Horizon Ranch
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 Pitfalls of Winter

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BeitragThema: Pitfalls of Winter   Pitfalls of Winter EmptyDi März 31, 2015 2:52 am

Pitfalls of Winter


12. 01. 2014, ständiger Schneefall, Gemeinschaftsraum: Kai McGowan && Georgetta D’Acquisto



Der Winter hatte zwei Gesichter. Der Winter war  kalt und melancholisch, es wurde früh dunkel und spät hell. In Boston, wo Etta herkam, war der Winter die Naturgewalt schlechthin. Ihre Nonna war im Schnee gestorben, als sie sich dem Rat der Familie entgegen beim Schneeschippen überanstrengt hatte. Sie war gesund gewesen. „Sono una vecchietta“, hatte sie an ihrem letzten Tag unter den Lebenden noch eingeräumt. Sie sei ein altes Mütterchen. Das war vor fast drei Jahren gewesen.

Andererseits fand Georgetta es faszinierend, wie der Schnee alle Geräusche dämmte und in einer besonders ruhigen Nacht nur dieses Knirschen unter den Stiefeln blieb. Zu dieser Jahreszeit schien der Himmel etwas Blauer, wenn er denn mal zu sehen war und die Luft ein Bisschen klarer, das Zuhause irgendwie gemütlicher und die Sterne heller. Hier draußen konnte man dieses Gesicht des Winters besser spüren, als in der Stadt, wo es eigentlich nie still war oder wirklich dunkel. Es war auch ein Winter, der vor neun Jahren nämlich gewesen, in dem sie zum zweiten Mal Schwester geworden war.

Zwei Gesichter. Komisch, dachte sie, als sie am Fenster des Gemeinschaftsraumes stand und den dicken, weißen Flocken zusah, wie sie sich am Boden zu einem undurchdringlichen, weißen Ganzen verbanden. So sah sie sich selbst auch. Moment, nein. Nicht als undurchdringliches, weißes Ganzes, sondern als ein Mensch mit zwei Gesichtern. Da war sie selbst, wie sie wirklich war, wie sie vielleicht noch wären, hätte man sie nicht einmal wochenlang in einem Wäschekeller misshandelt; und da war, was dieses Erlebnis aus ihr gemacht hatte.

Ein anderes Bild erschien ihr mit einem Mal viel passender: ein ruhiges Meer wie es da lag, Raum bot für allerhand Abenteuer und warm war und voller Leben, das aus heiterem Himmel von einem Sturm aufgepeitscht wurde. Warum dachte sie nur manchmal so? Das spielte auch eigentlich gar keine so große Rolle. Sie war nur heilfroh, dass sie es in ihrem ersten Halbjahr auf der Ranch geschafft hatte, sich selbst aus der eigenen Isolationshaft zu befreien. Gut, hin und wieder zog sie sich zurück, aber sie hatte nie von sich verlangt, urplötzlich super-extrovertiert zu werden. Das war nie ihre Art gewesen und würde es auch niemals.

Auch hatten die zwei Wochen, die sie ohne irgendwelche Mitschüler 900 Meilen von hier in Boston verbracht hatte, ein Wenig Klarheit in ihre Freundschaft mit Sam gebracht. Ihr war vor Weihnachten gar nicht so recht aufgefallen, dass da zwischen ihnen etwas gestanden hatte, das sich von sämtlichen Interaktionen mit der anderen Brünette ernährt hatte und sie gezwungen hatte, jedes Wort und jede Regung zu interpretieren, Dinge zu sehen, die nicht waren. Diese gefräßigen Gefühle waren in Winterschlaf, nein, eigentlich eher in Torpor verfallen, vor Hunger. Jetzt konnte sie wieder ganz normal mit ihrer guten Freundin und Zimmergenossin umgehen. Man will gar nicht meinen, wie erleichternd das sein kann.

