“, aber die Liebe, die sie mit Cayenne verband, brachte sie für Novi nicht auf.
Vielleicht war sie deshalb auch etwas nervöser als sonst, als sie vorm Dressurviereck durchparierte und der Applaus für ihren Vorreiter zu ihr herüberbrandete. Sie hatte Sebastians Ritt ebenso wenig verfolgen können, wie den von Damien, der ihr nun Glück wünschte, was sie aber nur mit einem verkrampften Lächeln und Nicken beantworten konnte.
Casanova hatte ihre gesamte Aufmerksamkeit verlangt, bis er jetzt einigermaßen entspannt und aufmerksam stand. Er hatte seine ganzen schlechten Manieren gezeigt und nur ihrem reiterlichen Können war es zu verdanken, dass er nicht den gesamten Warmreiteplatz aufgemischt hatte, mit seinem Vorpreschen und Tänzeln und Ausbrechen. Unter ihrem schwarzen Frack war sie durchgeschwitzt. Aber sie würde diese Prüfung durchstehen.

„Als nächsten Starter sehen wir Rahel Goldman auf Italian Casanova“, tönte es aus den Lautsprechern.
Rahel atmete tief durch und trieb Casanova schwungvoll vorwärts. Es war, als betrete ein ganz anderes Pferd den Sand. Die Bereiterin spürte die Veränderung, spürte die Konzentration des Hannoveraners. Er war bei ihr, er wollte sich präsentieren.
Elender Poser, dachte die junge Frau, als sie die Richter grüßte und die erste Lektion anritt. Sie hatte die Reihenfolge mit Bedacht gewählt und starte weit unterhalb ihres Könnens, falls sich Novi zunächst an die Situation hätte gewöhnen müssen. Bis zum ersten Gangartwechsel hätte sie auch geschworen, dass das nötig gewesen wäre. Immerhin hatte sich der Fuchs oft genug gegen sie gewehrt. Jetzt jedoch fragte sich Rahel, ob sie sich nicht auch zu Beginn schon mit einem Knaller hätte starten sollen. Ihr Pferd ging perfekt. Es war ein Hochgenuss, ihn zu reiten, die Kraft und Präzision seiner Bewegungen zu spüren. Zum ersten Mal verstand sie, warum Jonathan dieses Pferd gekauft hatte.
Die erste Traversale stand an und Rahel sammelte sich und den Hengst. Immer wieder hatten sich im Training hier Taktunreinheiten eingeschnitten. Doch sie wollte nicht darüber nachdenken, zählte nicht mit. Trainieren war, wie mit dem Fahrrad auf einen Hügel zu fahren, Turnierreiten bedeutete, von dem Hügel herunter zu rollen. Man konnte nicht mehr viel ändern.
Gemäß diesen Mottos ritt Rahel und sie genoss es, bis sie schließlich wieder in der Mitte des Vierecks hielt, ihren Zylinder berührte und die Erleichterung spürte, die sie durchflutete.
„Das war Rahel Goldman, Bereiterin auf der Horizon Ranch, auf Italian Casanova mit einem hervorragenden Ritt. Der siebenjährige Hengst steht übrigens zum Verkauf!“ Mit diesen Worten wurde Rahel vom Platz geleitet. Sie ließ die Zügel länger, als sie am nachfolgenden Starter vorbeiritt und klopfte dem Fuchs ausgiebig den Hals.

Doch ihre Freude war verfrüht. Rahel hörte die Hunde, die am Wegrand standen, kläffen, doch in ihrem Freudenneben griff sie die Zügel nicht schnell genug nach. Casanova machte einen gewaltigen Satz zur Seite, den Kopf hochgerissen, Nüstern geweitet. Der Hengst tänzelte über den Weg, von der Gelassenheit aus dem Viereck war nichts mehr zu sehen. Rahel versuchte aus dem Trubel zu gelangen, ihr Pferd zu beruhigen. Sie ritt ihn an, doch der Fuchs wehrte sich, stieg. Wenn er nur kein Kind trifft, schoss Rahel durch den Kopf. Sie rief ihn harsch zur Raison und ihre Stimme schien ihn wieder auf den Boden zu bringen. Von Ruhe war jedoch noch nichts zu spüren. In einem angespannten Trab schaffte es Rahel irgendwie zum Abreiteplatz, wo er erneut einen Galoppsprung tätigte. Tränen der Wut stiegen der Brünetten in die Augen, als sie ihn eine Runde kontrolliert galoppieren und schließlich wieder in Schritt fallen ließ, als er ebenso geschwitzt und außer Atem war wie sie. Als sie spürte, dass sie ihn unter Kontrolle hatte, hielt sie an und sprang sie ab. Ihr Atem ging zitternd, die Augen brannten vor Enttäuschung und sie konnte keinem der anderen Reiter in die Augen sehen. Sie wollte zurück in den Stall, wollte unprofessionell sein und einfach in den Arm genommen werden.


[Gedanken & Rückblick | Ritt | Casanova erschreckt sich | Enttäuschung | tbc. Stall/Schulpark]
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BeitragThema: Re: Dressurviereck   Dressurviereck EmptyFr Jan 27, 2017 6:13 pm

Auf dem Abreiteplatz angekommen, hatte Sarah kaum Zeit, nachzugurten und aus dem Stand auf den Rücken ihres grauen Hengstes zu springen, denn kaum, dass der Araber Gewicht in seinem Steigbügel merkte, trippelte der auch schon los. Summer war an sich ein super Pferd - doch wie viele Araber war er so sensibel, dass er selten vernünftig zu bändigen war, wenn er sich auf einem Turnier befand; da reichte auch schon so ein kleines wie das hier auf der Ranch. Sarah fand das weder schlimm noch besorgniserregend; sie war schlimmeres gewöhnt, immerhin war sie eine Jockette. Sie war es gewohnt, auf tickenden Zeitbomben zu sitzen, und junge Vollblüter unter sich zu haben, die teilweise noch nichtmal das Reitergewicht gewöhnt waren. Peacemaker, der war die Hölle, wenn Renntag war, denn er stieg und biss und trat noch mehr als üblich und war oft auch trotz Begleitpferd und Hengstkette kaum händelbar. Dagegen war Summer reines Zuckerschlecken.
Trotz der anfänglichen Aufregung des Hengstes, kriegte Sarah ihn einzig und allein durch Routine schon nach wenigen Runden in eine entspannte Vorwärts-Abwärts-Haltung, und anstatt ihn in eine Rollkur zu zwingen, brachte sie ihn langsam und schonend in eine elegante Anlehnung, in der er nahezu perfekt durchs Genick gingen. Summer mochte unter Samu vielleicht ein wahrer Engel sein - doch gerade war er wieder das vollblütige Pferd, in das sie sich vor all den Jahren verliebt hatte, als sie sich noch nicht sicher war, dass das Jockeydasein wirklich das richtige für sie war, und sie noch regelmäßig auch größere Dressurprüfungen gegangen war. Sie liebte das an ihrem Hengst, es war einer der Gründe, warum sie ihn niemals abgeben würde: Summer und sie waren ein perfekt eingespieltes Team, und er würde so lange bei ihr bleiben, wie er schmerzfrei leben konnte.

Irgendwann wurde sie dann aufgerufen, und einer von den Turniertrotteln lief neben ihr her bis zum Eingang vom Dressurviereck. Sarah musste sich gar nicht umblicken, um zu wissen, dass Samu nicht da sein würde; sie hatten vorher darüber gesprochen, und waren sich einig gewesen, dass es okay war, dass der Finne sich ihre Prüfung nicht anschauen würden. Vermutlich hatte er im Park auch genug zu tun. Über Maureen dachte Sarah nicht nach, obwohl sie die Aufregung in sich spürte; das würde sie nur aus dem Gleichgewicht bringen und ihr die Finesse nehmen, mit der sie die Prüfung angehen wollte. Es ging hier zwar nicht um ein großes Preisgeld oder ähnliches, aber sie würde es sich auch nicht nehmen lassen, eine möglichst gute Show abzuliefern. Das war sie Summer schuldig, der in den letzen Wochen zu seiner Bestform aufgestrebt war.
Summer wusste sich zu präsentieren. Als sie einritt, plusterte er sich auf wie ein Hahn, wölbte den Hals, trat perfekt unter, ließ den feinen Schweif wehen, die Schweifrübe aufgestellt, die Augen glänzend, die Ohren vorgerichtet, die Nüstern gebläht. So ein kleiner Angeber. "Als nächsten Starter sehen wir die junge Amazone Sarah Bishop und ihren vierzehnjährigen Goldjungen, den Araberhengst Carribean Summer!" Der Sprecher ließ ihr absolute Stille im Ring, als sie aufritt und grüßte. Und prompt, als sie im starken Trab loslegte und die Kürmusik begann, begann auch der Sprecher wieder zu quatschen: über ihre Herkunft, ihre berühmten Eltern, die Preise, die Summer und sie schon eingefahren hatten. Wer hatte den Mann eigentlich dafür bezahlt, die ganze Zeit über die Kürmusik zu plärren? Dennoch ließ sich Sarah davon nicht beirren - sie kannte die Kür und den Platz besser als ihre Westentasche, und dem Pferd, auf dem sie saß, vertraute sie blind.
Starker Trab. An einer Stelle mit den Hilfen etwas nachlassen, könnte sein, dass er sonst in der Ecke zu schnell wurde. Handwechsel, versammeln. Starker Schritt. Zügel raus, Zügel rein. Wieder antraben. Seitengänge. In der Mitte aufpassen, kleine Kuhle. Zum Glück kein Stolprer. anders herum. Ein paar Drehungen. Galopp. Fliegende Wechsel. Kurze Schrecksekunde, weil Summer auf den Hufen plötzlich unsicher erschien. Kein Strauchler. Ein Hauch mehr Zügel, um das in Zukunft zu verhindern. Routine. Konzentration. Nahezu Perfektion. Natürlich waren ein paar kleine Fehler drin - einmal hatte sie falsch gesessen und sie waren für zwei Schritte etwas neben dem Takt, nur minimal. Einmal waren die Hände zu weit vor gegangen im Galopp. Dennoch, als sie abgrüßte, war sie zufrieden mit sich und ihrem Pferd. Sie hatten sich von ihrer besten Seite gezeigt.


{ cf.: Stall | Warmreiten | Ritt | zum Abreiteplatz | tbc.: Stall }
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Maureen Grey

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BeitragThema: Re: Dressurviereck   Dressurviereck EmptyFr Jan 27, 2017 11:08 pm


Die junge Dressurreiterin bedankte sich bei ihrem Pfleger als sie auf dem Abreiteplatz ankam. Sofort bekam sie wieder komische Blicke zugeworfen. Da Maureen das aber schon gewohnt war konnte sie es gekonnt ignorieren.
Ihr Pfleger verabschiedete sich von ihr. Auch wenn sie noch einmal zurück zu ihren Eltern fliegen würde, bevor sie ihre Ausbildung anfing fuhr ihr Pferdepfleger schon jetzt zurück. Kasari und Lorino würden schon hier bleiben und sollten solang von den Bereitern geritten werden. Vielleicht würde Sarah ja aber auch die Zeit finden um sich mal auf Lorino rauf zu setzen und ihn zu trainieren.
Kaum saß die junge Brünette auf ihrem heraus geputzten Hengst schon lächelte sie.
Die beiden hatten schon einige Jungpferdeprüfungen gewonnen. Dieses Jahr wollte sie beginnen ihn auf den großen Preisen vorzustellen. Als gekörter Hengst würde das nur weiter den Verkaufs - und die Decktaxe erhöhen. Auch wenn es Maureen nicht darum ging war es auf der anderen Seite ihr Job den Hengst vorzustellen.
Nachdem sie ihn entspannt abgeritten hatte kam sie als eine der letzten Starterin ins Dressurviereck geritten. Der Hengst spitze die Ohren und wusste das es nun ums eingemachte ging. Auf dem Hof war bereits sehr viel los und es war die perfekte Gelegenheit zu prüfen ob Lorino bereit war für die große Bühne. Durch eine schwere Verletzung vor 3 Jahren war Lorino nicht so weit wie andere Hengste in seinem Alter, aber er hatte verdammt viel Potenzial und wasr für einen Hengst sehr gutmütig.
Nun im Viereck sehen wir Maureen Grey auf dem gekörten Oldenburger Hengst Lorino.
Maureen ritt im Trab einmal außen herum bevor sie auf die Mittellinie ritt. Sie saß nicht konsequent genug und so blieb Lorino nicht geschlossen stehen, sondern stand hinten leicht geöffnet. Die angehende Bereiterin atmete tief durch und ermahnte sich selbst zur Konzentration. Nachdem sie gegrüßt hatte nahm sie die Zügel auf und trieb den Hengst in einem fleißigen Trab nach vorne. Routiniert rief das Team seine Prüfung ab. Sie musste noch einmal außen herum und konnte dann auf die Mittellinie abwenden. Bisher war Maureen sehr zufrieden, doch dann passierte etwas was nicht hätte passieren dürfen. Direkt auf der Höhe von Lorino und seiner Reiterin brachte ein Kind einen Luftballon zum platzen. Darauf waren beide nicht gefasst gewesen. Aus dem Grund zuckte Lorino zusammen und machte einen Satz nach vorne. Es dauerte zwar nicht lange bis Maureen ihren Hengst wieder bei sich hatte, doch sie wusste das die Prüfung für die beiden gelaufen war.
Nachdem sie wieder auf die Mittellinie abgewendet war hielt sie diesmal perfekt geschlossen an.

Zufrieden ließ die junge Frau den Zügel lang und lobte ihren Hengst. Auf dem Abreiteplatz angekommen ritt sie den Hengst noch ein wenig Schritt und brachte ihn dann in den Stall. Sie wusste das sie keine Chance auf eine Platzierung hatte, dafür waren die anderen zu gut gewesen.
[reitet ihre Prüfung / Lorino erschreckt sich / cf Stall]
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Alistair Traynor

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BeitragThema: Re: Dressurviereck   Dressurviereck EmptyMo März 20, 2017 7:33 pm

Amerika war ein rohes Land, das trotz zahlreicher Missionierungsversuche irgendwie ein wenig proletarisch geblieben war. Noch immer wurden hier Schwarze öffentlich diskriminiert, ethnische Unterschiede deutlich hervorgehoben und fragwürde politische Methoden an den Tag gelegt. Nicht nur, dass das Wahlsystem undurchsichtig war, nein, die gesamte amerikanische Politik war ein einziges Chaos und Durcheinander, bei dem nicht einmal die Einheimischen wirklich zu verstehen schienen, worum es ging. Abgesehen von der Glitzerwelt in Hollywood und vielleicht ein wenig schöner Natur in den Canyons hatte Amerika rein gar nichts zu bieten, dass Alistair Traynor hätte locken können. Und doch war er nun hier - auf Anweisung seines Vaters, von dessen Fesseln er sich noch immer nicht hatte befreien können. Vincent spielte dieses Spielchen ebenfalls mit. Allerdings mit deutlich mehr Begeisterung. Klar, sie waren immerhin auf einem Pferdehof. Auf einem staubigen, ranchartigem Kinderhof, aber es gab Pferde. Für seinen Bruder war das Grund genug erfreut zu sein. Alistair dagegen konnte die Nähe der großen Tiere noch immer nur schwer ertragen, aber immerhin nahm er nicht mehr fluchartig Reißaus vor ihnen. Dennoch konnte er gut auf ihre Gesellschaft verzichten. Die kleineren Kaliber waren ihm deutlich lieber wie er mit einem Blick auf die dösende Wasserhündin feststellte. Dass Maya mit nach Amerika kam, war für ihn von Anfang an klar gewesen. Er brauchte sie einfach an seiner Seite, um sich in diesem fremden Land irgendwie kontrollieren zu können. Es war hier alles so - bunt, verrückt, anders - er mochte es nicht. Er wollte sein verregnetes, graues, unwirsches London zurück, wo alle blasse Haut und dunkle Mäntel trugen.

Das Hemd saß - wie angegossen - natürlich. Baumfäller war nicht so Alistairs Stil, er mochte es nicht so vulgär. Stattdessen trug er ein dunkelgrünes, seicht schimmerndes Hemd, dazu schwarze Jeans - maßgeschneidert, natürlich. Wer brauchte Gucci und Prada? Mit einem letzten Blick in den Spiegel zupfte er noch einige Locken zurecht, die dann irgendwann ohnehin wieder machen würden, was sie wollten, aber Eitelkeit konnte niemand vollkommen ablegen. Der Brite griff die Sonnebrille vom Regal, denn die würde er heute brauchen, schnalzte einmal kurz mit der Zunge und schloss dann hinter Maya die Cottagetür. Warum musste er sich nur ein Haus mit drei minderbemittelten Plebejern teilen? In England hatte er diese Fläche für sich gehabt, für sich allein.
Nach einigen Wochen auf dem Hof, hatte der Blonde festgestellt, dass es nichts nützte, hier jeden Tag mit den eleganten Maßschuhen herumzulaufen, denn a) achtete hier niemand auf Stil und b) versaute man sich die nur bei dem ganzen Pferdemist, der gefühlt überall lag. Also war er inzwischen auf Nikes umgestiegen, die er auch jetzt trug. Bei diesem läppischen Hofturnier würde ohnehin kein angesehner Mann kommen, vor dem er eine gute Figur machen müsste. Allerdings konnte er sich auch nicht den ganzen Tag in seinem Zimmer verkrümeln. Am Besten unter der Bettdecke, die hatte dunklen Londonflair. Aber nein: Der herr Vater und Cousin Holmes saßen ihm im Nacken und wollten einen besseren Menschen aus ihm machen. Als ob das klappen würde! Mit Maya an der Seite schlenderte er zum Dressurviereck, hier sollte die erste Prüfung stattfinden und er würde sich nicht an einen der komischen Aktionsstände stellen, wo ihm Helikoptereltern unnötige Fragen stellten, es reichte ihm schon, dass die jetzigen Schüler so wenig Ahnung und Interesse von der Wirtschaft ihres Landes hatten. Einige der Besucher ernteten böse Blick aus dem grauen Augenpaar, wenn die Sprösslinge seiner schwarzen Hündin zu nahe kamen. Nur sahen das die meisten wegen der Sonnenbrille nicht.