Ein Lächeln legte sich auf ihre Züge wie der Schnee draußen auf alles und jeden. Ein kurzer Blick über die Schulter und sie war sich sicher, allein zu sein. Das muss jetzt einfach sein, dachte sie sich und begann, zu singen:

„I was happy in my harbor, when you cut me loose. Floating on an ocean and confused, winds are whipping waves up like sky scrapers and the harder they hit me, the less I seem to bruise. Oh when I find the controls, I'll go where I like, I'll know where I want to be, but maybe for now, I'll stay right here on a silent sea.“

Sie sang nicht besonders laut, aber auch nicht so leise, wie sie sang, wenn sie es dringend brauchte, um nicht überzulaufen, aber nicht gehört werden durfte. Es gab kein schöneres Ventil für überschüssige Emotionen. Als sie jedoch hinter sich hörte, wie die Tür geöffnet wurde, verstummte sie. Einen kurzen Moment glaubte sie in dem Keller zu stehen. Gerade noch rechtzeitig konnte sie sich vor Augen führen, dass sie sich sehr wohl über der Erde befand und dass dies nicht die Gestalten aus ihrem Albtraum waren, die hier eine Tür öffneten. Gleich würde sie sich bestimmt trauen, sich umzudrehen und zu begrüßen, wer es wirklich war.

Ja, tatsächlich gehorchten Etta ihre Beine. Von ihrem Lächeln war sogar noch eine Spur übrig geblieben, als sie den Jungen als Kai aus ihrer Stufe erkannte. Einer der Schüler, die sie seit vor den Ferien nicht gesehen hatte. Als ihr jedoch bewusst wurde, dass er sie möglicherweise gehört haben könnte, bekam sie heiße Ohren. Komischerweise hatte sie im Normalfall weniger Schwierigkeiten, vor anderen zu singen, als vor ihnen zu sprechen, doch dieses Lied sang sie noch nicht lange und es fühlte sich an, als hätte sie jemandes Geheimnis verraten. Immerhin hatte sie einen recht dezenten 'deer in the headlights'-Blick.
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BeitragThema: Re: Pitfalls of Winter   Pitfalls of Winter EmptyDi März 31, 2015 3:35 pm

Bevor er in den Aufenthaltsraum kam war er bei Neo gewesen, der nervös in seiner Box rum getänzelt war. Er mochte solches Wetter nicht und selbst nach den Zwei Wochen hatte sich der junge Paint noch nicht an die Verhältnisse in einer Box gewohnt. Der 10 jährige stand früher in einem Offenstall wo er mit Springbreak rumspringen konnte. Die Pferde seiner Eltern sind schon immer in Boxen gestanden und sie kannten es nicht anders. Auch die Pferde in den Stallungen hier schienen daran gewöhnt zu sein.

Anschließend hatte selbst er sich mal in die Dusche bequemt, sich geduscht und in normale, ganze, Klamotten geschmissen. Er hatte, mal wieder, keine Ahnung gehabt was er machen sollte so war er durch die Schule gewandelt um die Räumlichkeiten kennen zu lernen, er mochte es lieber wenn er sich auskannte und das tat er hier eben noch nicht. Nachdem er an den ganzen Klassen vorbei gelaufen war, die Wohnflügel abgeklappert und so weiter stand er im Aufenthaltsraum. Auf dem Kopf mit den Blonden verwuschelten Haaren hatte er schwarze Beats-Kopfhörer, am Oberkörper ein schwarzes Shirt, dieses mal ohne Aufdruck, darüber das typische, blaue Karohemd. An den langen, dünnen Beinen seine schwarze Jeans, die er eigentlich immer trug, immerhin hatte er jede Menge davon, schon allein weil er sie auch zum Reiten verwendet und sie somit oft gewechselt werden müssen.
Er spielt mit dem schwarzen Ring, welcher an seiner Unterlippe Platz nahm und ließ sich von Linkin Park die Ohren voll schreien.
"Memories consume like opening the wound
I'm picking me apart again
You all assume, I'm safe here in my room
Unless I try to start again
I don't want to be the one the battles always choose
'Cause inside I realize that I'm the one confused"
sang er im Kopf mit, seine Lippen bewegen sich dazu nur leicht und kaum sichtbar. Er konnte zwar Singen, aber das musste er nicht allen an den Kopf werfen.
Als er die junge Dame entdeckt blickt er zu ihr, lächelt sie an und ging zu ihr hinüber, hängt sich die schwarzen Kopfhörer um den Hals und schenkt ihr ein Lächeln, das viele Mädchen schon beim puren hinsehen verzaubert. Was macht denn eine junge Dame wie du hier allein im Aufenthaltsraum? er bleibt ungefähr zwei Armlängen vor ihr stehen und betrachtet sie. Die dunkeln Haare, das schlanke Erscheinungsbild. Sie sah nicht schlecht aus, aber wirkte etwas verunsichert, was ihn selbst aber wieder nicht verunsicherte, es macht ihn viel mehr neugierig und er wollte Wissen was sie hier so trieb. Denn wenn er sie so ausfragte konnte er auch heraus bekommen wie man sie am Besten Knacken kann, wie man ihr am Besten "den Hof" machen kann, was eine von Kais Stärken war. Er war nun mal ein Aufreißer, spielt gerne mit Mädchen und auch mit Frauen, was ihn beim weiblichen Geschlecht nicht gerade um vieles Beliebter macht. Aber sie andere Seite, das er auch mal Lieder für ein Mädchen schrieb oder einen auf perfekten Freund macht ließen viele Glauben, dass sie ihn ändern können, das sie ihn aus seinem Netz ziehen können, aber das würde nie jemand können, den der Blonde würde das erst gar nicht zulassen.
Ganz langsam wandert sein Blick wieder zu ihren Augen und er grinst ein wenig, wie zuvor, leicht anzüglich aber auch ein wenig neugierig. Neugierig auf sie.
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BeitragThema: Re: Pitfalls of Winter   Pitfalls of Winter EmptySo Apr 19, 2015 1:09 am