Am Viereck angelangt waren schon einige Klassen gestartet und Alistair sah gerade wie Holmes persönlich einritt. Nun wollte er doch mal sehen, was sein Blutsverwandter so zu bieten hatte. Aber bevor er sich auf den Ritt konzentrieren konnte - immerhin hatte er nicht alle reiterlichen Kniffe vergessen, er war schließlich einmal sehr erfolgreich unterwegs gewesen - hatte Maya sich schon selbstständig gemacht. Suchend sah sich der Blonde um, der die Sonne innerlich verfluchte, dass sie ihn trotz Brille so blendete. Immerhin teilte er nicht das Schicksal vieler Engländer, dass er äußerst sonnenempfindlich war. Trotz der hellen Haut, den blonden Haaren und den hellen Augen machte ihm weder australische, noch neuseeländische, noch italienische, spanische oder griechische Sonne etwas aus - und diese amerikanische würde das auch nicht.
Aber vielleicht die indische. Hocherfreut ob der neuen Gesellschaft wuselte die quierlige Hündin um eine wohlbekannte Person mit dunklem Hautton herum. Alistair war bereits zu Ohren gekommen, dass eine gewisse Ms Verma hier die Medizinabteilung übernommen hatte, aber an derartige Zufälle hatte er eigentlich nicht geglaubt. Jetzt saß sie jedoch dort auf den Tribünen nur wenige Schritte von ihm und erwiderte Mayas Kontaktaufnahme. Konnte er einfach pfeifen und gehen? Nein, sie würde ihn sehen. Aber sie hatten sich so lange nicht gesehen, kein Wort geschrieben, noch gesprochen. Sie waren sich selbst fremd geworden - und nun waren sie Kollegen. "So sieht man sich dann also wieder. Das Schicksal wollte offenbar, dass sich die Damen einmal kennenlernen." Obwohl da so viel zwischen ihnen gewesen war, hatte Sheela Maya niemals kennenlernen können, denn die war immer in London und nie in Oxford gewesen. Dennoch verspürte Alistair keine Sympathie für den Humor des Schicksals, den es gerade bewies und am liebsten wäre er auch direkt wieder umgekehrt. Zurück unter die Londonerdunkelheitsbettdecke.

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BeitragThema: Re: Dressurviereck   Dressurviereck EmptyDo März 23, 2017 8:47 pm

Kansas zählte definitiv zu den ländlicheren Gegenden der Vereinigten Staaten von Amerika, um es höflich aufzufassen. Es mit Boston, wo die junge Ärztin zuvor gearbeitet hatte, zu vergleichen, wäre der blanke Hohn gewesen, aber sie kam nicht umher, den ein oder anderen Vergleich anzustellen, und sie war sich nicht sicher, wie ihre Wahlheimat abschneiden würde. Bevor sie sich mit dem Leiter des Victoria City Hosptials zum ersten Mal getroffen hatte, als dieser bei der Konferenz für Innere Medizin an die Harvard Medical School gekommen war, hätte sie niemals gedacht, dass es sie wirklich in die Mitte der USA verschlagen würde. Nein, dieser Flecken des Landes war nie auf ihrer inneren Landkarte gewesen, die sich seit ihrem Abschluss doch gewaltig erweitert hatte. Sie hatte sogar eine kleine Zeit lang in ihrer Heimat Mumbai gearbeitet und schnell festgestellt, dass sie dort als Frau niemals so Fuß fassen könnte, wie sie es sich wünschte. Also hatte sie die Landkarte aufgeschlagen und sich neu orientiert. Nun gut, so vagabundenähnlich war es nicht abgelaufen. Trotzdem hatte sie ihren Blick schnell in die neue Welt gerichtet, sprich nach Amerika. Über einen ehemaligen Professor von ihr hatte sie Kontakt mit Harvard herstellen können, hatte ihre Koffer gepackt und war über den großen Teich geflogen, um sich im Land von Burger und beschissener Krankenversicherungen eine Existenz aufzubauen und auf ihren großen Traum hinzuarbeiten. Und dieser Traum war nun zum Greifen nah, bloß dass er sich nicht an einer der Küsten erfüllen könnte, sondern in der Mitte. Im Victoria City Hospital, wo sie mit jungen achtundzwanzig Jahren den Posten der Leiterin der Diagnostikabteilung angetreten hatte. Vor einer Woche war das gewesen und heute war Sheelas erster freier Tag. Selbst den gestrigen Abend hatte sie sich mit Papierkram und Organisation um die Ohren geschlagen – und mit der Suche nach neuen Möbeln, um das Hofzimmer, das sie in den Ferien beziehen würde, nach ihrem Gusto einzurichten. Denn natürlich hatte man sie nicht einfach so in dieser Position sehen wollen. Nein, die Bezahlung war mies und da sie nicht länger vom Geld ihres Vaters, mit dem auch immer Ansprüche und Druck verbunden war, abhängig sein wollte, hatte sie auf der Horizon Ranch ebenfalls eine Stelle angekommen.

Zu eben diesem Hof hatte sie ihr Weg heute geführt und so schritt sie mit enthusiastischen Schritten durch das Eingangstor, lächelte das ein oder andere Kind an, das an ihr hinaufblickte, als habe es noch nie eine Inderin gesehen – was durchaus sein konnte. Aber daran würden sich die Leute gewöhnen müssen, denn wenn alles glatt lief, würde sie hier noch eine ganze Zeit lang bleiben. Während Sheela den vertrauten Duft von Pferden mit einem Hauch Parfüm von einer Mutter, die vorbei lief, einatmete, spürte sie, dass es die richtige Entscheidung gewesen war, auch hier anzufangen. Trotz der Geschäftigkeit, die schon am frühen Tag herrschte, strahlte der Hof eine Ruhe aus, die nichts mit der Hektik im Krankenhaus zu tun hatte. Die junge Inderin schlenderte über das Gelände, doch weder die Informationsstände noch der Waffelstand, der erst im Aufbau war, konnten ihr Interesse wirklich fesseln. Sheela ließ sich treiben, folgte der Menge und fand sich wenig später am Rand des Dressurvierecks wieder, wo die ersten Prüfungen anliefen.

Einen Moment lang bedauerte die Ärztin es, ein weißes Top und einen orangeroten Blazer angezogen zu haben. Sie zögerte, sich gegen die Rückenlehne ihres Sitzes zu lehnen. Mit einem leisen Seufzen tat sie es doch und ließ sich faszinieren von den reiterlichen Leistungen des ersten Starters. Es war lange her, dass sie zum letzten Mal auf einem Pferd gesessen hatte. Natürlich war sie nie in der Liga geritten, in der die Reiter hier antraten, aber sie war auch nicht schlecht gewesen. Sollte sie es wieder versuchen? Könnte sie sich trauen, wieder auf ein Pferd zu steigen? Der Gedanken beschäftigte sie noch, als der Reiter auf dem Braunen das Viereck wieder verließ. Sheela sah noch, wie er einem Mädchen um den Hals fiel, ehe das jetzige Dreiergespann den Platz für den nächsten Starter frei machte, diesmal einen von außerhalb. Wieder hing ihr Blick an dem Starter, verfolgte die Bewegungen. Die Eleganz faszinierte sie auch noch, als ihr zweiter Arbeitgeber auf einer jungen Schimmelstute auf den Platz ritt. Sheela bemerkte noch, wie der Hofleiter grüßte, als sie eine feuchte Nase an ihrem Knöchel bemerkte.
Überrascht zuckte sie zusammen. Neben ihr wedelte ein schwarzer Hund mit treuem Blick mit dem Schwanz. Ein Blick genügte und um Sheela war es geschehen. Süße Worte murmelnd ließ sie den Hund an ihren Fingern schnuppern und begann das gelockte Fell zu streicheln, als sie davon überzeugt war, dass der Vierbeiner ebenso freundlich war, wie seine Augen blickten. Es musste sich um einen Wasserhund handeln. Die Erkenntnis weckte bittersüße Erinnerungen an ihre Zeit in Oxford. Sie hatte bisher nur einen Menschen kennengelernt, der eine portugiesische Wasserhündin besaß. Alistair Traynor, der ins gleiche College wie sie und manchmal auch ins gleiche Bett gegangen war. Seit ihrem Abschluss hatte sie den jungen Mann nicht mehr gesehen und wurde nun von einem Hund begrüßt, der der gleichen Rasse angehörte, wie das einzige Wesen, dessen bloße Erwähnung jede Eishülle von Alistair zum Schmelzen bringen konnte.
"So sieht man sich dann also wieder. Das Schicksal wollte offenbar, dass sich die Damen einmal kennenlernen."
Ruckartig hob Sheela den Kopf und hatte das Gefühl, um Jahre in die Vergangenheit geworfen zu werden. Vor ihr stand Alistair, genauso attraktiv, genauso sarkastisch-süffisant und unterkühlt, wie sie ihn in Erinnerung hatte. Ihr Herz stolperte trotzdem, obwohl sie mit ihm abgeschlossen hatte. Wahrscheinlich war es nur die Überraschung, ihn ausgerechnet hier wiederzusehen. Jahre lang hatte sie nicht an ihn gedacht.
„So kann man es wohl sagen“, antwortete sie und schaffte so etwas Ähnliches wie ein erfreutes Lächeln. „Was verschlägt dich denn auf einen Pferdehof?“ Die Frage hatte ihre Lippen verlassen und sie war froh darum, dass es keine der anderen gewesen war, die in ihr aufflammten. Na? Schlägst du in deiner Freizeit immer noch Pubs kurz und klein und kommst dann, wenn sich das Mobiliar mal gewehrt hat, zu mir, damit dir jemand die Wunden versorgt? war definitiv keine geeignete Frage von jemandem, der sich nicht mehr für eine vergangene Affäre und Freundschaft interessierte. Und Alistair Traynor war ihr egal. Oder?


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BeitragThema: Re: Dressurviereck   Dressurviereck EmptyMi März 29, 2017 2:33 pm

Wer reich geboren wurde, dem mangelte es meistens an nichts. Dennoch war das Phänomen der Wohlstandsarmut in Bezug auf Kinder kein unbeschriebenes Blatt. Mangelndes Interesse von Seiten der Eltern führte oftmals zu unangenehmen Verhaltensweisen, die man mit übermäßigem Fernsehkonsum zu kontrollieren und unterdrücken versuchte. Bei den Traynors mochte wohl so manch einer den Gedanken haben, dass die Eltern sich auch hier niht viel um ihre Söhne in Bezug auf das liebevolle Miteinander gekümmert hatten, doch so ganz konnte dies nicht stimmen. Denn immerhin wussten Alistair und Vincent sich sehrwohl zu benehmen, wenn es denn darauf ankam, und sie hatten immerhin ihre Nanny als Bezugsperson gehabt. Das ersetzte aber wohl kaum eine Mutter un dennoch ließ sich nicht mit Gewissheit sagen, dass den beiden Enzwanzigern irgendetwas fehlte.
Derzeit fehlte Alistair vor allem seine Heimat und die Sicherheit, die jene ausstrahlte. Amerika war noch nie sein Lieblingskontinent gewesen und würde es auch niemals werden, ganz gleich, wie lange sein Vater ihn hier schmoren ließ. Das ging ihm außerdem gehörig auf die Nerven, dass er sich nicht gegen seinen alten Herrn wehren konnte und tatsächlich diese Stelle hier hatte annehmen müssen. Nach einigen Wochen auf dem Hof kam er zumindest insofern mit den Mittelschichtlern klar, dass sie ihm weitestgehend aus dem Weg gingen und die Schüler im Unterricht schwiegen. Das war viel wert. Dennoch war es ihm nicht möglich sich soweit seinen Pflichten zu entziehen und dem Turnier fern zu bleiben. Vielleicht auch deswegen, weil er lieber draußen war, wenn die Sonne schien, anstatt sich drinnen zu verkriechen. Stubenhocker waren schließlich out. Das Wetter war auch das einzig wirklich Positive, das er an Amerika bisher hatte finden können, denn ansonsten war es um die Vereinigten Staaten, die Amerika maßgeblich repräsentierten, doch eher armselig bestellt. Da war er glatt froh Europäer zu sein.

Maya und Alistair waren schon lange ein unzertrennliches Gespann, das so gegensätzlich war wie nur möglich. Aber die Hündin schien ihrem Besitzer blind zu vertrauen, sonst wäre sie wohl kaum ein so wohlerzogener und ausgeglichener Hund geworden, der sie nun einmal war. Während der blonde Mann jedoch eher unnahbar, kühl und abweisend war, strotzte Maya vor Zutraulichkeit, Niedlichkeit und Offenheit. Man mochte ihr nicht böse sein, ganz gleich, was sie auch anstellte, denn diese braunen, treuen Augen hatten noch jedes Herz zum Schmelzen gebracht. Nicht viel anders war es um Sheela bestellt, als sie von der kühlen Hundenase angestupst und ein wenig inspiziert wurde. Die schwarze Hündin hatte wohl erkannt, dass es sich hier um einen Hundefreund handelte, bei dem es so einige Streicheleinheiten zu hohlen gab. Ihr Herrchen war immerhin nicht von der schmusigsten Sorte.
Man konnte der dunkelhaarigen Frau ansehen, dass sie sichtlich erstaunt war, ausgerechnet Alistair hier zu sehen; offenbar gab sie noch immer nicht so viel auf die Worte anderer Leute. Etwas, das den Briten immer hatte schmunzeln lassen, denn Kontakte und vermeintliche Gerüchte sollte man bloß nicht unterschätzen, ganz gleich wie absurd sie klingen mochten. An vielen war doch ein Fünkchen Wahrheit. Bevor Alistair Sheela antworten konnte, musste er trotz verdunkelter Sonnenbrillengläser feststellen, dass er sie noch so attraktiv fand wie damals, als er ihr auf dem Festival in Oxford das erste Mal begegnet war. Auch heute bewies sie Stilbewusstsein, hatte sich elegant gekleidet, aber nicht zu übertrieben, um aus der Menge herauszustechen. Und doch musste man zugeben, dass Sheela eine wunderschöne Frau war, die sich dessen aber nicht vollends bewusst schien. Dabei lag Schönheit ja immer auch im Auge des Betrachters und selbst wenn Alistair abstritt, ein Faible für Südländerinnen zu haben, so ließ sich nicht leugnen, dass nach Sheela so einige mit dunklerem Hautton ihr Bett mit ihm geteilt hatten. Möglicherweise ein Versuch über die schlagartige Trennung hinwegzukommen, wobei sie doch niemals wirklich zusammen gewesen waren. Aber dennoch war Sheela eben diejenige gewesen, die irgendetwas in ihm bewegt hatte, von dem er nicht einmal geahnt hatte, dass es überhaupt existierte. "Fehlgeschlagene Handelsbeziehungen, die korrigiert werden wollen, und ein miesgelaunter Chef, der meinte, ich könnte ein wenig Sonne vertragen." Ein schiefes Grinsen rutschte über seine Lippen, verschwand aber auch sofort wieder. Er ließ sich neben Sheela auf den freien Platz nieder. Ohne zu fragen. Ein Traynor brauchte keine Erlaubnis. Sofort glitt ihm ihr blumiger Geruch aus Parfum und Deo in die Nase und hätte ihn beinahe zurück nach Oxford katapultiert, wenn da nicht gerade Holmes das Viereck verlassen hätte, nachdem die Noten durchgesagt wurden. Sein Cousin war also noch eine exzellenter Reiter. Wie lange würde es wohl dauern bis er versuchte ihn aufs Pferd zu zerren? Alistair würde sich noch einen Bunker bauen müssen.
"Und du? Ich habe gehört, du kümmerst dich hier um alle kleinen und großen Wehwehchen von Möchtegernreitstars..." Die Sonne schien ihm ins Gesicht und spiegelte sich auf den schwarzen Gläsern der Sonnenbrille wieder, sodass nicht zu erkennen war, ob das Grinsen auf Alistair Lippen seine grauen Augen erreichte. Wenn man ihn kannte, lag jedoch die Vermutung nahe, dass dem nicht so war, denn grau war immerhin eine nahezu unbewegliche Farbe, die starrer kaum hätte sein können.

{Sheela}
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BeitragThema: Re: Dressurviereck   Dressurviereck EmptyMi März 29, 2017 3:58 pm

Oxford war die bisher turbulenteste Zeit in Sheelas Leben gewesen. Niemals wieder hatte sie sich von so vielen Seiten kennengelernt. Nicht etwa, weil sie mit der plötzlichen Freiheit des studentischen Lebens überfordert gewesen wäre, sondern die Fesseln des Erfolgs sie zu überwältigen gedroht hatten. Manch einer würde sagen, dass dieser Druck und der Wunsch, zu den Besten zu gehören, sie tatsächlich überwältigt hatten. Aber sie hatte sich wieder hochgekämpft und dann hatte sie Alistair Traynor getroffen. Jetzt, da er sie durch die dunklen Brillengläser musterte, die nicht mehr zu erkennen gaben, als seine sturmgrauen Augen es für gewöhnlich taten, kamen all die Erinnerungen wieder hoch. Die ersten Worte, die sie gewechselt hatten, ihr Gefühl, dass dieser Mensch ein riesiges Ekel war. Diesen Eindruck hatte er nie wirklich revidieren können, aber sie hatte auch andere Seiten von ihm kennengelernt. Vor allem erinnerte sie sich an die Wortgefechte. Sie war auf der ganzen Welt mit den brillantesten Menschen zusammengekommen, aber mit niemandem hatte sie so diskutieren und streiten können, wie mit dem Mann in dem schimmernd grünen Hemd. Er war ein Meister darin und seine Zunge war schärfer als jedes Messer. Sie hatte es genossen.

Und merkte noch immer, dass er diese Saite in ihr anschlug, die nur darauf lauerte, sich mit jemandem zu messen. Sheela war ehrgeizig, das würde sie niemals leugnen können. Doch eigentlich hatte sie gedacht, dass sie den Ehrgeiz auf das Medizinische zu beschränken gelernt hatte. Das stimmte nicht, keineswegs. Allein der Anblick von Alistair beschleunigte ihren Herzschlag – nicht aus romantischen Gründen! Auf keinen Fall. Er war ihr egal. Punkt. Aus. Ende. Egal, wie sehr sich ihr Körper noch an die Berührungen und Küsse erinnerte – und sie fühlte sich wie elektrisiert. Einen Moment lang verharrte ihre Hand im Fell der Hündin, bis diese sich die weitere Streicheleinheit mit einem leichten Stupsen einforderte. Wäre Sheela nicht von den Worten des Blonden abgelenkt gewesen, hätte sie sich sicherlich gefragt, wie um alles in der Welt dieser Inbegriff von Liebenswürdigkeit Alistair Traynor als Herr und Meister hatte erwählen können. So aber legte sie den Kopf schief und ein ungläubig siegessicheres Grinsen erschien auf ihrem Gesicht.
„Daddy hat dich also ins Ferienlager für unerzogene Kinder geschickt, weil du einen Kratzer in sein Lieblingsauto gemacht hast?“ Sie musste kurz auflachen. „Und deshalb sollst du dich jetzt am Management eines kleinen Reiterhofs versuchen?“

Das war herrlich absurd! Die ganze Zeit, als sie an der Uni zusammen oder eher befreundet gewesen waren, war Alistair derjenige gewesen, dessen Päckchen kleiner gewesen war. Sie wusste, dass seine Noten gut gewesen waren, dass er der Firma seines Vaters zu mehr Geld verholfen hatte und dass er schlichtweg einer dieser Überfliegertypen gewesen war. Sie hingegen war diejenige gewesen, die immer noch vor Unsicherheit und Angst gezittert hatte, wenn sie etwas vergessen hatte oder unkonzentriert gewesen war, weil sie gefürchtet hatte, dass sie nie wieder ohne Ritalin gut würde lernen können. Die bei jeder Prüfungsphase die Medikamentenausgabe im Krankenhaus gemieden hatte, um nicht in Versuchung zu geraten. Kurz bevor ihre Freundschaft zerbrochen war, hatte sich dieser Eindruck erst korrigiert.
Jetzt war sie diejenige, die mit beiden Beinen auf dem Weg zum Erfolg stand. Nicht Alistair. So musste sich Wonderwoman fühlen.