Möglich, dass ihre Gesichtsfarbe sich innerhalb einer Handvoll Sekunden mehrfach veränderte. Als ihr jedoch klar wurde, dass Kai selbst Kopfhörer getragen hatte, viel ihr ein Stein vom Herzen. Sie hatte keinen Grund, so darauf bedacht zu sein, nicht beim Singen "ertappt" zu werden, doch das sag' ihr mal jemand! Kai lächelte ihr zu und näherte sich ihr, nahm die Kopfhörer ab und wollte wissen, was sie denn allein im Aufenthaltsraum tue. Ihr altes Ich hätte bestimmt eine schlagfertige Antwort parat gehabt, die ihn auf nicht unfreundliche Weise darauf aufmerksam gemacht hätte, dass sie durchaus auf sich selbst aufpassen konnte und hinterher hätte sie vielleicht einfach die Wahrheit gesagt, doch dieses Mädel hatte ihren Albtraum nicht überlebt. Nicht wirklich. Stattdessen wies sie aus dem Fenster und meinte: »Es ist wirklich verdammt schön hier. Findest du nicht?«

Etta sah, wie Kai sie musterte, doch das machte ihr nicht besonders viel aus. Gegen Blicke war sie weitgehend immun; abgehärtet oder mehr abgestumpft. Über das erste Semester dieses Schuljahres hinweg hatte sie unweigerlich mitbekommen, wie er mit Mädchen gespielt hatte. So sehr Etta das missbilligte, sah sie es nicht als Anlass, Kai gegenüber abweisend oder sonst anders zu sein, als gegenüber jedem anderen. Nur weil er ein Aufreißer war, musste das nicht heißen, dass er als Mensch schlecht war. Es hätte Georgettas gesamter Art widersprochen, ihm keine Chance zu geben. Was wäre sie denn auch für eine Person, wenn sie sich wünschte, dass andere ihr eine Chance gäben und genau gegensätzlich handeln würde?

Noch einmal fiel ihr Blick auf die Kopfhörer und sie versuchte den Mitschüler hinsichtlich seines Musikgeschmacks einzuschätzen. Dass das Äußere eines Menschen nicht grundsätzlich ein Hinweis in diesem Punkt war, hatte sie aus Erfahrung gelernt. Schließlich fragte sie dann doch nach: »Was hörst du so?« Musik war immer ein gutes Gesprächsthema. Gerade, weil die allermeisten Menschen irgendeine Form von Musik mochten und Etta nahezu allem gegenüber aufgeschlossen war. Sie wusste nicht, wie sich das bei anderen verhielt, doch ihr eigener Musikgeschmack war nur wenig statisch. Sie hatte immer wieder Phasen, in denen sie an einer Band oder einem Musiker besonderes Interesse hatte und vielleicht wochenlang nichts anderes hören wollte. Fließend gingen diese Künstler danach in die Kartei ein. Es gab keinen Musiker, den sie mal gemocht hatte und damit aufgehört hatte. Mit ihnen allen hatte Etta eine dieser Phasen erlebt und so weckten gewisse Stücke auch Erinnerungen an diese Zeiten, doch allgemein waren sie gleichgestellt unter ihren Favoriten, egal in welches Genre sie nun passten oder nicht. Die letzte Phase war inzwischen fast vollständig abgeklungen. Beste Voraussetzungen für eine Unterhaltung über Musik.