Umso mehr genoss Sheela es, dass sich Alistair neben sie fallen ließ und sie schließlich nach ihrem jetzigen Job fragte. Offenbar war er viel besser vorbereitet als sie, was den Klatsch auf dem Hof betraf. Das wunderte sie allerdings kaum. Sie betrachtete das Grinsen auf seinem Gesicht und war sich sicher, dass es seine Augen nicht erreichte, obwohl sie diese nicht sehen konnte. Kurz wandte sie sich wieder Holmes und dessen Bewertung zu, ehe sie nicht ohne Stolz antwortete: „Das und ich erstelle seit einer Woche Diagnosen für die kompliziertesten Fälle des städtischen Klinikums als Leiterin der neugegründeten Diagnostikabteilung.“ Sie liebte es, diese Worte zu äußern. Und egal, was Alistair an Negativem oder Schmälerndem sagen würde, es würde an ihr abperlen wie Wasser an einer Lotuspflanze.


[Alistair]
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BeitragThema: Re: Dressurviereck   Dressurviereck EmptyMi März 29, 2017 8:32 pm

Bekanntlich war die Studentenzeit die beste Zeit im Leben. Rückblickend betrachtet konnte Alistair dies nur teilweise unterschreiben. Natürlich war es angenehm gewesen, endlich dem Elternhaus zu entfliehen und in Oxford in ein beinahe neues Leben zu starten, aber in einer altreichen Familie war es nunmal auch nicht so einfach, die Familie vollends hinter sich zu lassen. Insbesondere wenn der große Bruder im selben College studierte und ständig irgendetwas zu gackern hatte. Dennoch musste der Blonde heute schmunzeln, wenn er an der Jahre in Oxford dachte, wo er gemeinsam mit den Freunden so viel erlebt hatte wie ni zuvor. Natürlich gehörte die Ruction Scene dazu, die für ihn nur deswegen einen negativen Beigeschmack bekommen hatte, weil sie unter anderem ein Trennungsgrund für seine Freundschaft Plus mit Sheela gewesen war. Aber ansonsten konnte er über die Sceneraktivitäten und jugendlichen Hormonschübe mit ihren Folgen nur kopfschüttelnd schmunzeln. Das Verantwortungsgefühl für Menschen egal welchen Standes war bei dem Traynor-Sohn noch immer nicht wirklich ausgereift, wenn er auch mit den Schülern auf der Ranch ganz gut umzugehen wusste. In seiner patriarchalischen Unterrichtszweckgemeinschaft. Oder wie auch immer man dies nennen wollte. Sheela war da schon immer die sozial Verantwortungsvollere gewesen. Aber als Wirtschaftshai war ein Gewissen auf moralischen Grundsätzen eben doch eher fehl am Platz. Und dennoch sträubte sich Alistair Fleisch aus Massentierhaltung zu essen - auch in Restaurants - weil ihm diese Umstände bitter aufstießen. So gering seine Empathie für Menschen war, so groß war sie für Tiere, wenngleich man ihn wohl nicht dazu bekommen würde, ein jedes Tier auf einem Gnadenhof aufzunehmen. Er wusste, dass man nicht alles Leid auf der Welt beseitigen konnte, wenn man selbst auch mal Profit machen wollte. Daher war es für ihn wie für Milliarden anderer Menschen einfacher, die Augen für einige Dinge zu verschließen.

So allmählich hatte die schwarze Hündin wohl genug der Streicheleinheiten und krabbelte unter den Stühlen der Tribüne hindurch, wo sie unten auf das im schatten gelegene, kühle Gras sprang, ehe sie unter der Tribüne hervorkroch und einem Vogel am Ende des kleinen Wiesenstücks nachjagen wollte. Der Jadgtrieb war bei dem Wasserhund augenscheinlich nicht abhanden gekommen. Alistair ließ sie erst einmal laufen, ehe er dann doch zu einem eindringlichen Pfiff ansetzte, woraufhin die lockige Hündin einen Bogen schlug, es sich jedoch nicht nehmen ließ, den Vogel vollends aufzuscheuchen, und dann zu den beiden Menschen zurückkehrte, wo sie beide erwartungsvoll ansah. "Ja, du hast ihn wunderbar verscheucht. Er hätte uns sicherlich sonst angegriffen und in seinen Vogelpranken zerquetscht." Glücklicherweise verstanden Tiere keine Ironie und bei aller Intelligenz konnte auch Maya nur die Stimmlage und Tonhöhe ihres Herrchens beurteilen, nicht jedoch die Aussagen ganzer Sätze. Sichtlich zufrieden blickte sie von ihm zu Sheela und wieder zurück, als Alistair ihr bedeutete sich hinzulegen, was sie dann auch unter ihrer beider Beine tat. Der kühle Metallboden war angenehm, denn die Sonne schien ihr warm auf den schwarzen Pelz, sodass eine Abkühlung gerade recht kam.
"Wenn du es so ausdrücken möchtest." Wieder ein Grinsen. "Aber gut das wir uns einig sind, dass dies hier nicht mehr als ein Ferienlager sein kann. Management ist es eher weniger, wobei man hier durchaus mal gründlich durchpolieren könnte. Aber ich investiere lieber in die Zukunft von Amerikas Wirtschaft. Die werden noch eine aufstrebende Macht am internationalen Himmel." Es war ja nicht so, dass Amerika dies schon längst war und fest etabliert in jeglichen Handelsbeziehungen war. Zudem wollte er nicht unbedingt Preis geben, dass man ihn hier als Lehrer missbrauchte, denn er empfand dies durchaus als Zumutung, wenngleich er nicht leugnen konnte, dass es ihm ein wenig Genugtuung brachte, sich auf Kosten der Schüler auszulassen. Er wahrte gerne sein Bild des perfekten Geschäftsmannes, als das er hier vor Sheela irgendwelche großartigen Fehler eingestehen oder über Geschäfte reden würde.
Sichtlich stolz ging sie nun auch dazu über, von ihrem Job im städtischen Klinikum zu sprechen, wobei ihre Augen vor Begeisterung und Freude aufloderten. Alistair kannte diese Leidenschaft und er hatte sie kaum bei einem anderen Menschen jemals gesehen. Sheela liebte und lebte ihren Job, das hatte er schon zu Zeiten Oxfords gemerkt, als sie nur hin und wieder im Krankenhaus hatte Hand anlegen dürfen. Und er hatte es geliebt sie so zu sehen, so glücklich und voller Freude. Doch es hatte nicht sein sollen, sodass er auch jetzt nicht anders konnte, als diese Freude eindämmen zu wollen. "Dann hat uns Oxford ja beide weit gebracht. In ein 900-Seelendorf bei dem wir froh sein können, dass es Wasseranschluss hat." Die Worte waren trocken gesprochen, doch stahl sich darin kein Neid ab. Medizin war nicht Alistairs Welt, wenngleich er dank Sheela eine Menge darüber gelernt hatte. Schon allein deswegen weil er sich regelmäßig mit ihr die Nächte um die Ohren geschlagen hatte, nur weil sie dieses eine Thema noch hatte durchgehen wollen, bis es zur Perfektion saß. Am Ende hatte er oftmals geglaubt, die Klausur ebenso schreiben zu können, so oft wie er sie hatte abfragen müssen. Aber es hatte sie irgendwie auch zusammengeschweißt; nur war dieses Gefühl längst verflogen und zwischen ihnen stand wieder eine Mauer mit vereinzelten Gucklöchern.
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BeitragThema: Re: Dressurviereck   Dressurviereck EmptySa Apr 08, 2017 9:04 am

» Plot 10: das Sommerturnier
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## alle Charaktere haben sich bei den Ständen eingefunden, wofür sie eingetragen sind. Ausnahmen bilden die 11:30/12:00/12:30 Starter, die dürfen auch die Vorbereitung ihrer Pferde beschreiben.
## es wird jetzt mit dem M-Springen weitergehen und danach nur eine kurze Zeit für andere Posts geben, bevor es mit den Western-Disziplinen und dann mit der Vielseitigkeit weitergeht
## jede Turnierteilnahme wird in einem Post bespielt! Bitte schmückt auch die Vor- und Nachbereitung der Pferde nicht zu weit aus, sonst eskaliert es nur.
## ihr dürft jetzt gern neue Postinggruppen bilden, immerhin überspringen wir eine Stunde Zeit
## wer sich noch für irgendeine Disziplin nachtragen möchte, meldet sich bitte kurz beim Spielleitungsaccount!
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BeitragThema: Re: Dressurviereck   Dressurviereck EmptyDo Apr 20, 2017 6:05 pm

Die Art, wie Alistair mit seinem Hund umging, ließ ihn wie einen anderen Menschen wirken. Klar, er war immer noch sarkastisch – was Sheela mit Amüsement bemerkte, da die Hündin nach ihrer Jagd aussah, als sei der Sarkasmus des Mannes ein Lorbeerkranz – und streng, aber etwas in seinen Zügen entspannte sich auf eine Art, die die junge Ärztin bisher nur sehr selten erlebt hatte. Erinnerungen wurden in ihr wach. Sie und Alistair im Innenhof ihres Colleges unter einem Baum, unmittelbar nach einer Klausur, mit Kaffeebechern in der Hand, scherzend. Die entspannten Züge des Blonden, als er neben ihr eingeschlafen war. Doch dann wurden diese friedlichen Erinnerungen verdrängt von dem arroganten, eiskalten Gesichtsausdruck, den er getragen hatte, als er sie mit ihrer Ritalinsucht konfrontiert hatte. Ein alter Knoten zog sich auch jetzt noch in Sheelas Magen zusammen. Es war Jahre her. Sie war clean, Alistair vielleicht auch, auch wenn seine Drogen anderer Natur gewesen waren. Konnten sie – als reine Freunde, wie sie es sich bei ihrer ersten Begegnung auf dem Festival geschworen hatte – von vorn beginnen?

„Von Kansas aus?“, fragte die Brünette mit vor Ironie triefender Stimme. „Das Internet ist hier kaum schnell genug, dass du ordentlich Filme streamen kannst. Bis hier also eine Info von der Börse ankommt, ist sie schon um Stunden veraltet. Was machst du also wirklich hier?“ Er war ein guter Lehrmeister gewesen, was Wirtschaft anging. Zumindest hatte Sheela nicht mehr das Gefühl, dass sie in vollkommener Ahnungslosigkeit feststeckte, wenn es um Aktienfonds und co. ging. Auch wenn er von seinem Studium wesentlich weniger erzählt hatte als sie von ihrem, waren ihr einige Dinge im Gedächtnis geblieben – darunter auch, wie wichtig es war, dass die Börsen an Standorten mit schneller Verbindung saßen. New York war beispielsweise wegen des Transatlantikkabels ausgewählt worden. Und die Börsen waren es nun einmal, die die Wirtschaft antrieben und regelmäßig fallen ließen.
Sheela ahnte, dass ihr Nachfragen nicht viel bringen würde. Alistair konnte hart wie eine Mauer sein, kälter als Eis und wenn er etwas nicht erzählen wollte, würde er auch schweigen. Vermutlich erreichte sie gerade nur, dass er sich innerlich vor ihr verschloss und sie in einem luftleeren Raum steckten. Was waren sie? Kollegen. Exlover. Und doch hielt sie etwas hier fest, ließ sie miteinander reden. Spitzen hatten sie immer ausgetauscht, das kannte Sheela nicht anders. War es dem Ende ihrer Verbindung geschuldet, dass der freundschaftlich neckende Unterton nicht mehr so sehr mitschwang? Oder waren sie eigentlich nie wirkliche Freunde gewesen, sondern nur zwei Menschen, zwischen denen eine Anziehungskraft geherrscht hatte, die ihnen Lust und Freundschaft vorgegaukelt hatte?
Alistairs nächste Worte ließen derartiges vermuten und trafen Sheela doch hart, so sehr sie auch das Gegenteil behaupten würde. Ihre Miene verfinsterte sich und wieder wanderte eine Augenbraue nach oben, diesmal jedoch nicht amüsiert, sondern kühl. „Dich schockt dabei doch weniger der Wasseranschluss als die Existenz von nur einer Kneipe“, erwiderte sie, ohne den anklagenden Unterton aus ihrer Stimme vertreiben zu können. Ihr Blick wanderte wieder zum Dressurviereck und auf die Reiter darin. Sie würde nicht aufstehen und gehen, aber sie würde ihre Aufmerksamkeit jetzt dem Sport widmen. Nicht mehr diesem aufgeblasenen, arroganten Schnösel, der es im Leben gerade vollkommen verbockt hatte und deshalb von seinem Vater abgeschoben worden war. Er mochte noch so sehr nach Geld aussehen, aber dieses Geld machte ihn nicht frei. Er war gefangen, sie nicht mehr.

Irgendwann verließ der letzte Reiter den Platz und die beiden Briten saßen noch immer nebeneinander wie Fremde. Sheela rollte innerlich bestimmt zum hundertsten Mal die Augen. Inzwischen kam ihr ihr verbaler Gegenschlag alles andere als genial vor und die Gegenwart des Mannes neben ihr, die sie nur zu deutlich spürte, machte sie unruhig. Automatisch wanderte ihre Hand zu ihren Haarspitzen, zwirbelte eine Strähne auf. Dann wandte sie sich wieder dem Blonden zu, atmete tief ein und sagte: „Ein 900-Seelen-Städtchen und eine vielleicht 60-Seelen-Ranch. Wahrscheinlich wird es uns sowieso nicht gelingen, aber wollen wir versuchen, Frieden zu schließen? Oxford ist so lange her.“



[Alistair | Ende der Dressur | Frage]
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BeitragThema: Re: Dressurviereck   Dressurviereck EmptySo Apr 23, 2017 6:55 pm

Die Traynors waren keine Familie, die sich gerne in die Öffentlichkeit drängte, denn damit würden sie zu sehr ins Rampenlicht gerückt. Sie gaben sich gerne elitär und traten nur in geheimen Kreisen auf - der rote Teppich war nicht ihre Welt. Und doch gab es um das aus einer Lordschaft entsprungene Geschlecht ähnlich viele Gerüchte und Mythen wie um die großen Superstars dieser Zeit. Zumindest in England. Auf der Insel, wie der Amerikaner gerne sagte. Im Land der Freiheit tickten die Uhren ein wenig anders, was nicht allein an der Zeitzone lag. Sich damit zu arrangieren war die einzige Möglichkeit, wenn man hier überleben wollte, denn ändern konnte man als einfacher Mann kein ganzes Land. Nur war Alistair schließlich nicht einfach. Er war sogar sehr komplex, aber dennoch hatte er erkannt, dass er mit sturem Widerstand nicht weiterkam. Dabei konnte er das doch so gut!
Spaß an der Arbeit hatte er nur mäßig. Schüler zu unterrichten war nicht seine Leidenschaft und sebst wenn er zu Unizeiten Tutorien gegeben hatte, so hatten diese den Vorteil gehabt, von interessierten Studenten und nicht von demotivierten Schülern besucht zu werden. Möglicherweise konnte er gut erklären und möglicherweise konnte er sich auch gut in Gedankengänge anderer hineindenken, aber das machte er nur wenn er wollte. Es war doch viel einfacher, sich dumm zu stellen.
Unter der Bank seuftzte Maya hörbar auf, als der Boden begann ihr schwarzes Fell herunterzukühlen. Dabei kam sie ursprünglich doch aus Portugal und sollte mit diesen Temperaturen fertig werden. Vermutlich hatte ihr das britische Leben so sehr zugesetzt, dass sie an das Londoner Wetter zu sehr gewöhnt war.