Die junge Italoamerikanerin baute gern ihre Menschenkenntnis aus. In vielerlei Situationen war es hilfreich, wenn nicht notwendig, sein Gegenüber einschätzen zu können und wenn du mit etwas wie PTSD zu tun hast, ist diese Fähigkeit sehr wichtig, um dich bei Verstand zu halten. Etta bemühte sich also seit sie im Sommer hier auf die Ranch gekommen war, um Sozialkontakte, nicht nur, um des Austausches willen, sondern auch, um ihrer selbst willen.
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BeitragThema: Re: Pitfalls of Winter   Pitfalls of Winter EmptyDo Apr 30, 2015 7:27 pm

Dass sie so geschockt reagiert, als der Junge rein kam verwundert ihn nicht, sondern bringt ihn mehr und mehr zum Grinsen. Er mochte es, wenn Leute ihm gleich zeigen, was sie denken und in ihrem Fall hatte sie mit Sicherheit etwas Richtiges im Kopf. Kai, der junge Blondschopf mit den Talent zum Profisportler, war und ist eben ein recht neugieriger, fröhlicher aber natürlich auch aufreißerischer Mensch, der vor scheuen und unsicheren Frauen genauso wenig Halt macht wie vor selbstbewussten jungen Damen. Er kannte das Mädchen nicht, doch das heißt für ihn nicht, das er sie nicht so behandelt als ob. Als die junge Frau dann doch ablenkt muss er leicht lächeln und ging mit seinen langen und dünnen Beinen auf sie zu, die Kopfhörer welche um seinen Hals hängen tippten dabei ganz leicht gegen sein Schlüsselbein, was andere zwar nicht hören können, aber er wohlgemerkt spüren kann. >>Nicht nur die Natur ist schön hier<< meint er mit einem charmanten Grinsen und stellt sich hinter Etta, wobei er über sie blicken kann und einfach nach draußen sieht, zumindest wirkt es so.

Das sie nicht auf seine Gegenwart reagiert wie es andere tun war ihm egal. Wie es ihm eben auch egal war, das die junge Frau auf kühl stellt und so tut, als wäre sie unantastbar. Wenn wir ganz ehrlich sind, macht doch gerade das den Reiz an einer Person aus, das sie so wirkt als sei sie leicht verwundbar oder eben, wie im Fall von Etta, unantastbar. Er selbst strich sich durch die Blonden Haare, damit diese auch ja oben blieben und ihm nicht ins Gesicht fallen, denn dann würde er wieder rum fluchen, schon allein weil er dadurch nichts sehen konnte – ein Nachteil an dieser Frisur. Ruhig nimmt er sein Handy in die Hand und schaltet die Musik leise, dass er Etta zumindest halbwegs verstehen konnte.

Als er gefragt wird, was er so hört meint er ruhig und eigentlich recht genau: >>GreenDay, Linkin Park ein wenig was von Bring me the Horizon und The Script, eben alles was mir so unterkommt, wenn ich mal wieder mein Handy in die Hand nehme. Denn wenn ich ehrlich bin mache ich lieber Musik als das ich sie anhöre, denn dann kann ich zumindest ungestört dazu singen und muss mir keine Sorgen machen, das es falsch ist, aus dem einfachen Grund, dass ich dann sagen kann: Es ist meine eigene Interpretation<< das bübische Grinsen auf seinen Lippen wollte und wollte nicht weichen und auch deshalb dreht er sich von der Dunkelhaarigen weg und lässt sich auf das Sofa fallen, welches hier einfach mitten im Raum stand, auch wenn es einladend wirkt, war es das nicht denn für den Geschmack des Jungen, war das Ding zu hart. >>Und was hörst du so?<< gibt er die Frage aus purer Höflichkeit zurück, wobei er neben sich klopft und damit bezwecken will, das sie sich neben ihn setzt und es sich bequem macht. >>Wenn du hier so rum stehst sieht es aus als wolltest du von mir abhauen und ich hoffe doch sehr, das du genau das vermeiden willst<< meint er von einem treu-doofen Grinsen begleitet, bei dem eigentlich keiner Nein sagen kann.