Alistair konnte nicht verhindern, dass ein erstaunter Ausdruck in sein Gesicht trat, als Sheela von der Börse sprach. Tatsächlich war genau dies etwas gewesen, was er ihr mehrmals gepredigt hatte. Doch nach ihrer Trennung hatte er eher vermutet, sie hätte jegliche "Überbleibsel" von ihm für immer verbrannt. In welcher Form auch immer. "Sehr gut, meine Schülerin. Wenn sie doch nur alle so wären wie du..." Gerade konnte er noch den Impuls unterdrücken, sich auf die Lippe zu beißen, weil Sheela dies durchaus so verstehen konnte, dass er hier nun als Lehrer arbeitete. Hatte er das nicht eigentlich geheim halten wollen? Früher oder später hätte sie es vermutlich ohnehin herausbekommen, selbst wenn sie nicht ganztags auf diesem Hof war. Außerdem war Lehrer doch ein ehrenwerter Job, immerhin war er sozial orientiert und Kinder waren immerhin die Zukunft der Menschheit. Das redete Alistair sich jedenfalls in diesem Moment ein, wirklich daran glauben tat er nicht. Noch bevor er sich jedoch für Sheelas Hohn wappnen konnte, wies sie bissig auf die Existenz von nur einer Kneipe hin. Der Brite verstand die mitschwingende Anschuldigung mehr als gut und damit kamen Erinnerungen an ihren endgültigen Streit wieder hoch. Wie sie ihn angeschrien hatte, was ihm einfiele, unschuldige Menschen - und so weiter und so fort. Den eiskalten, drohenden Blick der Sheela nun aus den Eisaugen des Blonden traf, konnte sie aufgrund der Sonnenbrille zwar nicht sehen, dafür aber vermutlich umso besser spüren. Die Art, wie sich Alistairs Oberkörper anspannte, deutete sehr gut daraufhin, dass er sich wohl zu beherrschen suchte und es in ihm tobte. Seine Züge waren wie zu Eis verhärtet und repräsentierten jegliche Kühle, die er sonst an den Tag legte. "Nur wenn es eine schlechte Kneipe ist." Schlechte Wirte bekamen eine verdiente Strafe. So hatten es die Ruction-Regeln verlangt. Jedoch konnte man auch gute Wirte schlecht reden, wenn man dem jugendlichen Temperament Luft machen wollte. Bei Alistair durfte es aber fraglich sein, ob sich sein Temperament jemals glätten würde. Selbst seine Mutter begann allmählich daran zu zweifeln. Bevor er aber den Fehler machte und Sheela irgendetwas in Bezug auf ihre Ritalinsucht entgegenschleuderte und damit auf ihr Spiel einstieg, unterbreitete sie ihm ein Friedensangebot, das ihn ähnlich erstaunte wie ihre zuvor geäußerten Börsenkenntnisse. Je länger er hier bei ihr saß, desto mehr erinnerte er sich an ihre gemeinsame Zeit. Nicht nur an die Streitereien, sondern auch an die schönen Momente, von denen es trotz allem nicht wenige gegeben hatte. Und wieder kam die Frage in ihm auf, was gewesen wäre, wenn er um sie gekämpft hätte. Wenn er nicht einfach wortlos gegangen wäre. Wenn... . Mit dem Wenn-Spiel konnte ein Mensch sich selbst zerstören, das war simple Psychologie und trotz besseres Wissen hatte Alistair dies oft getan. Diese Gedanken aber ebenso schnell wieder verworfen. Er legte sich nicht fest. Schon gar nicht auf eine Frau. Er bewahrte sich seine Freiheit und würde sich nicht binden. Er brauchte niemanden - das hatte er nie. Er hatte ein dickes Fell, mehr brauchte er nicht. "Woher der Sinneswandel, Verma?" Er war Geschäftsmann, er blieb immer skeptisch. "Sehnst du dich etwa nach meiner Gesellschaft? Im Übrigen wusste ich nicht, dass wir uns im Krieg befinden - ich hatte somit gar keine Chance mich zu verteidigen. Du spielst mit unfairen Mitteln. Offenbar noch etwas, das du von mir gelernt hast." Ein leichtes Grinsen schlich sich zurück auf sein von der amerikanischen Sonne bereits angebräuntes Gesicht und enthärtete die eisigen Züge.

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BeitragThema: Re: Dressurviereck   Dressurviereck EmptySo Jun 04, 2017 9:29 pm

"Woher der Sinneswandel, Verma?"
Das war eine ausgezeichnete Frage. Vielleicht wollte sie sich einfach als die Erwachsene präsentieren, denn Alistairs komplette Haltung bei ihrer spitzen Anschuldigung zuvor hatte ihr gezeigt, dass er keineswegs reifer geworden war. Wahrscheinlich würde sich sein Temperament erst dann abkühlen, wenn auch in allen anderen Teilen von ihm kein Feuer mehr war. Vielleicht wollte sie auch einfach nur jemanden um sich haben, den sie schon kannte. Vielleicht vermisste sie ihn sogar tatsächlich.
Nach der Nacht, in der der junge Traynor die Tür hinter sich geschlossen hatte, um nie wieder zurück zu kommen, hatte sie sich oft gesagt, dass er nur einer unter vielen gewesen war. Sie hatte nie eine wirklich lange Beziehung geführt. Anders als andere Frauen ihren Alters war es ihr nie ernst genug gewesen, um mit einem Mann zusammen zu leben oder gar an Heirat oder Kinder zu denken. Sie war mit ihrem Studium verlobt gewesen und hatte ihren Beruf geheiratet. Mehr brauchte sie nicht, um glücklich zu werden. Viele Frauen ihren Bildungsgrades und ihrer Intelligenz speziell fanden keinen passenden Partner, weil sie einen Mann suchten, der ihnen ebenbürtig war. Und beinahe kein Mann war ihr gewachsen. Alistair Traynor gehörte zu dieser Hand voll Männern. Sie hatten streiten, lachen, reden können. Und im Bett waren sie gleichermaßen nehmend und gebend gewesen. Nein, er war keiner von vielen gewesen. Vielleicht wäre ohne diesen einen Streit alles anders geworden.
Doch wollte sie diese Zeit zurück? Vielleicht. Nur würde es wieder in Anschreien und knallenden Türen enden, wenn sie diese Art von Beziehung wieder aufnehmen würden. Nein, sie wollte die positiven Seiten der Freundschaft mit ihm wieder haben. Und diesmal würde sie sich daran halten, dass sie nicht mit ihm ins Bett steigen würde. Möglicherweise war sie heute ja schlauer als damals in Oxford.
Sheela sah das Lächeln auf Alistaris Zügen, wandte den Blick kurz auf die Menschen, die die Sitze verließen, um sich zu sammeln. Erst dann drehte sie sich wieder zu ihm um, sah ihm fest ins Gesicht. „Unfair ist daran nichts. Wir sind mit einem Knall auseinander gegangen, haben eine einzige Schlacht geschlagen und haben dann jede Konfrontation gemieden, obwohl das nie unsere Art war. Erinnerst du dich daran, wie lächerlich wir uns im Speisesaal morgens benommen haben? Auch du hast damals weggesehen, Alistair. Leugne es nicht. Und jetzt können wir dem anderen keinen Erfolg gönnen und erfreuen uns an möglichen Niederlagen. Das ist erbärmlich, kindisch. So möchte ich mein hiesiges Leben nicht führen. Deshalb dieses Angebot.“
Sie hätte noch mehr sagen können. Dass er immer noch einer der wenigen Menschen war, bei dem sie ihre Geduld vergessen konnte, der sie reizen konnte, bis sie sich selbst vergaß. Aber diese Blöße musste sie sich nicht verbal geben. Irgendwann würde er es wahrscheinlich auch so herausfinden. Oder sie wüsste sich doch zu beherrschen – wer konnte das sagen?


[Alistair | Gedanken | Antwort]
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BeitragThema: Re: Dressurviereck   Dressurviereck EmptyMi Jun 07, 2017 5:27 pm

Friedensangebote waren immer heikel, insbesondere wenn sie von Frauen kamen, das wusste Alistair aus eigener Erfahrung. Mal abgesehen davon, dass das Geschlecht keine Rolle spielte, wenn es um die Einhaltung einer festen Vereinbarung ging, waren Frauen in der Regel doch linkischer. Vor allem dann, wenn sie einen vermeintlichen Pakt mit einem Exfreund schlossen, was hier definitiv der Fall war, selbst wenn Alistair die studentische Affäre nicht als Beziehung betiteln würde. Auch in dieser Hinsicht hatten Frauen ja eine etwas andere Herangehensweise.
Dennoch verwunderte Alistair dieses Angebot von Sheela noch immer, denn ganz gleich wie gut er sie zu kennen glaubte, sie hatte es immer geschafft, ihn noch einmal zu überraschen. Vielleicht war das auch der Reiz in ihrem Verhältnis gewesen: In Sheela hatte Alistair jemanden gefunden, mit dem er sich auf einem intellektuell hohen Niveau streiten konnte und er hatte dafür Sheelas gut sortiertes Leben ein wenig durcheinander gewirbelt. Denn auch wenn er Management studiert hatte, war er bei weitem kein besonders strukturierter Arbeiter und schon gar niemand, der in jeder Vorlesung anwesend gewesen war. Wenngleich sein Pflichtbewusstsein ein wenig stärker ausgeprägt gewesen war, als bei seinem älteren Bruder.

Die Ränge lehrten sich und auf dem Dressurplatz tummelten sich keine Pferde und Reiter mehr. Umso besser - Alistair fand diese Disziplin ohnehin mehr als langweilig. Sie war reine Zeitverschwendung, sowohl als Zuschauer, als auch als Reiter. Dennoch hatte er selbst eine solide Dressurausbildung bekommen, bevor man ihn auf die Geländestrecke gelassen hatte, wo er eigentlich hinwollte. Heute zeugte davon nur noch sein aufrechter, gerader Sitz, die ruhigen Schenkel und die nachgiebige Hand. Doch das würde niemand jemals wieder zu sehen bekommen, weil er nicht noch einmal auf ein Pferd steigen würde. Glaubte er zumindest.
Während Sheela sprach, sah der Brite sie nicht an. Er hatte sich auf der Bank angelehnt, die Arme auf der Lehne ausgebreitet und ließ sich die Sonne ins Gesicht scheinen, die sein Haar golden färbte. Sie hatte Recht. Zweifelsohne, das musste er sich eingestehen. Er hatte sie ignoriert, wie sie ihn. Sie waren Fremde füreinander geworden, obwohl sie sich einst so nahe gestanden waren. Was auf einem Festival so unverfänglich begann, hatte in einem kleinen Desaster geendet. Und trotzdem bedauerte Alistair es nicht, sich damals auf Sheela eingelassen zu haben, ganz gleich, wie viele Probleme er durch sie bekommen hatte. Sie war einfach großartig gewesen, hatte ihn zeitweise glauben lassen, dass es vielleicht doch eine Frau für eine Beziehung in seinem Leben geben konnte. Doch das Ende war enttäuschend gewesen.
"Es ist einfacher wegzusehen als sich mit der Realität auseinanderzusetzen. Das gilt in allen Lebensbereichen. Emotionen waren nie meine Stärke, das wusstest du." Es war keine Anschuldigung und auch keine Feinseligkeit in seiner Stimme, sondern eine nüchterne Erkenntnis. Spätestens nachdem sie seinen Namen erfahren hatte, dürfte Sheela geahnt haben, was sie erwartete, aber sie hatte sich darauf eingelassen. So wie er selbst. Weil sie ein weiteres Abenteuer gesucht hatten. "Gut, dann sind wir also ab sofort erwachsen und erhaben und trinken morgens unseren Tee gemeinsam, so wie man das eben tut?" Natürlich musste er noch einmal nachhaken, denn so wirklich mochte er nicht daran glauben, dass sich die Sache so einfach aus der Welt schaffen ließ. Immerhin hatte er es hier mit einer Frau zu tun und denen fiel es bekannterweise schwer, Gefühle beiseitezulegen.
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BeitragThema: Re: Dressurviereck   Dressurviereck EmptyDo Jun 08, 2017 9:20 pm