Mit einer Ruhigen Handbewegung nimmt er Etta leicht am Arm und zieht sie, sowohl sanft als auch vorsichtig, ja das kann er junge Mann auch sein, zu sich hin, um sie auf das Sofa zu verfrachten, wo er sie mit einem schon fast zu freundlichen Lächeln anblickt, aber der Amerikaner hatte schnell verstanden, das er bei ihr einen Gang zurück schalten muss – Geduld war das Motto. Eigentlich ist und bleib Kai die Ungeduld in Person, aber er muss es sich selbst auch mal wieder beweisen, das es hier kein Stück anders ist wie in seinem Geburtsort, irgendwann würden ihm hier auch die Frauen nachschauen und genau auf den Tag wartet er sehnsüchtig.
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BeitragThema: Re: Pitfalls of Winter   Pitfalls of Winter EmptyFr Mai 29, 2015 6:08 pm

Kai antwortete auf ihre dürftige Erklärung und rückte ihr dezent auf die Pelle, so dezent, dass Etta es ignorieren konnte. Gut, nicht ignorieren. Sie tat aber zumindest so, als bemerke sie es nicht. Keine ihrer Stärken, doch er sah ihr ja schließlich in dem Moment nicht ins Gesicht.

‚Alles, was mir so unterkommt‘ klang mehr als vertraut. Einige der Bands, die er aufzählte, kannte sie zwar vom Namen her, hatte aber noch nichts von ihnen gehört, aber was The Script und Linkin Park anging, da kannte und mochte sie doch das eine oder andere Stück. Breakeven hatte sie mal mit einer früheren Schulfreundin gespielt und Breaking the Habit hatte sie in ihren düstersten Zeiten begleitet. So was in der Art eben.

Auch die Aussage, er zöge es vor, selbst Musik zu machen, sprach ihr aus der Seele. „Kreative Verarbeitung des Materials, was?“ Jetzt, da Kai sich wieder entfernte, um zur Couch zu gehen, war sie bedeutend lockerer und sie gestand: „Ziehe ich eigentlich auch vor.“ Das konnte natürlich nicht von Dauer sein und als wäre er derselben Meinung, fragte er, was sie höre und bedeutete Etta, sich neben ihn zu setzen. Mit den ersten paar Schritten in seine Richtung legte sie dar: „Vor mir ist auch nichts so recht sicher. Ich bin für so ziemlich alles offen.“ Es gab natürlich Genres, die es schwerer hatten, sie zu überzeugen, aber wenn alles zusammenkam, spielten Labels keine Rolle.

Das dachte sie nur, bis Kai sie zu sich zog. Na gut, offen sein ist eine Sache, aber in diesem Fall ist Kerl nun mal Kerl und der kann grinsen, bis ihm das Gesicht abfällt. Etta war katholisch aufgewachsen und streng genommen war sie es noch, doch sie war wie sie war und wenn sie auch sonst weitgehend verkorkst war, damit hatte sie nie ein Problem gehabt.

Sie war ja auch kein Kind mehr und konnte ihr Leben in eigene Bahnen leiten – nicht, dass sie nicht gelegentlich gern einen Rat von ihrer Mutter annahm – und überhaupt gab es so einiges im Guten Buch, das man nicht unbedingt wörtlich nehmen sollte. Steinigungen und Polygamie waren ja schließlich auch nicht gerade zeitgemäß.

Hinter dem Ganzen steckten letztlich eben auch Menschen, die Geschichten aufgeschrieben hatten, die noch dazu zuvor unzählige Male mündlich weitergegeben worden waren. Da musste doch die eine oder andere persönliche Meinung miteingeflossen sein und die zum Gesetz zu machen, wäre Unsinn. Etta glaubte nun einmal, dass Gott die Menschen liebte, egal wie sie glaubten, wie sie aussahen und wen sie liebten. Dazu das Symbol für den Frieden zwischen Ihm und den Menschen oder auch der Menschen untereinander: der Regenbogen. Für Etta ließ all das keinen Zweifel. Andere mochten ihre Ansichten nicht teilen, doch das konnte sie relativ unbeschadet akzeptieren. Sie hatte Schlimmeres durchgestanden.

Vielleicht war es gemein, doch sie spielte fürs Erste mit dabei, was auch immer Kai glaubte zu tun. Er war es offensichtlich gewohnt einen gewissen Effekt auf die Frauenwelt zu haben. In dem Glauben wollte sie ihn auch belassen. Es lag ja nicht an ihm, dass sie nicht interessiert war. So setzte sie sich neben ihn auf die Couch und löste sich wie zufällig aus seinem Griff.

Das hier muss nicht unangenehm werden.


OOC: Das war nicht geplant, sorry. Warum weiß ich Heidenkind sowas überhaupt?
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