Natürlich blickte Alistair in eine andere Richtung, während Sheela sprach, und natürlich verriet seine Haltung nichts von seinen Gefühlen. Letztlich macht dieses Verhalten jedes Wort einfacher. Hätte er herablassend reagiert oder emotional, hätte sie sich von der Stimmung mitreißen lassen. Doch Traynor blieb ein Geschäftsmann, lauschte ihrem Angebot und bewahrte sein Poker Face. Nein, sie hatte nichts anderes erwartet.
Und sie hatte auch keine Erwartungen an seine Antwort, lediglich Hoffnungen. Wie leicht so etwas zerstört werden konnte, wusste Sheela nur zu gut. Trotzdem nisteten sich diese Gefühle in ihre Magengegend ein, ließen sie eine Augenbraue heben, die auch nicht wieder sank, als der blonde Brite zu sprechen begann. Auch sie bemühte sich, während der Antwort jede Regung aus ihrer Mimik zu verbannen. Was ihr ziemlich misslang, als er darauf zu sprechen kam, dass er kein Mensch für Gefühle war.
Unwillkürlich huschte ihr Blick zu seiner Hündin, dann in die Vergangenheit. Ein Mann, dem so viel an Ausschweifungen gelegen war, der so leidenschaftlich sein konnte, der so wütend werden konnte und alles hinter einer kalten, diamantenen Fassade verbarg, war sehr wohl zu Emotionen fähig. Inzwischen war sie der Überzeugung, dass er sie sich nur nicht erlaubte. Jeder noch so kleine Riss in seiner Fassade musste sofort gekittet und überspielt werden. Aber unter dem Eisberg brodelte es sehr wohl voller Gefühle. Dessen war sich Sheela vollkommen sicher, aber sie vermutete, dass sie nicht die Person war, die den Pickel auf das Eis setzen würde, um den Panzer zu zersprengen. Diese Chance hatten sie beide verstreichen lassen.

„Ich bin seit einem Kongress in Italien auf Kaffee umgestiegen, um morgens wach zu werden, aber ja, vielleicht. Wenn es uns gelingt“, antwortete sie mit einem ehrlichen Lächeln, das ihre Augen strahlen ließ. Dann jedoch wurde sie wieder ernst. „Wir werden garantiert keine ruhige, friedliche Freundschaft führen, als wären wir Mutter Theresa und der Papst. Und ich garantiere nicht dafür, dass ich dir nicht irgendwann doch wieder die Vergangenheit an den Kopf werfe oder Bemerkungen über Pubs mache. Aber“ Hier hielt sie inne, überlegte sich ihre nächsten Worte kurz. „letztlich würde ich mich wirklich freuen, wenn wir erwachsen und erhaben sind, und vielleicht manchmal unseren Tee zusammen trinken. Du warst ein schwieriger Freund, aber kein schlechter. Außerdem kannten wir uns ziemlich gut und müssen voreinander zumindest keine alten Geheimnisse verbergen.“ Schließlich streckte sie ihm die Hand hin, hoffend, dass er diese Vertragsgeste nicht ablehnen würde, wie er ihre Begrüßung damals in Oxford ausgeschlagen hatte. „Okay?“


[Alistair]
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BeitragThema: Re: Dressurviereck   Dressurviereck EmptyFr Jun 09, 2017 10:34 pm

Oftmals hieß es, dass das Leben der Schönen und Superreichen vorherbestimmt war, aber eigentlich war das kompletter Unsinn. Jedes Elternpaar hatte so seine gewissen Vorstellungen, was den Lebenslauf ihres Kindes anging, aber im Endeffekt kam es doch immer anders, als sie es sich ausgemalt hatten. So auch bei den Traynors. Der erste Sohn besaß kein Interesse an den Geschäften der väterlichen Firma, hatte lieber vor sich hinstudiert und am Ende mehr Affären gehabt, als Seiten in der Masterarbeit. Dafür besaß er die besonnen Eigenschaften, die es brauchte, um eine so große Firma in England zu führen. Anders der Zweitgeborene: Er hatte ein Händchen für die großen Cups und redete jeden um Kopf und Kragen. Dafür hatte er ein ungestümes Temperament und war alles andere, als jemand, der sich zur Ruhe ermahnen ließ. Er ging lieber mit dem Kopf durch die Wand, auch wenn diese noch so hart war. Kein Wunder, dass inzwischen einige in der traditionsreichen Firma den Wechsel in der Chefetage fürchteten, sollte sich Mr Traynor Senior einmal zur Ruhe setzen. Alistair blieb immer schwer einzuschätzen.
Anders Sheela. Glaubte zumindest Alistair. Doch schon ihre Offenbarung, dass sie nun Kaffee trank, zeigte ihm, dass er sie eben doch nicht so gut einschätzen konnte. Beinahe alle Menschen gingen irgendwann im Jugendalter dazu über, das schwarze Getränk morgens zu sich zu nehmen. In England tickten die Uhren ein wenig anders. Man hielt noch immer viel auf den morgendlichen Tee. Kaum verwunderlich, dass Sheela erst nach Italien reisen musste, um in den Kaffeegenuss zu kommen. Die Italiener konnten das sehr gut. Das wusste Alistair aus eigener Erfahrung, doch zum Schutze seines Umfeldes, trank er noch heute lieber Tee. Koffein hatte bei ihm unangenehme Auswirkungen, die er selbst nicht leiden konnte. Es ließ ihn so hyperaktiv werden. Das konnte er nicht leiden. Vincent ebenfalls nicht. Damit war die Sache klar gewesen.
"Schade. Wenn ich der Papst wäre, würde ich diesen gesamten Katholizismus erstmal reformieren. Als ob Zölibat wirklich eine geeignete Lebensform für einen Mann ist! Wie kommt man nur auf solch dämliche Ideen..."
Ein kurzer Einwurf, ehe Sheela auch schon weiterredete. Was dann doch dazu führte, dass der Blonde sie wieder ansah. Er war kein schlechter Freund gewesen? Mit diesem Geständnis von ihr hatte er nun wirklich nicht gerechnet und obwohl seine Augen noch hinter der Sonnenbrille verborgen waren, konnte man ihm seine Verblüffung ansehen. Schließlich hielt sie ihm die Hand hin - und er glaubte ein Déjà vu zu haben. Schon in Oxford hatte sie ihm einmal die Hand hingehalten, die er damals nicht ergriffen hatte. Verträge per Handschlag waren nie sein Ding gewesen, sie waren viel zu leicht zu brechen und rechtlich oft nicht anerkannt. In den östlichen Ländern handhabte man es jedoch heute oft noch so, dass ein Vertrag per Handschlag geschlossen wurde, ganz gleich, ob Vieh-, Öl- oder Waffenhandel. "Okay." Er nahm ihre Hand in die Seine. Sie war noch immer zart und feingliedrig, ganz so, wie er sie in Erinnerung hatte und doch fühlte es sich anders an. Sheela hatte sich verändert. Sie war sich ihrer selbst sicherer und das versprühte sie auch nach außen. Alistair hatte nie Probleme mit selbstbewussten Frauen gehabt, aber irgendwie irritierte es ihn hier doch ein wenig, wenngleich er nie der definitiv dominante Part in ihrem Verhältnis gewesen war. "Bist du denn inzwischen vom Ritalin weggekommen?" Noch immer hielt er ihre Hand und es war nicht abwegig, dass sich sein Griff verfesten würde, sobald sie jetzt versuchte zu entkommen. Die Frage mochte ebenso Revanche für ihr zweifaches Ansprechen der Pubs sein, wie eine Vergewisserung ihres Zustandes. Natürlich konnte sie ihn anlügen, aber früher oder später hatten sie ja bisher die Lügen des jeweils anderen immer rausbekommen, wenn Alistair vermutlich der weitaus größere Lügner war, was gewisse Aussagen anbelangte. Doch jetzt viel ihm noch etwas anderes - altbekanntes - an Sheela auf. Ihre tiefen, dunklen Augen, die ihn schon damals so in ihren Bann gezogen hatten. Das war nun ein denkbar sehr schlechter Augenblick und er schalte sich innerlich selbst. Wegsehen war jedoch unmöglich, denn dann konnte er seiner Frage keinen Nachdruck verleihen. So musste er das Risiko eingehen, einzuknicken. War er möglicherweise doch in sie verliebt gewesen? Diese wunderschöne Frau, die für ihn voller Abenteuer gesteckt hatte.

{Sheela}
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